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Nachrichten Ostalb

Marktplatz in der Alfdorfer Ortsmitte mit einem Festakt der Öffentlichkeit übergeben

2008 wurde das alterwürdige Gasthaus „Krone“ aufgekauft und nach denkmalschutzrechtlicher Prüfung 2009 abgerissen. Dieser Abriss startete die Erneuerung der Ortsmitte, die mit der Einweihung am Samstag ihren Abschluss fand.

Sonntag, 17. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

ALFDORF (el). Kaum einer mag sich daran erinnern, wie die heutige Ortsmitte, der Marktplatz, ein Platz für Feste und Begegnungen, für Markttage noch vor dem Jahr 2009, vor Abriss des alten, 350 Jahre alten Fachwerkhauses, das einst die „Krone“ beherbergte, ausgesehen hat. Eine schmucklose, enge Ortsdurchfahrt mit viel Verkehr und wenig Raum für Öffentlichkeit für die Bürger der Gemeinde. Doch das alles hat nach der feierlichen Übergabe und Widmung an die Öffentlichkeit nun ein Ende. Bürgermeister Michael Segan zitierte in seiner Rede ein deutsches Sprichwort, das auf den sozialen Charakter eines Markplatzes hinweist: „wenn man vom Markt kommt ist man klüger.“ Will heißen: Ein Marktplatz ist Ort der Begegnung und des Austausches, sowohl an Waren als auch an Informationen, ein Ort für ein Schwätzle. Auf den Stufen des alten Rathauses konnte der Bürgermeister zahlreiche Bürger der Gemeinde, Ehrengäste aus dem Rems-​Murr-​Kreis, aber auch zahlreich aus dem benachbarten Ostalbkreis begrüßen. Michael Segan ließ die vergangenen Zeiten der Planung und Umsetzung des 3,1 Millionen Euro teuren Projektes Revue passieren und er konnte den Menschen seinen Dank aussprechen, die die Sanierung des Ortskernes ermöglicht haben, den Gemeinderäten für viel Geduld und gute Beschlüsse, gefasst in vielen denkwürdigen Sitzungen, den Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung, den Zuschussgebern des Landes, den Planer und vor allen Dingen den Firmen, die die Planungen in eine gelungene Ortsmitte mit Marktplatz umgesetzt haben. Einen besonderen Dank richtete er an die Anlieger, die jahrelang die Bautätigkeit, Lärm und Dreck ertragen haben sowie an Eigentümer, die mit Grundstücksverkäufen die Realisierung der gesamten Maßnahme erst ermöglichten. Alfdorfs Gemeindeoberhaupt sieht mit der Fertigstellung der neuen Ortsmitte als neues Herz der Gemeinde auch die große Chance, dass sich weitere Geschäfte und Betriebe ansiedeln, wie dies beispielhaft das „Café Kö“ und der Spezialist für Parkett „MarBi“ bereits getan haben. „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“, zitierte Bürgermeister Segan abschließend ein chinesisches Sprichwort, mit dem er die Firmeninhaber bat, die Stärken Kundennähe, Servicequalität und Persönlichkeit in die Ortsmitte einziehen zu lassen. Landrat Johannes Fuchs konstatierte beim Ausblick auf die Ortsmitte: „Was Rechts ist´s worden“, etwas auf das die Bürger Alfdorfs stolz sein können. Er verwies auf die frühere Situation mit viel Pkw– und Lkw-​Verkehr nahe an den Gehwegen. Mit der Entflechtung von fließendem, ruhendem Verkehrs und dem öffentlichen Nahverkehr in einer großzügigen Busbucht werde nun eine andere Aufenthaltsqualität dargestellt. Auch der Landrat verwies auf das Schicksal der Krone, einem 350 Jahre altem Fachwerkbau, das zuletzt ein wahres Biotop für Schädlinge, dem Holzkäfer und anderen tierischen Zeitgenossen gewesen war. Er zitierte einen Ausspruch eines Konservators, der sagte, dass man auch einem alten Gebäude das Recht auf seinen Tod zugestehen müsse. „Seid stolz auf eure Ortsmitte und macht was Gescheit’s draus“, so der abschließende Zuruf des Landrates an die Gäste auf dem Marktplatz. Stefan Kalmus, Gesellschafter des Ingenieurbüros LK&P aus Mutlangen richtete einen sechsfachen Dank an den Gemeinderat, die Verwaltung, die Bauunternehmen, den Ortsbaumeister, das Landratsamt sowie an die Anlieger an der neuen Ortsmitte. Dank für eine reibungslose Zusammenarbeit, ein unfallfreies Arbeiten sowie viel Geduld bei und mit dieser jahrelangen Dauerbaustelle. Er wünsche sich, dass die Alfdorfer den Platz zum kommunikativen Treffen ebenso nutzen wie zum Feiern und Festen wie beim parallel stattfindenden Lichtermarkt. Norbert Widmann stellte als Gemeinderat und oftmals treibende Kraft zufrieden fest, dass alles gut geworden ist. Der knitze Gemeinderat war am Samstag mit einem Mercedes Cabrio, einem Oldie vorgefahren. Stolz und mit einem breiten Strahlen im Gesicht präsentierte er Landrat Fuchs Fahrzeug und Nummernschild, es ist fast wie früher vor der Kreisreform in Alfdorf, denn das Kennzeichen beginnt mit „GD“. Norbert Widmann wäre nicht er selbst, wenn er nicht auch noch für den gegenüber, über der Straße liegenden Platz, wo bis 2009 die Krone stand, eine Idee formuliert hätte. Er wünsche sich etwas Kulturelles auf den Platz, eine Stele, eine Skulptur, sagte Widmann abschließend. Und um dem Gemeinderat eine Entscheidung leichter zu machen, überreichte er Bürgermeister Segan per Scheck eine Anschubfinanzierung in Höhe von 2500 Euro. Musikalisch umrahmt vom Musikverein und dem Chor Limotion, in diesem Jahr Drittplatzierte beim Landeschorwettbewerb in Donaueschingen, schritten die Ehrengäste nach den Festreden und Grußworten zum Durchschneiden des Bandes, mit dem die neue Ortsmitte mit Marktplatz endgültig der Öffentlichkeit und der vielfältigen Nutzung durch die Bürgerschaft übergeben wurde.

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