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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Rezepte und Schilderkunde für den komplizierten neuen Straßenverteiler am Tunnelportal Ost

Das beste Rezept für die Orientierung am neuen Verteiler am Tunnelportal Ost ist: Einfach mal in Ruhe alles anschauen. Klagen über komplizierte Abbiegespuren und unklare Wegweiser wollen nicht verstummen. Mancher Autofahrer verpasst sogar die Einfahrt zum Tunnel in Richtung Stuttgart. Wir haben nachgeschaut und nachgefragt.

Donnerstag, 05. Dezember 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 3 Sekunden Lesedauer

Dass es am Stadteingang Ost kompliziert geworden ist, sieht auch Gerd Hägele, Chef der Abteilung Umwelt und Verkehr bei der Stadtverwaltung. Bei einer Verkehrsschau wurden jetzt auch Punkte entdeckt, wo an der Beschilderung nachgebessert wird, um für mehr Klarheit bei den Verkehrsteilnehmern zu sorgen. Es seien die vielen Verkehrsbeziehungen, die an dieser Stelle miteinander verknüpft werden müssen. Dazu sei der Zwang gekommen, diesen Straßenverteiler auf engstem Raum zu realisieren. Daher seien jetzt auch nachträgliche Umbaumaßnahmen nicht zu realisieren.
Vor allem aus Richtung Aalen und Herlikofer Straße/​Schießtal kommend und in Richtung Innenstadt fahrend scheinen sich Autofahrer schwer zu tun, die für sie richtigen Fahrspuren zu finden. Von Gerd Hägele vermutet und von vielen Verkehrsteilnehmern im Gespräch mit der Rems-​Zeitung auch bestätigt ist das Fehlen des gewohnten Schriftzugs „Zentrum“. Auf den neuen Tafel gibt es nur noch ein Piktogramm als Hinweis für die Fahrtrichtung bzw. Fahrspur Innenstadt. Es handelt sich um das Zeichen, das aussieht wie ein „Rädle“ oder auch „Autoreifen“. Diese Darstellung, so betont Gerd Hägele, sei keine Gmünder Erfindung, sondern ist so neuerdings europaweit vereinheitlicht und für neue Beschilderungen vorgegeben. Dieses „Rädle“ bedeutet fortan und in allen Herren Länder „Stadtzentrum“. Weiterer Unsicherheitsfaktor: Am Verteiler verpassen immer wieder verunsicherte Autofahrer die Einfahrt in den Tunnel in Richtung Stuttgart. Diese Einfahrt ist relativ klein und mit einem extrem engen Kurvenradius. Die Vorwegweisung zeigt zwar „Stuttgart“ an, doch wenn der Autofahrer gegenüber dem Aldi-​Parkplatz direkt an der Einfahrt zur Tunnelrampe steht, dann hat er plötzlich das Schild fürs Ortsende von Gmünd und dazu nur den Hinweis „Lorch“ vor sich, was ihn ins Grübeln bringt, ob er die richtige Fahrspur erwischt hat. Gerd Hägele sieht an dieser Stelle auch noch die psychologische Wirkung der zwar hochgeklappten Absperrschranke für Tunnelnotfälle, doch könnte dieser Anblick eventuell das Gefühl vermitteln, dass dies nur so eine Art Betriebszufahrt ist. Autofahrer berichten, dass sie intuitiv sich nicht in diese Einfahrt trauen, dafür aber – wie von Zauberhand gelenkt – dem Hinweis zur B 29 folgen und sich schließlich auf der falschen Fahrtrichtung nach Aalen statt im Tunnel nach Stuttgart wiederfinden. Dazu kommt höchste Konzentration beim Wechsel auf den relativ kurzen Abbiegespuren. Gerd Hägele hofft nun nicht nur auf einen visuellen Gewöhnungsprozess, sondern auch auf eine schnelle Neuprogrammierung aller Navigationsgeräte, was bei einigen Anbietern jedoch noch einige Wochen dauern kann. Derzeit sei es leider noch so, dass sich vor allem auswärtige Pkw– und Lkw-​Lenker blindlings auf ihre „Navis“ verlassen, die jedoch Tunnel und seine Straßenverteiler noch nicht kennen und akzeptieren. Der Verkehrsexperte der Stadtverwaltung bekennt: „Ich habe und brauche so ein Ding nicht.“ Ansonsten ist Gerd Hägele voll des Lobes und der Freude darüber, dass der Tunnel funktioniere und die Erwartungen in Sachen Verkehrsentlastung für Gmünd erfülle.

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