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„Nachhaltige Energiewirtschaft“: Masterarbeit vom Linda Lochmann mit Blick auf Heubach

Am Dienstag wurde die Masterarbeit im Studiengang „Nachhaltige Energiewirtschaft und Technik“ von Linda Lochmann M.Sc. aus Stuttgart bewertet: eine glatte Eins. Als Pilot– und Musterstadt ihrer Arbeit wählte sie Heubach. Gestern wurde das Projekt in einem Pressegespräch vorgestellt.

Samstag, 15. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 38 Sekunden Lesedauer


Von Marcus Menzel
HEUBACH. „Die Kommunen stehen in der gesellschaftlichen Verantwortung, wenn es um die Energiewende geht. Und wir in Heubach haben auf dem „Utzenberg“ nun mal eine überdurchschnittliche gute Windhöffigkeit. Fukushima (und Tschernobyl) sind noch gar nicht so lange her. Gundremmingen liegt Luftlinie nur 35 km von uns entfernt. Und noch immer gibt es keine Lösung, wohin mit dem Atommüll. Gründe genug für die Kommunen im Ostalbkreis, sich der Energiewende positiv zuzuwenden“, so führt der Bürgermeister der Stadt Heubach Frederick Brütting, in die Thematik „Heubach mit erneuerbaren Energien auf dem Weg zu 100 Prozent Autarkie“ in der Stromversorgung ein.
Brütting weiter: „Es geht eben nicht nur um die Frage erneuerbare Energien, sondern um intelligente Lösungen, wie man die Belastungen der Bürger mit dem Einsatz von erneuerbaren Energien mindern kann“. Anlass seiner einführenden und klaren Positionierung war die Vorstellung einer Master-​Arbeit im Studiengang „Nachhaltige Energiewirtschaft und Technik“ der Hochschule für Technik Stuttgart. Linda Lochmann M.Sc. hat sich in ihrer Arbeit mit der Fragestellung auseinandergesetzt, wie die Erträge aus erneuerbaren Energien intelligent und innovativ, wirtschaftlich und nachhaltig mit aktuellen Speichertechnologien kombiniert werden können. Am Beispiel der Stadt Heubach weist Linda Lochmann nach, dass eine dezentrale Speicherung des CO2 freien, sauberen, Rohstoffpreis unabhängigen und absolut sicheren Stroms aus Windenergie und den anderen Erneuerbaren Energien Heubach stromautark macht. Die Masterarbeit wurde von der Uni mit der bestmöglichen Bewertung ausgezeichnet: 1,0.
Der Stadtrat in Heubach hat sich unter mehreren Projektierern ganz bewusst die W-​I-​N-​D-​Energien GmbH mit Sitz in Kirchheim/​Teck und Niederlassung in Aalen für die Realisierung des möglichen Windparks auf dem Utzenberg ausgesucht. Stadtrat und Verwaltung haben sich dabei für das beste Konzept und die vorhandene Kompetenz entschieden. Lange bevor die städtische Entscheidung getroffen wurde, stellte die W-​I-​N-​D-​Energien sich zur Verfügung, Linda Lochmann bei der Erstellung ihrer Master-​Thesis zu betreuen. Der technische Geschäftsführer der W-​I-​N-​D-​Energien, Jochen Kreidenweiss übernahm die Betreuung und die Aufgabe als Zweitprüfer. Heubach wurde als „Pilot– und Musterstadt“ von der W-​I-​N-​D-​Energien und Linda Lochmann ganz bewusst ausgesucht. Die Stadt am Rosenstein besitzt für eine solch intensive, an den praktischen Gegebenheiten orientierten Untersuchung, eine optimale Größe.
Linda Lochmann musste sich darüber hinaus in ihrer Masterarbeit konstruktiv-​kritisch mit folgenden Fragestellungen auseinandersetzen: Gibt es Energiespeicher für die dezentrale Anwendung in der Energieversorgung, wie sehen die Rechtliche Rahmenbedingungen und wie sieht die politische Diskussion aus. Die Untersuchung einer möglichen Realisierung der dezentralen Energiespeicherung wurde an Hand einer detaillierten Potenzialstudie von Heubach von ihr untersucht. Die Fragestellung Ausbau der Erneuerbaren Energien in Verbindung mit modernen und aktuellen Energiespeicherformen sollte eine Antwort darauf geben, ob Heubach 100 Prozent Autarkie in seiner Stromversorgung erreichen kann.
Das Ergebnis der fundierten Untersuchungen ist klar und eindeutig: Ja, Heubach kann. Und das erfreuliche dabei — der Strompreis würde für die Heubacher Bürgerinnen und Bürger sinken! Dies liegt insbesondere an der günstigen eigenen Stromerzeugung mit Erneuerbaren Energien vor Ort.
Das Fazit der Masterarbeit ist schnell auf den Punkt gebracht: Wenn Heubach die Potentiale der Erneuerbaren Energieformen, insbesondere die Windenergie in Kombination mit Energiespeichern nutzen kann, wird die Stadt in den nächsten Jahren nach und nach Energie direkt vor Ort produzieren und eine 100 Prozent Autarkie erreichen. Die Entwicklung geeigneter Energiekonzepte für die dezentrale Erzeugung ist wichtig und die dazu benötigte Energiespeicherung ist bereits heute möglich.
Die Vorteile, die Anreize, für eine Stromautarkie für Städte wie Heubach liegen auf der Hand: in der zunehmenden Unabhängigkeit von wenigen großen Energieversorgungsunternehmen und deren Strompreispolitik wird direkt vor Ort sauberer und CO2-​freier und eben auch sicherer Strom produziert, bei dem es keine Endlagerproblematik gibt. Die Unabhängigkeit von den sich immer weiter verknappenden fossilen Brennstoffen ist darüber hinaus ein weiterer Vorteil.

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