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Robert Antretter zu Gast im Mutlanger Franziskus-​Gymnasium

„Vom Anstand in der Politik“ oder „Kann man als Politiker Christ sein?“ Diesen Themen und Fragen ging der ehemalige Gmünder SPD-​Bundestagsabgeordnete Robert Antretter im Mutlanger Franziskus-​Gymnasium auf den Grund und berichtete über werteorientiertes Handeln.

Mittwoch, 13. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 39 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN (rui).
Der sympathisch und bodenständig wirkende Politiker freute sich über die Einladung von Franz Merkle und Lehrer Michael Bischoff zur Gesprächsreihe „Begegnungen – junge Menschen im Gespräch mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens“. Die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse lauschten aufmerksam den authentischen Ausführungen Dabei zeigte sich, dass der 74-​Jährige als Mitglied in vielerlei Organisationen, zum Beispiel der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, des Kuratoriums der Kunststiftung Baden-​Württemberg, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken im Diözesanrat des Bistums Rottenburg-​Stuttgart, Vorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung und der Bioethik-​Kommission Bayern, immer das große Ganze im Blick hatte, über die Grenzen der sozialdemokratischen Partei hinaus. Robert Antretter erzählte sehr kurzweilig aus seinem Leben, seinem Werdegang in der SPD und seiner Arbeit mit den verschiedensten Menschen. Er setzt sich für christliche und demokratische Werte ein. Toleranz, Fairness und Respekt sind für ihn bei den Koalitionsverhandlungen besonders wichtig. „Jede Partei hat ihr eigenes Profil und muss aber bei den Verhandlungen jetzt Abstriche machen.“ Kritische Stimmen, wie „Politiker halten sich nicht an ihr Wahlversprechen“, hält er für ungerecht.
„Kernpunkt der Demokratie ist Kompromisse einzugehen“, betonte Antretter. Meinungsverschiedenheiten, gegenteilige Interessen, ja Streit, machen für ihn das Wesen der parlamentarischen Demokratie aus. Parteiübergreifende Zusammenarbeit ist für den SPD-​Politiker thematisch ohne weiteres ausführbar: „Alles ist möglich, wenn Politiker keine Holzköpfe sind“. Bei Gewissensentscheidungen gab er den Jugendlichen den Tipp, für eine klare Position einzutreten, dabei aber Andersdenkende zu respektieren.
Beim Thema Mindestlohn zum Beispiel sei er dafür, aber es gebe auch hier zwei Wahrheiten, wenn es unter anderem um die Höhe geht. Und wenn man einmal versagt habe, den Prinzipien untreu geworden sei, solle man das nächste Mal nicht sagen, dass es eh schon egal ist. Er trete stets für die Würde des Menschen ein und deshalb hat Antretter „das infame Verhalten vieler gegenüber dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff nie verstanden“.
Abschließend konnten die Schülerinnen und Schüler noch Fragen stellen. Im Religionsunterricht wird laut Antretter ein Wertekorsett vermittelt, deshalb ist für ihn das Fach Religionskunde zu wenig umfassend. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete erläuterte darüber hinaus seine Aufklärungsarbeit zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche und gab sein Statement zu aktuellen Problemen. Zu einer weiteren Gesprächsrunde im Franziskus-​Gymnasium wird A

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