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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Wichtige Beiträge für die Stadt leisten. Die Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd vergab gestern Preise für besondere Leistungen ihrer Studierenden

Den Karl Gerstner Preis erhielten am Freitag Abend im Rahmen einer Feierstunde der Hochschule für Gestaltung Yujia Ma und Dominik Pschenitschni im Bereich Interaktionsgestaltung, sowie Valentin Merkle für die Produktgestaltung. Den „Freundeskreis-​Preis“ gab’s für Julia Stäbler und Gero Nicklas, den DAAD Preis für Hernando Samuel Pinzón Holguin. Beim Festakt in den Räumen der Kreissparkasse in der Katharinenstraße waren auch die Beziehungen der Hochschule zur Stadt und zur Region Thema.

Freitag, 15. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 54 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt/​hfg). Hausherr und Vorsitzender des Freundeskreises Dr. Christof Morawitz ging auf eben diese Verbindung ein, auch auf den Gestaltungswettbewerb der KSK, in dem es darum geht, der ehemaligen Synagoge Gmünds zu gedenken. Insbesondere im Bereich der modern interpretierten Erinnerungskultur erhoffte er sich einiges von den Studierenden.
Baubürgermeister Julius Mihm erläuterte noch einmal den Teil des Stadtumbaus, der den nun neu gestalteten KSK-​Platz betrifft: „Was falsch gefügt ist, verstehen die Menschen nicht“, so erklärte er die Versetzung des Kroatenstegs um einige Meter. Als er die Beiträge der HfG für die Stadtgestaltung würdigte, erklärte er „ganz begeistert“, allein die Bahnhofsunterführung, die sich nunmehr abschätzen lasse, rechtfertige einen Besuch der Landesgartenschau. Mit Blick auf den neuen Sägbocksteg meinte er zudem, es sei bemerkenswert, wie die Studierenden selbst komplexe Infrastrukturaufgaben aus den Bereichen Architektur und Ingenieurwesen bewältigten. Auch er versprach sich viel von der Sichtweise der HfG-​Studierenden, die über die formale Kreativität hinausweise.
Rektorin Salerno, die zur Ehrung überleitete, bedankte sich bei der Kreissparkasse: Noch lieber wäre es der Hochschule freilich, sie könnte solche Veranstaltungen in den eigenen Räumen durchführen. Die ausgelagerte HfG biete „aus vielen Gründen nicht die Räume, die wir brauchen“. Sie freute sich, dass diese Übergangssituation nun bald Vergangenheit ist: „Die nächste Preisverleihung findet in eigenen Räumen statt.“
Das Leben von Kaffeebauern erheblich erleichtern
Den DAAD Preis, der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gestiftet und mit 1000 Euro dotiert ist, erhielt der aus Mexiko stammende Hernando Samuel Pinzón Holguin, der in diesem Sommer seinen Bachelorabschluss im Studiengang Produktgestaltung gemacht hat. Neben seinen hervorragenden akademischen Leistungen zeichnet sich HfG-​Absolvent durch hohes soziales und interkulturelles Engagement aus. So zielte sein Abschlussprojekt an der HfG Schwäbisch Gmünd auch auf die Verbesserung des Arbeitsumfelds von Kaffebauern ab. Hierfür reiste er nach Kolumbien, analysierte die Arbeitsprozesse und entwickelte eine optische Sortiermaschine für Kaffekirschen. „SSP_​01 ist eine kostengünstige lowtech Maschine, die mit Hilfe eines selbstentwickelten Programms Kaffekirschen nach Farbe sortiert und dadurch eine erhebliche Arbeitserleichterung darstellt‘‘, so Pinzón Holguin.
Karl Gerstner, Schweizer Grafiker, Künstler und Publizist, ist einer der renommiertesten Grafikdesigner und Typografen Europas. In seinem Namen stiftete ein Unternehmer den Karl Gerstner Preis, der seit 2011 jährlich für herausragende Studienarbeiten in der Grundlagenausbildung verliehen wird. Yujia Ma und Dominik Pschenitschni, beides Studierende der Interaktionsgestaltung sowie Valentin Merkle, der im 4. Semester Produktgestaltung studiert, wurden mit diesem Preis ausgezeichnet. Die internationale Jury, die sich aus sechs ausgewiesenen Designexperten zusammensetzt, wählten aus neun eingereichten Portfolios die drei besten aus, so dass sich die drei Studierenden in diesem Jahr den ersten Platz teilen. Der Preis, will die Studierenden der ersten vier Semester in ihrer besonderen Leistung und Qualifikation bestätigen. Sie sollen ermutigt und motiviert werden, ihr Studium mit Engagement und Begeisterung fortzusetzen, um später im Beruf zu reüssieren. Mit ihren Portfolios zeigten die drei Gewinner auf unterschiedliche Weise, wie eine ernsthafte und genaue Auseinandersetzung mit den gestalterisch-​formalen und methodisch-​inhaltlichen Anforderungen der Grundlehre aussehen kann.
„Nachhaltigkeit“ hilft langzeitarbeitslosen Näherinnen
Über den mit 1000 Euro dotierten Freundeskreis Preis freuten sich die Master-​Absolventen Julia Stäbler und Gero Nicklas. Der Freundeskreis der HfG Schwäbisch Gmünd würdigt mit diesem Preis Studierende und Absolventen der Hochschule, die sich durch bemerkenswerte Studienleistungen und darüber hinaus durch außergewöhnliches soziales und gesellschaftliches Engagement hervorheben. Bei den Projekten von Julia Stäbler und Gero Nicklas spielt das Thema Nachhaltigkeit stets eine zentrale Rolle. Sie sind Mitbegründer des Green Teams, das sich unter anderem die Begrünung des HfG Campus zur Aufgabe gemacht hat und realisierten ein Kooperationsprojekt mit dem Aalener Textilunternehmen Pelo, bei dem langzeitarbeitslose Näherinnen eingestellt wurden, um Taschen aus hochwertigen Reststoffen herzustellen. Bei ihrer Masterarbeit „Funk Feuer‘‘, aus der eine Unternehmensgründung hervorging, geht es um ein System zur Organisation und Planung innerhalb von Freiwilligen Feuerwehren, das auf PCs und mobilen Geräten verfügbar ist. Sie freuten sich über das Preisgeld, das sie als frischgebackene Unternehmensgründer gut gebrauchen können.

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