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„Polnische Wirtschaft“ — Obergröninger Vereine spielen Theater

Auch unter dem neuen Regisseur Rolf Späth haben die Laienschauspieler der Gemeinschaft Obergröninger Vereine an drei Abenden in der jedes Mal ausverkauften Gemeindehalle einen starken Angriff auf die Lachmuskeln der Theaterbesucher durchgeführt.

Montag, 04. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 21 Sekunden Lesedauer

OBERGRÖNINGEN (fa). Über die gelungenen Aufführungen und den überwältigenden Besucherandrang freute sich besonders Theatersprecher Thomas Schwarz, denn mit dem Erlös wird die Theatergemeinschaft wie in den vergangenen Jahren wieder einen Beitrag zu einem sozialen oder kommunalen Projekt leisten können.
Manfred Müller (Herbert Schleicher), ein ruhiger Mann und ehrlicher Schaffer und seine sehr spritzige Frau Monika (Sandra Hägele) betreiben eine kleine Autowerkstatt, doch es reicht einfach hinten und vorne nicht. Das Wasser steht ihnen bis zum Hals, der Betrieb schreibt rote Zahlen, die Bank droht den Geldhahn zuzudrehen, die Behörden verlangen Auflagen und die Gemeinde kündigt an, ausstehende Forderungen zwangsweise einzutreiben.
Da herrscht natürlich Verzweiflung pur, und der polnische Schwarzarbeiter Kasimir mit gebrochenem Deutsch, dargestellt von Harald Haber, kann mit seinen gutgemeinten, aber nicht ganz legalen Tipps auch nicht mehr Geld in die Kasse bringen. Von der deutschen Bürokratie hält er sowieso nicht viel, was auch die Beamtin des Arbeitsamtes, Susi Haargenau (Heike Heiß) zu spüren bekommt, die ständig bei den Müllers auf Schwarzarbeitersuche ist.
Die gutmütigen Müllers haben, sehr zur Freude des Publikums, auch noch den gleichnamigen Mieter Matthias Müller (Günter Wagner) in ihrem Haus, der sich selbst zwar für einen genialen Erfinder hält, keine Miete zahlt und bei den Müllers wie die „Made im Speck“ lebt. Frech sucht er immer nach etwas Essbarem.
Seine kuriosen Erfindungen funktionieren nicht und das Publikum wartet stets sehnsüchtig darauf, was sein Spezialstuhl nach der Umkonstruktion wieder an neuem Unheil anrichtet.
Als der gerissene Bankdirektor Dr. Peter Profitlich, gespielt von Dieter Breuer, den Müllers gerade finanziell den Hahn endgültig zudrehen will, kommt eine neue verrückte Erfindung von Matthias gerade zur rechten Zeit, um das Blatt zu wenden. Das Schreiben des Patentamtes gerät in die Hände von Monika Müller, und die beginnt ihre Fäden zu spinnen.
Ein simpler, umgebauter Staubsauger wird dem Bankdirektor als die geniale Erfindung des Werkstattbesitzers Manfred Müller präsentiert, die angeblich aus Autoabgasen wieder Kraftstoff herstellen kann. Der technisch nicht sehr bewanderte Bankdirektor geht diesem Schwindel auf den Leim und will mit diesem Wunder der Technik gleich die Automobilbranche auf den Kopf stellen.
Dabei wird er sofort von der kühlen, arroganten Bürgermeisterin Sabine Kleinschmitt-​Großhans (Anette Vetter) unterstützt, die zuvor den Müllers noch den Kauf einen Grundstückes zur notwendigen Betriebserweiterung verweigerte.
Der Schwarzarbeiter Kasimir wird in dieser verzwickten Situation zum Direktor eines polnischen Automobilherstellers gemacht, der großes Interesse an der Erfindung zeigt. Dadurch verleitet er den Bankdirektor auch noch zu höchst spekulativen und riskanten Aktiengeschäften. Als auch noch Kasimirs altbackene Tanten Stanislava (Hannelore Mack) und Olga (Gerlinde Muschet) aus Polen auftauchen, um ihren Neffen das Erbe zu übergeben, ist die Verwechslung und Verwirrung perfekt. Alles könnte so schön laufen, wäre da nicht Paula (Julia Haag), die unsterblich in Kasimir verliebt ist. Mit ihrer direkten und etwas tölpelhaften Art deckt sie den Schwindel unfreiwillig auf. Zum Glück wissen sich die Müllers mit einer List aus der Affäre zu ziehen und bekommen ihren Bankkredit und von der Gemeinde ihr Grundstück.
Für die Maske zeichneten Petra Weller und Karin Troschka verantwortlich, als Souffleure wirkten Sandra Scherrenbacher und Karten Kühn. Regie führte Rolf Späth. Mit schwungvoller Blasmusik unterhielt das Nostalgieorchester des Musikverein Untergröningen unter der Leitung von Uwe Michaelis in bewährter Weise die Theaterbesucher in den Pausen und nach der Aufführung.

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