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Baustellenbetrieb statt Badefreuden im Mutlantis

Spritzendes Wasser, Kinderlachen oder Badegäste, die sich in der Sauna gegen eine Erkältung wappnen? Dies alles sucht man zur Zeit im „Mutlantis“ vergeblich. Stattdessen sieht man fleißige Handwerker, die Schäden an den Leitungen reparieren und die Wände wieder in Ordnung bringen.

Montag, 18. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 11 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer MUTLANGEN. Was macht man an einem trüben November-​Wochenende, das nicht gerade zu Spaziergängen einlädt? Natürlich — man geht ins Hallenbad. Im beliebten Freizeitbad in Mutlangen stehen die Badegäste allerdings in diesen Tagen noch immer vor verschlossenen Türen. Denn die jedes Jahr im Herbst übliche Schließung (für eine Grundreinigung und übliche Wartungsarbeiten) zieht sich dieses Jahr aufgrund unerwarteter Schäden in die Länge. „Wir standen schon kurz vor der Wiedereröffnung, als entdeckt wurde, dass in den Wänden verlegte Leitungen mit den Jahren undicht geworden sind“, erklärte Wolfgang Siedle auf Nachfrage der Rems-​Zeitung. Er ist bei der Gemeinde Mutlangen unter anderem der Chef der „Bäderverwaltung“ und beschreibt den Zustand einiger Wasserleitungen als katastrophal. „Das war mehr Loch als Rohr. Da musste man sich im Nachhinein sogar wundern, dass überhaupt noch Wasser aus den Duschköpfen kam!“ Zwar waren nicht alle Leitungen in den Duschräumen erkennbar undicht, aber weil ohnehin schon ein Großteil der Wandflächen aufgestemmt werden musste, wollte die Gemeinde Mutlangen auf Nummer Sicher gehen und tauschte gleich alle Rohre aus. „Man stelle sich vor, wie groß der Ärger gewesen wäre, wenn wir nur einen Teil erneuert hätten — und wenige Wochen nach der Eröffnung hätten wir wieder zumachen müssen, um den Rest auch noch zu reparieren“, begründet Siedle den Umfang der aktuellen Sanierung. „Und bei solchen Arbeiten kann man auch kaum etwas parallel machen, sondern muss schrittweise vorgehen. Beim Estrich ausbessern, Verputzen und Fliesenlegen müssen wir die entsprechenden Trocknungs– und Aushärtezeiten einfach einhalten.“ Geduld ist also nötig – obwohl der Gemeinde die Zeit davonläuft. Denn einerseits entstehen durch die Sanierung zusätzliche Kosten; und andererseits fehlen die Einnahmen, weil in dieser Zeit ja keine Badegäste kommen und Eintritt zahlen. Rund 700 000 Euro pro Jahr muss die Gemeinde ohnehin als Abmangel tragen – und dies, obwohl keineswegs die meisten Badegäste Mutlanger Bürger sind. Besucher kommen aus den Nachbargemeinden und auch aus Gmünd und den Stadtteilen gerne zum Baden auf die Mutlanger Heide. Dabei ist das Mutlantis mit einem Kostendeckungsgrad von zirka 30 Prozent recht gut aufgestellt, denn im Durchschnitt reichen die Einnahmen der Kommunen in den Bädern nur, um 20 bis 25 Prozent der Kosten zu decken. Dass die Zahlen in Mutlangen besser aussehen, liegt nicht zuletzt daran, dass die Badegäste gerne und zahlreich kommen. Im Gegenzug ist die Gemeinde stets bemüht, durch Investitionen das Bad attraktiv zu halten beziehungsweise noch attraktiver zu machen. So wurde nun eine Infrarot-​Wärmekabine eingebaut, die nicht nur den Sauna-​Gästen offensteht, sondern auch von der Schwimmhalle aus zugänglich ist und einen „Sauna-​Effekt“ ohne hohe Lufttemperatur ermöglicht. Zwei Personen können gleichzeitig in der großzügigen Kabine Platz nehmen und die gesunde, nicht zuletzt bei Rheuma wohltuende Wärme der Strahler, die hinter dem Rücken und vor den Beinen verbaut sind, genießen. Eine Farbtherapie mit unterschiedlichen einstellbaren Farben (die entweder anregend oder entspannend wirken) , gibt es obendrein. durch die individuelle Einstellmöglichkeit des Farbenspiels können die Badegäste den Wohlfühleffekt nochmals erheblich steigern. Entspannungsmusik ergänzt die Wärme und das Licht.

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