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Tauziehen: Ein kleiner Galgen und eine Spur aus Holzdielen im Stall ersetzen die fehlende Trainingsbahn unterm Hallendach

Was machen eigentlich Tauzieher im Winter? Der Trainer des Landesligisten Doibacher Löwen, Ralf Nagel, antwortet prompt: „Wir trainieren zwei Mal in der Woche in unserem selbst hergerichteten Stall.“

Samstag, 02. März 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

Die Saison der Landesliga Württemberg/​Hessen/​Bayern im Tauziehen beginnt am Sonntag, den 5. Mai, mit dem ersten Wettkampftag in Pfahlbronn und endet mit dem siebten Wettkampftag am Sonntag, 28. Juli, bei den Tauziehfreunden Kaiserberge in Lenglingen. Im September stehen dann noch die Deutschen Meisterschaften in Goldscheuer an und zu Ende geht die Tauziehsaison mit den Europameisterschaften in Assen (Niederlande). Die Saison erscheint im Vergleich zu anderen Sportarten nicht sehr lang. Aber dadurch, dass die Doibacher Löwen wie auch die meisten anderen Tauziehvereine in zwei Gewichtsklassen (680 kg und 720 kg) antreten, ergibt dies für die aktiven Sportler eine extreme körperliche Beanspruchung, die nur durch ein intensives Training in der Vorbereitung durchgestanden werden kann.
Dies bedeutet, dass die Aktiven der Doibacher Löwen bereits im Januar mit dem Vorbereitungstraining beginnen. Auf dem noch traditionellen Trainingsgelände, die sogenannte „Hommeleswies“ in Großdeinbach, kann auf Grund der Witterung meist nur im Hochsommer aktiv am Tau trainiert werden. Für den Verein ein Nachteil gegenüber vielen anderen Vereinen, die wie Allgäu Power Zell über eine überdachte Trainingsbahn verfügen. Daher arbeiten die beiden Vorsitzenden, Thomas Maier und Armin Munz, intensiv an einer Planung für ein neues Trainingsgelände – mit dem Ziel einer überdachten Trainingsbahn. Bis zur Saison 2012 führten also die Doibacher Löwen einen Teil ihrer Trainingseinheiten in einem Kuhstall in Hangendeinbach durch. Ein nicht mehr genutzter Traktor diente mit Umlenkrollen den Tauziehern als „Galgenersatz“. In diesem Winter sind die Löwen nach Kleindeinbach ebenfalls in einen Stall umgezogen, um die Arbeit am Tau an einem kleinen Galgen durchführen zu können.
Natürlich gilt es, nicht nur die Arbeit am Tau konstant zu verbessern, Kondition und Athletik müssen auch intensiv trainiert werden. Intervallläufe in den umliegenden Wäldern gehören genauso zum Standardprogramm wie ein wöchentliches Zirkeltraining. Als zusätzliches Lauftraining mit Spaßfaktor wird zudem noch einmal wöchentlich in der Halle Fußball gespielt. Den Sportlern um Sportwart Jörg Steinbrecher ist bewusst, dass die Saison 2012 optimal und verletzungsfrei verlief. Die Erfolge müssen aber neu erkämpft werden. Erste Verletzungen ließen die Verantwortlichen nachdenklich werden und sich nach einer Stärkung des Kaders umschauen, doch dies ist in einer Randsportart wie dem Tauziehen nicht so einfach.
Daher haben die Löwen, allen voran Jugendwart Sven Burkhardsmaier, bereits letztes Jahr begonnen, erste Jugendliche in den Trainingsbetrieb zu integrieren und langsam aufzubauen. Doch die Jugendlichen sportlich einzubauen, ist ein schwieriges Unterfangen, denn meist haben sie zu wenig Gewicht. Deshalb will Jugendwart Sven Burkhardsmaier am 27. April mit seinen Jungs beim Jugendpokal des Bundesligisten Goldscheuer antreten und so mit seinen Schützlingen unter gleichen Bedingungen kämpfen.
Um die Akzeptanz dieser Sportart im Gmünder Raum noch weiter zu erhöhen, wollen die Doibacher Löwen heuer auch ein Angebot zum Tauziehen im Rahmen des Sommerferienprogramms für Kinder und Jugendliche platzieren. Höhepunkt der Saison soll natürlich wieder der Heimwettkampf in der Landesliga am Sonntag, 30. Juni, mit zweitägigem Gartenfest in Großdeinbach sein. Doch zunächst steht erst einmal die Hauptversammlung der Doibacher Löwen mit Neuwahlen und Beschlussfassungen zu einem neuen Trainingsplatz am Freitag, 22. März, auf dem Plan. Wer bei den Doibacher Löwen das Tauziehen kennenlernen möchte, kann sich per E-​Mail unter info@​doibacher-​loewen.​de oder direkt bei Pressewart Claus-​Jörg Krischke unter (0 71 71) 30 21 8 melden.

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