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Fußball, Verbandsliga: Trainer Patrick Widmann analysiert den bisherigen Saisonverlauf des FC Normannia Gmünd

Nach sechs Siegen, vier Unentschieden und sieben Niederlagen verabschiedet sich der FC Normannia Gmünd als Elfter in die Winterpause. „Das Positive ist: wir überwintern über dem Strich“, bilanziert Trainer Patrick Widmann die von Auf und Abs geprägte bisherige Saison.

Dienstag, 03. Dezember 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Das Zwischenfazit: Patrick Widmann spricht von einer „ordentlichen Hinserie“. Nach 15 Spielen standen die Normannen mit 22 Punkten auf dem achten Platz. Vor der Winterpause dazugekommen sind zwei Rückrundenspiele – aber keine weiteren Punkte. Die Niederlagen gegen den VfR Aalen II und am Samstag beim TSV Berg (0:4) und der Absturz auf Rang elf trüben deshalb die Bilanz etwas. Während die 0:3-Heimpleite gegen den übermächtigen Tabellenführer aus Aalen kein Beinbruch war, hat sich der FCN-​Trainer bei der 0:4-Abfuhr gegen den Aufsteiger am vergangenen Samstag schon über die mangelnde Einstellung mancher Spieler gewundert: „Da bleiben einige offene Fragen zurück, ob alle alles abgerufen und hundert Prozent gegeben haben.“ Einfacher beantworten lässt sich die Frage, warum es nicht zu mehr gereicht hat als Platz elf, der aber nicht in Stein gemeißelt ist, weil am Samstag noch einige Nachholspiele anstehen. „Wir hatten viel zu viele Höhen und viel zu viele Tiefen“, wartete Widmann vergeblich auf mehr Stabilität und Konstanz. Entsprechend demütig – auch aufgrund der Ausgeglichenheit der Verbandsliga – fällt sein (vorläufiges) Fazit aus: „Das Positive ist: wir überwintern über dem Strich.“
Das Verletzungspech: In der Vorbereitung kam es gleich knüppeldick, als klar war, dass Neuzugang Sven Weiner und Adrian Drimus jeweils mit einem Kreuzbandriss mehrere Monate ausfallen. Einige Wochen später ereilte Sadat Jashari dasselbe Unglück. Zudem gab es kaum einen Spieler, der ohne Verletzung die Hinrunde überstanden hat. „Wir hatten große Personalprobleme“, klagt Patrick Widmann über die Vielzahl an verletzungsbedingten Ausfällen. „Und das vom ersten Tag an und vor allem im Defensivbereich“, nennt er den Grund, warum das bisherige Abschneiden relativiert werden muss. Trotz eines breiteren Kaders als im Vorjahr stellte sich die (Hinter-)Mannschaft quasi von selbst auf, Woche für Woche war man zu personellen Umstellungen gezwungen.
Der Fehlstart: Bereits nach vier Spieltagen schrillten die Alarmglocken. Magere zwei Punkte machten den Fehlstart perfekt. Dass anfangs wenig funktionieren wollte, war der angespannten Personalsituation und der durchwachsen verlaufenen Vorbereitung geschuldet. „Deshalb dauerte es länger, bis sich die Mannschaft gefunden hatte“, blickt Widmann zurück. Dass es auch anders geht, bewies der FCN dann am fünften Spieltag durch den 4:0-Auswärtssieg in Wangen, der die Handbremse löste. Nicht zufrieden ist Widmann aber damit, dass man in die Rückrunde noch schwächer gestartet ist als in die Vorrunde.
Die Heimschwäche: Drittletzter ist die Normannia in der Heimtabelle, nur neun Punkte gingen im Schwerzer aufs eigene Konto. „Weil der Gegner das Spiel nicht macht und wir in der Defensive oft zu anfällig waren“, zieht Widmann als Erklärung heran, warum die Heimauftritte selten von Erfolg gekrönt waren.
Die Auswärtsstärke: Ausgleichen ließ sich die magere Bilanz in der Heimat mit der Ausbeute in der Fremde. 13 Punkte sprangen für die viertbeste Gastmannschaft der Liga heraus. Stark präsentierte man sich beispielsweise in Wangen, Neckarrems (1:0) und Bonlanden (4:1). Doch auch auswärts war bei weitem nicht alles Gold, was glänzte. Die Spiele in Sindelfingen (1:2), Neckarsulm (1:5) und Berg unterstreichen dies. Widmann hält so oder so wenig von einer Heim– und Auswärtstabelle: „Egal wo: wichtig ist, welche Leistung wir auf den Platz bringen. Das Wie entscheidet. Die Mannschaft hat nicht immer ihr Potenzial ausgeschöpft, nicht immer gezeigt, was sie kann.“
Die Neuzugänge: Der Normannia sind finanziell die Hände gebunden, wodurch auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge möglich sind. „Wir konnten niemanden mit einem gehobenen Niveau aus der Verbands– oder Oberliga holen“, verweist Widmann auf so Spieler wie Robin Schürle und Benjamin Hieber, die aus der Bezirksliga gekommen sind. Und sich bis dato mehr als wacker geschlagen haben. „Alle Neuen haben unsere Erwartungen erfüllt und bewiesen, dass sie ein Teil der Mannschaft sein können.“
Die Torhüterrotation: Erst Magnus Burkhardt, dann Konstantin Kühnle und zum Schluss wieder Magnus Burkhardt. Weil den Rückkehrer vom TV Weiler zwischendurch Rückenproblemen außer Gefecht setzten, gab es im Tor ein fortdauerndes Wechselspiel. Widmann: „Beide haben einen sehr guten Job gemacht, es gab bei uns keinen einzigen Torwartfehler.“ Der FCN-​Coach will sich momentan auf keine feste Nummer eins festlegen, „weil ich mit beiden einfach sehr zufrieden bin.“ Dieser Zweikampf bleibt offen.
Die Leistungsträger: Das Gerüst der Mannschaft bildeten Kapitän Beniamino Molinari, der mit zehn Treffern (Widmann: „Da waren wichtige Tore dabei“) immerhin in der Verbandsliga-​Torjägerliste Rang drei einnimmt. Als weitere Leistungsträger hebt Widmann die Abwehrstabilisatoren Kersten Göhl, Simon Fröhlich und Daniel Glück hervor, Standardspezialist Giuseppe Catizone und Sturmtalent Felix Bauer, der einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe.
Die Ziele nach der Winterpause: Widmanns primäres Ziel lautet, die Rekonvaleszenten Weiner, Drimus und Jashari so schnell wie möglich ans Team heranzuführen, um gestärkt in die restliche Rückrunde zu gehen. „Wir werden mehr Punkte brauchen als in der Vorrunde“, hofft Widmann auf eine Steigerung. Sein Fokus liegt zunächst ausschließlich darauf, nichts mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. „Alles andere wäre nach dem bisherigen Saisonverlauf und in unserer derzeitigen Situation Augenwischerei.“
Die möglichen Wintertransfers: Womöglich wird der Kader mit externen Spielern verstärkt „Ja, die gibt es“, antwortet Patrick Widmann auf die Frage, ob es Überlegungen gebe, auf dem Transfermarkt im Winter tätig zu werden. „Das haben wir alles schon intern besprochen“, erklärt der FCN-​Trainer, der sich zu möglichen Kandidaten aber (noch) nicht näher äußern möchte.

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