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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Sanierung des Fünfknopfturms kostet viel Geld

Er ist über 500 Jahre alt und ein sehr wesentliches Baudenkmal der Stadt: Der Fünfknopfturm stand gestern im Mittelpunkt der Sitzung des Bau– und Umweltausschusses im Gmünder Gemeinderat. Hochbauamtsleiterin Gisela Bader erläuterte, dass es durch die Landesgartenschau die einmalige Chance gebe, den Turm grundlegend zu sanieren und für die Bevölkerung auf Dauer zugänglich zu machen.

Mittwoch, 16. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (ml). Die Landesgartenschau-​GmbH bereite schon eine Ausstellung vor, die im Turm gezeigt werden solle. In die oberen Geschosse könne man aber wegen des Zustands der Treppe nur maximal 25 Personen im Rahmen von Führungen bringen.
Leider gebe es auch sehr starke Schäden im zwei Meter starken Buckelquader-​Mauerwerk. Dadurch schlage die Gesamtsanierung mit 503 000 Euro zu Buche. Durch die starke Förderung von Bund und Land blieben davon aber nur 126 000 Euro am städtischen Haushalt hängen.
Celestino Piazza (CDU) merkte an, dass es bis zur Gartenschau nur noch ein halbes Jahr sei. Es wäre nicht schön, wenn der Turm während der LGS eingerüstet wäre. Vielleicht sollte man die Außensanierung erst nach der Veranstaltung in Angriff nehmen. „Geht nicht“, hieß es von Seiten der Stadtverwaltung; der Zuschuss könne nicht gesplittet werden. Wenn der Bund Geld schicke, wolle er es bis zu einem festen Zeitpunkt verbaut wissen, erklärte OB Arnold. Der Zeitplan sei bei einem nicht allzu strengen Winter einzuhalten. Und ein Gerüst während der ersten zwei Gartenschau-​Wochen halte er auch nicht für eine Katastrophe.
Konrad Sorg (SPD) machte deutlich, dass sich die Stadt die Sanierung in den nächsten 50 Jahren nicht leisten könne, wenn sie nicht jetzt die Zuschüsse nutze. Susanne Lutz (Grüne) erklärte, es sei „allerhöchste Zeit“, dieses einmalige Ensemble am Fünfknopfturm zu sanieren. Schön wäre es, wenn auch die anderen Gmünder Türme mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden könnten.
Auf Frage von Ullrich Dombrowski (FW/​FDP) bestätigte Gisela Bader, dass der Zuschuss gedeckelt sei. Es gebe aber keine Anzeichen, dass der Kostenrahmen nicht ausreichen könnte. Dombrowski warnte vor einer „Schnäppchen-​Mentalität“, die alles absegne, was mit Zuschüssen verbunden sei. Christof Preiß (CDU), dem Bürgermeister Julius Mihm am Beginn der Sitzung zum Geburtstag gratuliert hatte, war nachdenklich: „Wir würden es uns gerne leisten können, aber können wir es wirklich?“
„Wenn nicht jetzt, mit der Hilfe aus Berlin, wann dann?“ erwiderte der Oberbürgermeister und appellierte an den Gemeinderat, der die Sache in der nächsten Woche entscheiden soll, nicht „auf den letzten fünf Zentimetern des Stadtumbaus kalte Füße zu kriegen.“
Da sie nicht auf der Tagesordnung stand, konnte kein Beschluss über die dringend notwendige Sanierung des Herliköfer Sportplatzes gefasst werden. Es gab aber im Gespräch ein deutliches Signal, dass eine Eilentscheidung der Verwaltung gutgeheißen wird: Der Platz, auf dem neben dem TV Herlikofen auch Stella Italia spielt, war durch kaputte Drainagen komplett „abgesoffen“.
Aufgehoben wurde die Sanierungssatzung für das Erhard-​Areal. „Wir haben dort bedeutende Projekte unterbringen können“, war Baubürgermeister Julius Mihm erfreut. Elmar Hägele (Grüne) lobte, dass die Zuschuss-​Restmittel auf andere Sanierungsgebiete umgeschichtet werden konnten.
Die Bebauung des Heyd-​Areals am Wasserturm stellte Bürgermeister Mihm vor. Dass der Höferlesbach nicht zum Gebiet gehöre, liege daran, dass er auf der anderen Straßenseite verlaufe, erklärte er auf Anfrage von Susanne Lutz (Grüne). Das Gelände sei früher die größte Grünfläche in der Innenstadt gewesen. Deshalb sollen auch in der neuen Wohnbebauung zwei grüne Höfe entstehen. Die moderne Bebauung rechtfertige sich aus der direkten Nachbarschaft des City-​Center: „Das ist dort kein Altstadt-​Idyll“, meinte Mihm. Zur Straße hin seien allerdings Giebeldächer vorgeschrieben. Auf Anfrage von Ute Nuding (FW/​FDP) nach der Art der Begrünung verwies Mihm auf die unter den Höfen liegende Tiefgarage, die Baumpflanzung unmöglich mache.

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