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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Stadtbildgestaltung ist kein Luxus

Gmünd soll leuchten – jedenfalls mit frischer Farbe und erneuerten Details an den Fassaden. Das ist das Ziel des mit Blick auf das Gartenschau-​Jahr 2014 aufgelegten Fassadenprogramms der Stadt, das die Kreissparkasse mit einem eigenen Programm ergänzt.

Donnerstag, 17. Januar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 13 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (rw). „Kleine Taten, große Wirkung“, wirbt der Oberbürgermeister, „mit zweieinhalb bis fünftausend Euro kann man schon was machen.“ Der Gemeinderat beschloss das städtische Förderprogramm im November, jetzt legt die KSK als Partner noch ein eigenes drauf. KSK-​Vorstand Carl Trinkl sagt, dass die Sparkasse hier nicht bloß als Finanzier auftritt, sondern einer gesellschaftlichen Verpflichtung nachkommt.
In der Tat, um besonders große Geschäfte geht es hier nicht, auch nicht um gigantische Sanierungskosten für Hausbesitzer. Zumal man explizit die Dinge im Auge hat, die sich am äußeren Erscheinungsbild von Häusern in der kurzen Frist bis zur Landesgartenschau-​Eröffnung am 30. April 2014 noch auf Vordermann bringen lässt. Die Stadt gibt maximal 10000 Euro als Zuschuss (bei einer Förderung von 20 Prozent) und will damit einen Impuls geben.
Komfortabel und reizvoll wird das Fassadenprogramm-​Duo durch das Finanzierungsangebot der KSK mit einem Zinssatz von unter einem Prozent. Wer die Zustimmung der Stadt zu seinem Vorhaben und die Förderung durch deren Förderprogramm nachweise, könne bei der KSK schnell an Beratung und Zusage zur Finanzierung gelangen, versichert Carl Trinkl, „zu exzellenten Konditionen.“ Dies auch, wenn sich das Projekt zu mehr als einem kosmetischen Eingriff am Haus auswächst.
Baubürgermeister Julius Mihm hat eine psychologische Erklärung parat, warum Stadtbildgestaltung kein Luxus ist: Ich-​Bewusstsein entwickle sich im Raum, „es gibt aggressive Reaktionen, wenn anonyme Kisten vor einem stehen.“ Deshalb sei ein differenzierter Raum nötig, „und das geht nur über Details.“ Dabei sei schon an den normalen, erhaltenden Anstrich zu denken, nicht nur an Stuck und Fensterläden – wo sie nach Purifizierungs-​Maßnahmen überhaupt noch vorhanden sind. Wer Fensterläden wieder anbringen will, ist beim städtischen Förderprogramm ausdrücklich willkommen. Ebenso gehören Holztüren dazu, (Sprossen-)Fenster, schmiedeeiserne Gitter, auch neu zu gestaltende Vorgärten – eben alles, was den properen visuellen Eindruck erst schafft.
Im vergangenen Jahr startete das städtische Förderprogramm mit 33000 Euro, heuer sind 100 000 im Etat eingestellt und im nächsten Jahr werden es noch einmal 75 000 Euro sein. Das Förderprogramm endet am 31. März 2014. Und bis Ende April, zur Eröffnung der Gartenschau, müssen auch die Gerüste abgebaut sein. Was die Gerüste anbelangt, verzichtet das Ordnungsamt bei den angesprochenen Fördermaßnahmen auf die sonst fälligen Sondernutzungsgebühren.
Die Stadtverwaltung geht über das in der denkmalschützerischen Gesamtanlagen-​Verordnung festgelegte Gebiet der Altstadt hinaus. Das Förderprogramm umfasst dieses, aber auch die Einfallstraßen: die Südseite der Remsstraße, die Häuser entlang des Josefsbachs, die Königsturmstraße bis hinauf zur Gemeindehausstraße, den Sebaldplatz bis zur Waldstetter Brücke, die Baldungkreuzung und die Baldungstraße – und vor allem die Mutlanger Straße.
Stadtbildarchitektin Irene Pauser hat mittlerweile viele Anwohner angeschrieben, Resonanz sei vorhanden, auch die „Ehrensache Gmünd“-Banner zeigten Wirkung. „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, betont sie, dabei könne man schon mit geringen Mitteln wie einer fachgerecht ausgeführten „Pinselsanierung“ Wirkung erzielen. „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, mahnt OB Richard Arnold. Bis März sollen die Mittel für 2013 ausgeschöpft sein.

Die Kreissparkasse hat für ihr Fassadenprogramm einen eigenen Flyer herausgebracht. Stadtbildarchitektin Irene Pauser erreicht man unter Tel. 07171 603‑6111, ihre Kollegin Sandra Böhringer (Stadtplanungsamt) unter 07171 603‑6102.

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