Grundsteinlegung für Kapelle in Herdtlinsweiler
Mit der Grundsteinlegung hat sich der Verein „Kapelle in Herdtlinsweiler“ gestern auf den Weg gemacht, einen Lebenstraum von Stephan Kirchenbauer-Arnold in die Tat umzusetzen, dessen Vollendung er nicht mehr mit erleben darf. Viele Besucher gaben der Feier einen würdigen Rahmen.
Sonntag, 06. Oktober 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Am 22. November 1743 hatte der Vikar Johannes Sebastian Kolb den Augsburger Generalvikar Johann Adam Nieberlein gebeten, den Bau einer Kapelle für Herliß-Weiler, wie Herdtlinsweiler damals hieß, zu genehmigen. Bereits am 5. November desselben Jahres war die Erlaubnis zum Bau der Kapelle erteilt, die dann, aus welchen Gründen auch immer, für Jahrzehnte ruhte.
Stephan Kirchenbauer war es dann – der Name alleine verpflichtet schon –, der die Idee des Kapellenbaus wieder aufnahm und vertiefte. Stephan Kirchenbauer kaufte auf Reisen oder wann immer er Kenntnis erlangte, Gegenstände, die in einen Kapellenbau integriert werden konnten. Mit Robert Dinser und dem jungen Architekten Christian Preiß vertiefte er dann die Visionen, die in einem Plan zum Bau der Kapelle mündete.
Kirchenbauer-Arnolds Wunsch war es, dass die Kapelle ein Mittelpunkt des dörflichen Lebens und ein Ort der Ruhe und Besinnung werden sollte. Leider durfte er nun die Umsetzung und Vollendung der Kapelle nicht mehr miterleben. Harald Mangold, Mitglied des Vorstandes des Kapellenvereines und Vorsitzender des Dorfentwicklungsvereins Herdtlinsweiler schilderte die ersten Begegnungen mit Stephan Kirchenbauer und dass er nicht geglaubt habe, dass jemals eine Kapelle im Ort entstehen würde. Nun stehe er am Grundstein und freue sich darüber, wie nahezu alle Bewohner Herdtlinsweiler, dass die Kapelle Wirklichkeit werde.
Robert Dinser verwies auf die vielen Gegenstände, die bei einer Sichtung des Fundus von Stephan Kirchenbauer vorgefunden wurden und die sicherlich nicht alle in der Kapelle untergebracht werden können. Christian Preiß betonte, dass eine Kapelle zu planen eine besondere Aufgabe sei. Er freue sich, dass die Grundsteinlegung nun den Baubeginn für das kleine Gotteshaus nun den baubeginn bekundet.
Die Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung Gmünd leiteten die Grundsteinlegung ein, es folgte der Chor „Cantate Domino“ nach den Reden mit dem Lied „Nutze die Zeit“. Münsterpfarrer Robert Kloker, der den Herzenwunsch von Stephan Kirchenbauer bereits in der Trauerrede angesprochen hatte, segnete den Grundstein, nachdem darin eine von einem Stauferpaar hereingetrage Kapsel versenkt wurde. In der Kapsel befinden sich Zeitungsberichte der Rems-Zeitung über Stephan Kirchenbauer und sein Wirken, Münzen, eine Uhr, Dokumente und ein persönlicher Gruß von Richard Arnold. Nach dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott wir loben dich“ stimmte Cantate Domino das Pilgerlied „Möge die Straße uns zusammenführen“ an. Dabei konnte man die Ergriffenheit der vielen Gäste, die mit in das Lied einstimmten, förmlich spüren.
Nun kann das Werk entstehen; Mithilfe und Spenden werden gerne gesehen. Ansprechpartner sind Sonja Westphal und Christine Zorniger. Gefeiert wurde die Grundsteinlegung auch: Am Alten Haus von Richard Arnold gab es kleine Häppchen mit Griebenschmalz und Butter mit Schnittlauch, sowie Holderlimo und Most. Schlicht, aber lecker. Das hätte Stephan Kirchenbauer-Arnold sicherlich sehr gut gefallen.
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