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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Gmünder Einhorn-​Tunnel funktioniert problemlos

„Wir sind sehr zufrieden. Der Tunnel funktioniert problemlos und erzielt auch die erhoffte Wirkung aufs gesamte Verkehrsgeschehen in Schwäbisch Gmünd.“ Dieses Fazit zog eine Woche nach der Verkehrsfreigabe Peter Bauer, Tunnelmanager beim Landratsamt Ostalbkreis.

Dienstag, 03. Dezember 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Mit der Einweihung des Gmünder Einhorntunnels am 25. November hat der Ostalbkreis offiziell die Betriebsträgerschaft für das Verkehrs-​Jahrhundertprojekt im Remstal übernommen. Vor allem ist nun die Straßenmeisterei des Landkreises in Schwäbisch Gmünd mit der technischen Überwachung, mit den Betriebsabläufen und der Wartung betraut. An 365 Tagen im Jahr und rund um die Uhr teilen sich vier speziell geschulte Mitarbeiter die Dienst– und Rufbereitschaft, um bei Problemen im Tunnel sofort präsent zu sein. Dazu gibt es auch einen Sicherheitsbeauftragten. Und Peter Bauer von der Straßenbauverwaltung fungiert als sogenannter Tunnelmanager, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Was die komplexen Notruf– und Alarmsysteme im Tunnel betrifft, führt die Rettungsleitstelle in Aalen die Regie, um im Falle des Falles Rettungsdienst und Feuerwehr in Marsch zu setzen. Sowohl dort als auch in der Straßenmeisterei in Gmünd stehen die Computer und Monitore, auf denen fast 100 Videokameras und eine umfassende mechanische, optische und thermische Sensorik alle Zwischenfälle sichtbar machen und melden. Im Betriebsgebäude West steht im Bedarfsfall ein dritter Leitstand für die Überwachung und auch für die Steuerung des Abluft– und Entrauchungssystems zur Verfügung.
Freilich, das eine oder andere müsse noch nachjustiert werden, doch insgesamt funktioniere die Tunneltechnik ohne Störungen, so lobt der Tunnelmanager das Bauwerk. Unsicherheitsfaktor war in der ersten Tunnelwoche vielmehr der Mensch. Fahrradfahrer hatten sich auf die unterirdische Kraftfahrstraße verirrt und mussten von der Polizei ins Freie gelotst werden. Dazu, so berichtet Peter Bauer, sei rätselhaftes und gefährliches Verhalten von Autofahrern beobachtet worden. Durch die Sensorik werde sofort Alarm ausgelöst und das Tempo für alle Verkehrsteilnehmer im Tunnel reduziert, wenn beispielsweise halsbrecherische Wendemanöver unternommen werden oder Nothaltebuchten befahren werden. Möglicherweise werde, so vermutet Bauer, der Nothalt missbraucht, wenn Autofahrer rechts ranfahren, nur um in aller Ruhe den neuen Tunnel bewundern zu dürfen. Über die seltsamen Wendemanöver im Tunnel staunt auch Polizeipressesprecher Bernhard Kohn. Eine seiner Vermutungen: Die vielen Navigationsgeräte kennen den Tunnel noch nicht und fordern mit ihren automatischen Stimmen den Autofahrer auf, sofort zu wenden. Wobei ihm, Kohn, völlig rätselhaft sei, wie sich ein Autofahrer mit gesundem Menschenverstand überhaupt darauf einlasse, in einem Tunnel gefährliche Wendemanöver durchzuführen, und nicht weiterfahre zum anderen Portal, um dort ordnungsgemäß wieder in die andere Fahrtrichtung einzufahren.
Währenddessen reißen Klagen über die Unübersichtlichkeit des komplizierten Straßenverteilers am Portal Ost nicht ab. Vielen Autofahrern vor allem aus Richtung Herlikofer Straße oder Aalen fällt es schwer, die richtigen Fahr– und Abbiegespuren zu finden. „Das wird sich mit der Zeit noch einpendeln“, so glaubt Tunnelmanager Peter Bauer.

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