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Historische Schlepper tuckerten durch Gschwend

Es tuckerte wieder rund um Gschwend; zum Schleppertreffen der Schlepperfreunde Gschwend waren mehr als 160 historische landwirtschaftliche Gefährte angereist – allesamt Oldtimer-​Bulldogs, die älter als 30 Jahre sind.

Montag, 10. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer


Von Dorothee Wörner
GSCHWEND. Die Besitzer trafen sich mit ihren historischen Fahrzeugen auf dem Gelände der Fa. Getränke-​Ehmann an der Gaildorfer Straße zum gegenseitigen Betrachten, zum Erfahrungsaustausch, zum Kräftemessen, und auch zu kleinen Ausfahrten machten sich immer wieder Gruppen auf den Weg. Gemütlich ging es zu; die vielen hundert Besucher, die gekommen waren, um sich die historischen Schlepper genauer zu besehen, wurden in der großen Halle bewirtet oder konnten an verschiedenen Marktständen einkaufen. „Spielwiese“ stand auf einem Schild an einem angrenzenden Acker, dort zogen die Teilnehmer eine Kugel mit 2,5 Tonnen Gewicht. Nicht alle schafften das problemlos, aber auch Versuche wurden vom Publikum mit Applaus belohnt. Als Hauptpreis einer Verlosung winkte ein Kramer-​Schlepper KL 17, gebaut in den 50er-​Jahren, er wird nun wohl den glücklichen Gewinner aus dem kleinen Kaisersbacher Teilort Menzles erfreuen. Alle zwei Jahre führt der 1996 gegründete Verein „Schlepperfreunde Gschwend“ dieses Treffen durch, und insgesamt sieben funktionstüchtige Traktoren konnten im Verlauf der Jahre schon verlost werden. Für manche Besucher ist die Chance auf diesen Gewinn die Hauptattraktion schlechthin, viele andere sind aber gekommen, um sich auszutauschen und können über ihre Oldtimer lange Geschichten erzählen, über die Vorbesitzer beispielsweise oder die Restaurierung, die so original wie möglich durchgeführt werden sollte. Es gibt echte Fans, die von einer ganz bestimmten Marke überzeugt sind, da wird schon mal im Internet nach einem „Eicher-​Schriftzug“ gesucht oder nach den Original-​Farben; denn einen Eicher-​Traktor kann man nicht einfach blau, einen McCormick nicht nur rot und einen Deutz-​Fahr nicht mit einem x-​beliebigen Grün lackieren. Jeder Experte kennt die Farbtöne ganz genau – und nicht nur das. Viele erkennen am Motorengeräusch die Marke oder den Typ. Fachsimpeleien gab es allerorten, man konnte auch erfahren, wie diese Schlepper einst die Arbeiten in der Landwirtschaft erleichterten und revolutionierten und zum Teil jahrzehntelang eingesetzt wurden. Bei manchen älteren Besuchern machte sich spürbare Wehmut breit beim Betrachten der alten Zugmaschinen. Die knapp 60 Mitglieder der Gschwender Schlepperfreunde haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Fahrzeuge nicht dem Rost zu übergeben, sondern sie liebevoll und detailgetreu zu restaurieren. Außerdem werden gemeinsame Ausfahrten gemacht, beim Mühlentag wird bewirtet und die geselligen Treffen mit anderen Schlepperfreunden sind Höhepunkte im Jahresprogramm. In den Reihen des Vereins gibt es nicht nur männliche Mitglieder, auch ganze Familien sind mit dabei und auffallend viele junge Frauen. So war es nicht verwunderlich, dass manche Oldtimer von jungen Damen gelenkt wurden, die nicht einmal halb so alt waren, wie die von ihnen gesteuerten Fahrzeuge.

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