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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermedaille für Fred Eberle

Fred Eberle bekam gestern Abend im Refektorium des Predigers die Bürgermedaille der Stadt Schwäbisch Gmünd von Oberbürgermeister Richard Arnold überreicht. Nicht nur in der Musik, sondern auch für den Sport ist Fred Eberle ein Vorbild: „Fred, du hast es verdient.“

Mittwoch, 16. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Von Jörg Hinderberger
SCHWÄBISCH GMÜND. Gesang, Musik und gleichermaßen der Sport prägen das Leben von Fred (Manfred) Eberle und „er prägt mit diesen reichen Gaben seine Heimatstadt Schwäbisch Gmünd seit Jahrzehnten“, erzählte Richard Arnold. Mit Musik, Singen, Instrumentalspiel und Leichtathletik hat Fred Eberle schon als Jugendlicher begonnen. Er wurde einer der St. Michael-​Chorknaben und wandte sich im Sport dem Hammerwerfen zu – der Disziplin, in der er dann sogar württembergischer Juniorenmeister wurde. „All dies tat er neben der Schule, die nach dem Abitur Anfang der sechziger Jahre auch Berufsziel war“, so Arnold. Und auch wenn er danach beruflich einige Jahre in Schwäbisch Hall tätig war, gehörte er dem Philharmonischen Chor der Stadt Gmünd seit dessen Gründung 1967 an und war stellvertretender Vorsitzender und dann Mitvorsitzender bis 1991.
Ab 1972 wieder ganz in Schwäbisch Gmünd, wurde Fred Eberle Dozent am pädagogischen Fachseminar im Bereich Technik. Aus dieser Arbeit heraus und zusammen mit dem ebenfalls im Sport engagierten Hartmut Meis entwickelte Fred Eberle 1983/​84 einen Marktstand mit Markisendach und Warenauflage für das Stadtjubiläum 1984: „Schwäbisch Gmünd – Tradition über zwölf Jahrhunderte“. Die Marktstände wurden nicht nur bei den historischen Märkten 1984 und 1986 aufgebaut, sondern vielfach noch so manches weitere Jahr bei Aktionen auf dem Johannisplatz, wie in den Schulen. „Das zeigt einen weiteren Aspekt der Arbeit von Fred Eberle für die Gemeinschaft unserer Stadt, und, dass die Entwürfe und Beispiele für die Stände genau richtig waren“, sagte Arnold.
Genau richtig war zuvor schon die Arbeit von Fred Eberle als Leichtathletiktrainer, denn die von ihm betreuten Athleten, die Sprinterin Giesela Gräßle, der Diskuswerfer Bernhard Fischer, der Speerwerfer Udo Mäußnest sowie die Zehnkämpfer Stefan Vogt und Siegfried Wentz waren erfolgreich. Den herausragenden Erfolg erzielte „Siggi Wentz“ als Bronzemedaillengewinner bei den olympischen Spielen 1984 in Los Angeles. Und auch heute trainiert Fred Eberle mit Alexander Ziegler bei der LG Staufen einen leistungsstarken Hammerwerfer.
„Mancher mag sagen, Trainer herausragender Athleten gibt es viele. Doch Fred Eberle ist im Sport, besonders in der Leichtathletik, eine wirklich herausragende Persönlichkeit, die im Sport in Gmünd und in Deutschland bekannt ist, dessen Leistung in dieser Stadt und für diese Stadt heute noch mehr gewürdigt werden soll, als dies bislang geschehen ist“, erklärte Gmünds OB in seiner Laudatio für Fred Eberle.
Fred Eberle ist nicht nur ein Sportler und Sänger, sondern auch Dirigent und Klarinettist
Fred Eberle ist seit 1975 mitverantwortlich für die Aus– und Fortbildung der Trainer und Übungsleiter im Württembergischen Leichtathletik-​Verband, seit 1988 ist er Lehrwart und zudem seit 1994 Vizepräsident des WLV. 1997 dann wurde Fred Eberle Beauftragter für die Kinderleichtathletik des Deutschen Leichtathletikverbandes und in dessen Präsidium berufen. Seit 2009 ist er Vorsitzender des Bundesausschusses Aus– und Fortbildung, Wissenschaft, Trainerschule.
„Das klingt nun sehr nach Funktionär, aber Fred Eberle ist in diesem Bereich aktiv und kreativ. In unserer Stadt hat er den Kinder-​Sport-​Spaß auf den Weg gebracht, der – das ist erfreulich – andernorts Nachahmer gefunden hat. Er hat – auch gegen Widerstände – eine neue Art der Vermittlung von Leichtathletik an Kinder entwickelt“, beschrieb Richard Arnold die Aufgabenfelder. „Bei allem, was ich eben darstellte, ist deutlich zu erkennen, was unser Stadtverband Sport im Jahre 1998 mit seiner Ehrung festgestellt hat: Fred Eberle ist ein Sportpionier“, so Arnold. Fred Eberle ist aber nicht nur ein Sportler und Sänger, sondern auch Dirigent und Klarinettist. Der Klarinettist Fred Eberle ist spätestens von 1971 an in Gmünd und weit über deren Grenzen hinaus bekannt geworden, als Frontmann der „Swany Feet Warmers“. Dabei gehe es nicht um Honorar, vielmehr spielen die „Swanys“ oft bei Benefizveranstaltungen, was diesen die so nötige und erhoffte Resonanz bringe.
Fred Eberle gehörte zudem zu der Gruppe von ehemaligen Chorknaben, die in einer höchst kritischen Lage viel dafür getan haben, dass die Chorknaben „wieder Tritt gefasst“ haben und heute zu den besonderen Chorensembles in Gmünd gehören.
„Es ist eine außergewöhnliche Leistung, die du, lieber Fred, in all den Jahren erbracht hast. Erbracht neben der Sorge für und um deine Familie, neben einer erfolgreichen, anerkannten Arbeit im Beruf. Die für all das erforderliche Zeit war ja nicht doppelt verfügbar, sie musste und muss aus den Tagen, aus den Wochen herausgeschnitten werden. Da gebührt unser aller Dank nicht nur dir, sondern in hohem Maße deiner Inge, die das nicht nur auf deine Weise miterlebt, sondern vor allem mitgetragen hat“, lobte Arnold den neuen Träger der Gmünder Bürgermedaille. 2003 erhielt Fred Eberle vom Bundespräsidenten bereits das Bundesverdienstkreuz und gestern wurde ein Vorbild in der Musik und im Sport mit der Gmünder Bürgermedaille gewürdigt.
Nach der Überreichung der Bürgermedaille durfte ein langjähriger Freund von Fred Eberle ein paar Grußworte loswerden. Dr. Rudolf Böhmler, Vorsitzender Arbeitskreis Kultur, lernte Fred schon in seiner Kinder– und Jugendzeit schätzen. „Fred vollbrachte und vollbringt viele großartige Dinge auf vielen Ebenen. Er hat die Bürgermedaille verdient, weil er in seiner ehrenamtlichen Arbeit stets fragte, was du für deine Heimat tun kannst“, erklärte Böhmler.
Auch der Ehrenvorsitzende des Stadtverbands Sport, Edelbert Krieg, lobte seinen Freund: „Du machst unsere Stadt ein Stück reicher. Zudem bist du ein Urgestein der Württembergischen Leichtathletik und im Gmünder Sport maßgeblicher Initiator von zahlreichen Projekten, wie zum Beispiel des Gmünder Kinder-​Sport-​Spaß, der Kindersportschule und Fit in Gmünd.“
„Mein Vater hätte sich gefreut und meine Mutter alles geglaubt“
Als Vizepräsident des Württembergischen Leichtathletikverbandes ist Fred Eberle auch seinem Partner, dem Vorsitzenden Jürgen Scholz, ein wichtiger Berater. „Fred, du hast es verdient. Alle Laudatoren haben bisher auch immer deine Familie hervorgehoben, deine Frau Inge und deine drei Kinder. Aus deiner Familie ziehst du Kraft“, äußerte sich Scholz. Für die musikalische Umrahmung sorgten zwischen den Grußworten Tian Long und Tobias Escher mit dem musikalischen Zwischenspiel „together in movement“.
Unter stehendem Applaus dankte Fred Eberle allen, die mit ihm „mitschaffen“. Denn alleine würde niemand etwas bewegen können. „Schade, dass meine Eltern nicht da sind. Mein Vater hätte sich gefreut und meine Mutter alles geglaubt“, so Eberle in seiner Danksagung. Das Ehrenamt, die kostbare Gemeinschaft, er nannte es seine Mitstreiter, denen er großen Dank aussprach.
Fred Eberle wäre aber nicht Fred Eberle, wenn er in seiner Danksagung auch nicht ein weiteres zukünftiges Projekt anspricht. „Richard Arnold sagte mir, die Bürger müssen ihre Stadt zurückgewinnen. Ich sage, die Bürger wollen ihre Stadt zurückgewinnen. Daher sind auch aktive Bürger die besseren Gutachter. Wir brauchen Mischer und Einmischer“, erklärte Fred Eberle anschließend und bezog sich damit auch auf den Bau des Vereinssportzentrums im Laichle

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