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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Schuldekan berichtete bei der Evangelischen Herbstsynode

Einige durchaus überraschende, in jedem Fall aber interessante Informationen hatte Dr. Harry Jungbauer parat. Der Bericht des Schuldekans stand gestern Abend im Mittelpunkt der Herbstsynode des Evangelischen Kirchenbezirks.

Freitag, 22. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 34 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch SCHWÄBISCH GMÜND. Mit einer Andacht begann die Synode – das ist Tradition. Gehalten wurde sie diesmal vom Prädikantenteam, das nicht nur seinen jüngsten „Azubi“, Albert Häberle, begrüßte, sondern auch die Verpflichtung von Birgit Baur aus Lorch durch Dekan Immanuel J.A. Nau feiern durfte. Im vergangenen Halbjahr hätten Pfarrerin Henrike Schmidt und Pfarrer Konrad von Streit den Kirchenbezirk verlassen, teilte die Vorsitzende Ursula Bertsch mit. Als neuen Pfarrer in Bartholomä stellte sie Tino Hilsenbeck vor. Die Mitteilung, dass es in Thomas Brückmann ab dem 1. Februar wieder einen Bezirkskantor geben wird, sorgte für Aufhorchen. Die Frühjahrssynode finde am 21. Februar statt. Dekan Nau erinnerte in seinem Bericht an eine frühere Synode zum Thema „Der Kirchenbezirk als Kommunikationsgemeinschaft“. Manches im Bereich der Kommunikation untereinander und nach außen sei seither besser geworden, vieles könne aber noch verstärkt werden. Es gelte, über das Eigene hinaus zu denken und zu wirken. Im Zentrum der Tagesordnung stand der Bericht von Schuldekan Dr. Harry Jungbauer. Er stellte zunächst den neuen Studienleiter des Dekanats für den Religionsunterricht, Kai Spittel, vor. Der erläuterte, dass er selbst 14 Wochenstunden Religion unterrichte. Jungbauer hatte Kinder einer Schule im Dekanat gebeten, sich gegenseitig vor laufender Kamera über den Religionsunterricht zu interviewen. Dabei kamen interessante Aussagen zutage. Zum Beispiel, dass „Reli besser ist als Deutsch oder Mathe“. Das habe aber nichts mit zu wenig Anspruch des Unterrichts zu tun; Religion sei ein reguläres, versetzungsrelevantes Unterrichtsfach. Jungbauer hatte seinen Vortrag unter das Motto „Evangelische Klarheit fördern“ gestellt. Klarheit, so der Schuldekan, sei in einer ziemlich turbulenten Welt notwendig. Jungbauer appellierte an die Gemeinden, es nicht gering zu schätzen, wenn ihre Pfarrerinnen und Pfarrer gerade einmal nicht erreichbar seien, wenn sie an den Schulen Religionsunterricht erteilten. 84 Wochenstunden erteilen Geistliche im Kirchenbezirk. Das ist etwa ein Drittel des gesamten Religionsunterrichts – den Rest geben staatliche Lehrer. Im Verlauf der vergangenen 24 Jahre sei die Anzahl der Schüler im Religionsunterricht leicht rückläufig; der Anteil der evangelischen Kinder steige dabei aber an. Die Zahl der Abmeldungen sei zwar gestiegen, biete aber „keinen Grund zur Panik“. Erstaunlich vielleicht, dass 21 Prozent der Teilnehmenden am evangelischen Religionsunterricht gar nicht der evangelischen Kirche angehören. Unterrichtsausfall sei beim Religionsunterricht so gut wie kein Thema. Der Bericht der Vorsitzenden bezog sich diesmal nicht auf die Zeit seit der vergangenen Synode, sondern nahm die gesamte Wahlperiode in den Blick. Schließlich sind am nächsten Wochenende Kirchenwahlen und Bertsch gibt den Vorsitz ab. 53 Stunden lang habe man in den sechs Jahren insgesamt getagt. Es habe viel Administratives gegeben, aber es sei auch inhaltliche Arbeit geleistet worden – sogar mehr, als sie vermutet hatte. Eine besondere Herausforderung war die Beratung der Pfarrpläne 2011 und 2018 mit ihrer schwierigen Verpflichtung, Pfarrstellen einzusparen. Auch das Beantworten der Frage, was dem Kirchenbezirk das Paulushaus wert sei, verursachte heftige Diskussionen. Am Ende hätten die Gemeinden als „drittes Standbein“ das Haus jedoch zu selten genutzt. Kirchenpfleger Joachim Richter berichtete später von den kurz vor dem Abschluss stehenden Verkaufsverhandlungen für das Haus. Der Paulushaus-​Verwaltungsrat wurde gestern Abend nach dem Abschlussbericht von Dr. Klaus Richter offiziell aufgelöst. Für die Zukunft wünschte sich Ursula Bertsch, dass auch jene Bereiche der evangelischen Seelsorge für Frauen oder Männer, Kinder und Senioren oder auch für Bauern einmal in der Synode thematisiert würden. Bertsch bedankte sich mit den Worten „Wir alle sind Kirchenbezirk“ bei der „effizienten Verwaltung“ des Kirchenbezirks und allen, die sie während der vergangenen Jahre in ihrer Amtsführung unterstützt hätten. Für ihren letzten Bericht erhielt die Lindacherin dann lang anhaltenden, dankbaren Applaus. Dekan Nau sprach ihr Dank für ihre Arbeit aus.

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