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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Viel Zeit und Arbeit für die Tunnelsicherheit

Auch wenn derzeit an etlichen Abenden und Samstagen ein Großaufgebot an Feuerwehr– und Rettungsfahrzeugen an den Tunnelportalen steht und es immer wieder kräftig qualmt: Keine Angst! Es wird „nur“ fleißig der Ernstfall geübt

Mittwoch, 30. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer

.Der Gmünder Einhorn-​Tunnel bereits ist fast schon startklar für die Verkehrsfreigabe. Allerdings: Er muss noch programmiert werden wie ein neuer Computer, weil viele betriebs– und vor allem auch sicherheitstechnische Funktionen automatisch ablaufen, vor allem die Steuerung der Be– und Entlüftung. Und dann müssen alle Beteiligten auch noch den Umgang mit diesem „Computer“ namens Gmünder Einhorn-​Tunnel lernen. Vor allen Dingen das Beherrschen von Notsituationen. Hunderte überwiegend ehrenamtliche Helfer der Gmünder Hilfsorganisationen werden derzeit geschult und trainieren Unglücks– und vor allem Brandszenarien in der 2,2 Kilometer langen B 29-​Röhre. Viel zu leisten haben besonders Feuerwehrkommandant Ralf Schamberger und sein Führungsteam. Ihnen obliegt im Ernstfall die Einsatzleitung. Unendlich viel Zeit und Arbeit haben sie bereits in eine exakt beschriebene Alarm-​, Ausrücke– und Aufgabenordnung investiert, in die neben der Innenstadtfeuerwehr auch die Abteilungen Hussenhofen, Straßdorf und Wetzgau integriert sind. Bei einem Brand im Tunnel wird davon ausgegangen, dass mehr als 100 verletzte oder unter Panik stehende Menschen gerettet werden müssen. Die Herausforderung auch: Die Rettungs– und Fluchtwege über den Rettungsstollen entlang der Fahrröhre sind bis zu 1000 Meter lang. Und die beiden Fluchtreppenhäuser sind etwa 25 Meter hoch und erfordern enorme Kondition.
Beruhigend: Der Gmünder Einhorn-​Tunnel ist derzeit nicht nur der teuerste Straßentunnel Deutschlands, sondern auch der modernste, was die Sicherheitstechnik anbelangt: Fast 100 Videokameras blicken ständig in alle Winkel des Tunnels. Rauch– und Hitzemelder und sogar in die Fahrbahn eingebaute Sensoren schlagen sofort Alarm, wenn es ungewöhnliche Vorkommnisse gibt. Allein schon das Einfahren in eine der Pannenbuchten löst entsprechende Maßnahmen bis hin zur sofortigen Sperrung des Tunnels mit Hilfe von Ampeln und Schranken aus.
Im Falle eines Brandes fordert eine unüberhörbare Lautsprecherdurchsage die Verkehrsteilnehmer dazu auf, ihre Fahrzeuge zu verlassen, die Zündschlüssel aber stecken zu lassen und umgehend den nächsten von insgesamt sechs Querstollen aufzusuchen, die in die Fluchtröhre führen. Dort herrscht Überdruck, so dass kein Rauch dort hinein gelangen kann.
Etwa 300 Helfer werden beteiligt sein, wenn am Samstag, 9. November, das Katastrophenszenario eines Fahrzeugbrandes im Tunnel durchgespielt wird, um alle Systeme rechtzeitig vor der Tunneleröffnung am 25. November endgültig auf den Prüfstand zu stellen. Hierzu werden noch Statisten gesucht, die bereit sind, eines von etwa 120 Verletzten und im Tunnel eingeschlossenen Opfern zu spielen.

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