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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Große Gmünder Delegation besuchte einheimische Firmen auf der „Inhorgenta“

Joachim Bläse freute sich: Bei seinem Rundgang auf der Schmuckmesse „Inhorgenta“ in München erhielt der Erste Bürgermeister von den Ausstellern aus dem Raum Schwäbisch Gmünd fast nur positive Resonanz.

Dienstag, 26. Februar 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. An der Spitze einer großen Delegation begab sich Bläse auf Tour. Ihn begleiteten unter anderem die Geschäftsführerin des Edelmetallverbands, Anne-​Kathrin Müller, die Geschäftsführerin der Stiftung Gold– und Silberschmiedekunst, Ulrike Kleinrath, der Schulleiter der Gewerblichen Schulen, Gerhard Barreith, der Chef des Forschungsinstituts für Edelmetalle und Metallchemie, Dr. Andreas Zielonka, der Vorsitzende des Edelmetall-​Verbands, Jörg Hirner sowie sein Stellvertreter Sven Möller.
Wer freilich die Liste der vertretenen Firmen genau studiert, merkt schnell, dass manche, die dort traditionell ausgestellt haben, in diesem Jahr – oder auch schon seit längerem – nicht mehr präsent sind. So fehlen Namen wie Wilhelm Müller, Georg Spreng, Jörg Hirner, U.E. Ebert, Spranger oder L.C. Köhler.
Mehrere Faktoren machen Kenner der Branche dafür verantwortlich: Die Produzenten und Verkäufer von Silber für die elegante Tafel wechseln verstärkt zur Messe „Ambiente“, die eine Woche zuvor in Frankfurt über die Bühne ging und für dieses Segment ein besseres Umfeld bietet. Manche Produzenten hochwertigen Schmucks können sich nicht damit anfreunden, dass zunehmend Stände mit Accessoires und Modeschmuck auf der Inhorgenta vertreten sind. Das ist nicht nur ein Gmünder Trend: Insgesamt sind die Hallen auf dem Münchner Messegelände bei weitem nicht mehr so voll, wie in früheren Zeiten.
Immerhin: Einige junge Schmuckdesigner können sich zu günstigeren Konditionen auf der Messe zeigen. Hier zeigt sich allerdings ein weiterer Trend: Nur noch etwa die Hälfte der Aussteller ist auch Mitglied im Gmünder Edelmetall-​Verband. Hier betonte die Verbandsspitze, dass sie über Initiativen nachdenkt, diese jungen Firmen an die Vorteile des Verbands heranzuführen – etwa in Form einer Schnupper-​Mitgliedschaft.
„Die Gold– und Silberfirmen sind wichtig für unsere Stadt“, betonte Erster Bürgermeister Joachim Bläse, als sich die Delegation am Gemeinschaftsstand von Edelmetall-​Verband, Gewerblicher Schule und Stiftung Gold– und Silberschmiedekunst versammelt hatte. Die Produktion dieser Branche habe in der Stauferstadt nach wie vor ein hohes Niveau. Und das gelte auch für die Aussteller aus den Nachbargemeinden des Altkreises.
Auch Bläse warf die Frage auf, ob sich die Gewichte zwischen „Inhorgenta“ und „Ambiente“ verschöben. Ihn freue es aber besonders, dass sich die die Fachschule für Gestaltung, Schmuck und Gerät sowie das Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät in München einmal mehr gemeinsam mit dem Verband präsentieren könnten. Schließlich sei ohne Ausbildung auch in dieser Branche alles nichts. Diese Verbindung lobte auch Schulleiter Gerhard Barreith.
Sven Möller hob für den Verband hervor, dass die Stücke, die Fachschule und Berufskolleg auf dem Gemeinschaftsstand präsentierten, nicht tragbar sein müssten. Es gehe vielmehr darum, mit schönen Stücken zu zeigen, was alles gehe.
Auf ihrem Rundgang machte die Delegation zuerst bei Goldschmiedemeisterin Margaretha Held aus Durlangen Station. Sie präsentiert unter dem Namen „Wasenschaetzle“ Schmuck, der besonders gut zu Trachten getragen werden kann. Es ist ihr zweiter Besuch auf der Inhorgenta und die junge Meisterin bilanzierte gestern mehr Interesse an ihrem Sortiment, als im vergangenen Jahr.
Über sehr gute Kundenkontakte freute sich auch Corinna Heller. Allerdings hatte sie den Eindruck, dass es der Inhorgenta in diesem Jahr an internationalem Publikum mangle.
„Ich wusste nicht, was ich angesichts des miserablen Weihnachtsgeschäfts erwarten sollte“, erklärte Petra Giers. Um so angenehmer sei sie davon überrascht worden, was auf der Messe an Nachfrage alles gelaufen war.
Nicht ganz so begeistert zeigte sich die Geschäftsführung von Quinn-​Scheurle. Man hörte von harten Verhandlungen mit der Messeleitung über die richtige Platzierung des Standes. Dabei hat das Unternehmen einige schöne neue Stücke in die Kollektion kombinierbarer Ringe in vielen bunten Email-​Farben und –Mustern aufgenommen. Direkt gegenüber am Stand des Edelstein-​Handels Alraune Lapidaries fiel die Resonanz auf die Inhorgenta schon wieder positiver aus.
Mit dem Urteil „gut gelaufen“ stufte auch Stephan Knödler für die „Titan Factory“ die Präsenz seiner Firma auf der Inhorgenta ein. Neben dem tollen Schmuck bot der Stand einen weiteren Blickfang: Eine raumhohe Wand aus Edelstahl-​Geflecht, über die sich Wasser seinen Weg bahnte.
Schon über 150 Jahre alt ist die Firma Kühn-​Silber – was sie aber nicht von einem erfrischend überarbeiteten Auftritt abhält. So hat Chefin Sonja Quandt ihren Namen jetzt auch im Unternehmenslogo mit dem der Firma verbunden.
Richtig bunt ging es auf dem Stand bei „Campur“ zu. Geschäftsführer Matthias Jorberg zeigte sich mit der Besucherresonanz zufrieden. Nur ein ganz kurzes Gespräch gelang der Delegation am Stand von Heinz Ratius, das der Chef zwischen zwei Kundenbesuche quetschen musste. So sei es die ganze Zeit zugegangen, freute sich der Anbieter hochwertiger Uhren und Schmuckstücke.
Nicht viel anders fielen die Einschätzungen bei dem Gmünder Schmuckhersteller Hauber oder der Heubacherin Gudrun Haug aus, die ihr Angebot unter dem Titel „Silber für Schmuck“ präsentiert. An allen Orten war zu sehen, dass Qualität und gute Gestaltung in Schwäbisch Gmünd nach wie vor Trumpf sind.

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