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Erstmals ein Weihnachtsheft in der katholischen Seelsorgeeinheit Schwäbischer Wald

Zum ersten Mal überhaupt gibt es in der katholischen Seelsorgeeinheit Schwäbischer Wald ein Weihnachtsheft, zu dem viele etwas beigetragen haben und das anzuschauen sich lohnt.

Dienstag, 24. Dezember 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer


DURLANGEN /​SPRAITBACH /​GSCHWEND. Auf zwei Dutzend Seiten gibt es vom Adventsquiz bis hin zu Rezepten, von Historischem über Alltags-​Exerzitien bis hin zum Blick auf die Zimmerbacher Weihnachtskiste schöne Themenvielfalt. Beate Jammer etwa widmet sich dem neuen Gotteslob. Von Vertrautem und von Liebgewonnenem ist da die Rede, von dem sich zu verabschieden nicht leicht ist. „Wehmütig stellt man fest, dass man nur keine Liednummern mehr auswendig weiß – GL 107 ist nicht mehr ‘Macht hoch die Tür’ und unter GL 257 findet sich kein ‘Großer Gott wir loben Dich’“. Wie die RZ zur Einführung des neuen katholischen Gesangbuchs sieht sie aber vor allem Gutes in der neuen Ausgabe, die sie vorstellt.
Ein schöner Beitrag ist der Verweis auf die Zimmerbacher Weihnachtskiste: Gleich rechts neben der linken Kirchentür stand sie dort in den vergangenen Wochen nahezu unbemerkt. Erst jetzt setzte sie sich in Bewegung, diese Kiste auf Rädern, nahm Kurs auf den Kirchenraum beim Taufbecken und gab dort die Krippe preis, die heute mit den sorgsam gehüteten Figuren – unser Bild rechts zeigt das Kind – bestückt wird. Ebenfalls liebgeworden ist der Gemeinde die Miniatur-​Kirche (links) mit Glockenspiel und einem beweglichen Kirchenportal, das sich auch künftigen Generationen öffnen wird. Zimmerbacher aller Generationen erinnern sich daran, dieses Kirchlein ganz begeistert mit Kleingeld gefüttert zu haben.
Im Beitrag „Über den Tellerrand hinaus“ überlegt Michael Jüschke, dass weltoffen zu sein Interesse erfordere. Nur dann lasse sich verstehen, dass „das hohe Lebensniveau in den entwickelten Industrieländern auf Kosten eines sehr großen Weltbevölkerungsanteils in Asien, Afrika und Südamerika gesichert“ werde. Es gelte, aufgeschlossen zu sein, die Lebensart dieser Menschen zu achten und sie bei der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu unterstützen. In der Seelsorgeeinheit gibt es gleich zwei Vertreter aus Ländern, die früher als Kolonien und heute als Rohstoffquellen und Billiglohnländer zum Lebensstandard auch im Gmünder Raum beitragen: Pfarrer Felix Kubola und Pater Bala, der seit vielen Jahren als Urlaubsvertretung aushilft. Beide versuchen, durch soziale Projekte die Lebensbedingungen der Menschen in ihren Heimatländern zu verbessern und den Kindern und Jugendlichen Bildung zu ermöglichen: Der Förderverein „Abbe Félix“, der Auf– und Ausbau sowie den Betrieb einer Krankenstation und einer Schule im Westen Kongos unterstützt, sowie Pater Balas Straßenkinderprojekt in Indien werden vorgestellt.
Ein eigener Beitrag ist St. Andreas zu Schlechtbach und dem „Kirchenraum im Wandel“ gewidmet. Wer weiß schon, dass dort eine Kopie der „Heiligen Kümmernis“ zu sehen ist, ein Bild, das Justinus Kerner zu seinem Gedicht „Der Geiger von Gmünd“ inspirierte: „Einst ein Kirchlein sondergleichen“. Ein besonderes Kirchlein ist auch St. Andreas, dessen mehrmalige Umgestaltung nachvollzogen und die Notwendigkeit eines Chorraum-​Umbaus begründet wird. Nathalie Ottenstein berichtet von den Ministranten in Durlangen, Rita Rupp sieht die Seelsorgeeinheit, deren Entstehen sie nachvollzieht, im 13. Jahr ihres Bestehens auf einem guten Weg. St.Cyriakus (Durlangen, Zimmerbach, Tanau), St. Blasius (Spraitbach, Ruppertshofen) und St. Andreas (Gschwend, Schlechtbach) kamen einander wohl in der schwierigen Zeit nach der Pensionierung von Pfarrer Wilhelm Tom wirklich näher. Robert Kühner aus Gschwend widmet sich den Sternsingern – in Gschwend erfahren die Jungen und Mädchen starke Unterstützung: Erneut wird sich eine Männergruppe auf den Weg machen, und erstmals bringen auch Frauen Segen zu Gemeindemitgliedern.
Pastoralreferent Gerhard Jammer geht auf die heutige „Selbstverständlichkeit“ ein, dass der Gottesdienst in einer Sprache gefeiert werde, die die Menschen verstehen. Eine der Grundlagen dafür wurde vor 50 Jahren gelegt, im Dezember 1963, mit den ersten Beschlüssen des zweiten vatikanischen Konzils, das den „Tisch des Wortes“ für die Gläubigen reicher decken wollte. Jammer widmet sich einigen der damals neuen Ansätze, auch dem „Priestertum aller Gläubigen“.
Die Exerzitien im Alltag laden ein, zu entdecken, wie der Alltag selbst auf vielfältige Weise zu einem geistlichen Leben werden kann: Dies solle nicht dadurch geschehen, dass dem alltäglichen Leben ein umfangreiches und womöglich anstrengendes „religiöses Leben“ hinzugefügt werden müsse: Vielmehr gehe es – unter dem Thema „Gib mir ein hörendes Herz“ – darum, den Erlebnissen und Erfahrungen des Alltags in neuer Weise zu begegnen.
Traditionelle Weihnachtsbackrezepte ergänzen das Heft. Mitgewirkt am Gemeindebrief haben Ute Abele, Maria Baur, Valeria Bühler, die Pastoralreferenten Beate und Gerhard Jammer, Michael


Jüschke, Pfarrer Félix, Robert Kühner, Rita Ocker, Nathalie Ottenstein, Rita Rupp, Raimund Schindler und Dietmar Schmid. Pfarrer Dr. Félix Mabiala ma Kubola bezieht sich auf eine der Weihnachtsbotschaften: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Bei der Geburt dieses Fleisch gewordenen Gotteswortes verkündeten Engel „Frieden den Menschen guten Willens“. Der Wunsch des Geistlichen: „Mögen wir alle in unserer Seelsorgeeinheit in diesem Frieden Gottes leben, zusammen arbeiten und Zeugnis für unseren Glauben ablegen.“
Er wünscht nicht nur Gottes Segen und Schutz und gute Gesundheit im neuen Jahr des Herrn 2014, sondern auch ein frohes Fest — dazu soll der Gemeindebrief beitragen. B.T.

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