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Nachrichten Ostalb

Feuerwehrkommandanten des Ostalbkreises trafen sich zu einer zweitägigen Klausurtagung

Nahezu die komplette Mannschaft der Feuerwehrkommandanten des Ostalbkreis und die Führungsriege der Kreisjugendfeuerwehr traf sich an diesem Wochenende zu einer Klausurtagung. Viele wichtige und zukunftsweisende Themen standen auf dem Vortrags– und Diskussionsprogramm.

Montag, 22. April 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 55 Sekunden Lesedauer

OSTALBKREIS (fw). Zu der Klausurtagung hatte der Kreisfeuerwehrverband Ostalb nach in das Tagungs– und Landhotel „Rössle“ in Rechenberg bei Jagstzell eingeladen. Vorsitzender Klaus Kurz aus Bopfingen freute sich am Freitag in seiner Begrüßung über die lebhafte Resonanz aller Feuerwehren im Ostalbkreis. Eine solch informatives Miteinander über zwei Tage, das vor einigen Jahren schon einmal stattfand, möge dafür dienen, sich abseits des normalen Feuerwehralltags intensiv mit wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Auch sei es sinnvoll, sich neben der Tagesordnung auch in kameradschaftlichen Gesprächen auszutauschen, kennenzulernen und so das Miteinander der Feuerwehren im Ostalbkreis noch weiter zu stärken. Klaus Kurz freute sich auch über die Mitwirkung von kompetenten Referenten, vorwiegend aus den eigenen Reihen der Ostalb-​Feuerwehren.
Den Anfang machte der Heino Schütte (Feuerwehr Schwäbisch Gmünd), seit 32 Jahren hauptberuflich Redakteur bei der Rems-​Zeitung. Er schilderte die Veränderungen in der Nachrichten– und Medienwelt mit alle ihren positiven, für den Feuerwehralltag oft aber auch kritischen Facetten. Vor allem anhand der beiden jüngsten Brandkatastrophen in Baden-​Württemberg in Titisee-​Neustadt und Backnang erklärte er Ansturm und Arbeit der Medien, den gewachsenen Zeit– und Konkurrenzdruck in der globalen Nachrichten– und vor allem Fernsehwelt.
Aus seinen eigenen Erfahrungen heraus gab er Ratschläge für ein „Auffangen“ und Kooperation mit dem zwangsläufig gewordenen Ansturm der Pressevertreter. Er gab mit Blick auf die Ereignisse in Backnang auch Hinweise für ein besseres Verständnis für den Umgang mit türkischen Medien. Angesichts der Veränderungen in der Medienwelt können die Feuerwehren durchaus selbstbewusster und innovativer auftreten, konkret für Großschadenslagen – wie anderswo schon praktiziert – eventuell sogar einen effektiven „Einsatzabschnitt Öffentlichkeitsarbeit“ mit Pressebetreuern und technischen Handreichungen organisieren, um in solchen Situationen einem Durcheinander, Verärgerungen auf beiden Seiten oder gar falschen Informationen vorzubeugen.
Zukunftsgerichtet auch der Vortrag des Stuttgarter Stadtjugendfeuerwehrwarts Niels Fischer und seiner Fachgebietsleiterin Miriam Kehle. Gleichfalls aus der Praxis heraus berichteten sie über das Thema „Kindergruppen in der Jugendfeuerwehr“. Dies wurde auch ergänzt durch einen Bericht von Thorsten Speer und Thomas Kuchar aus Riesburg. Die sogenannten „Bambini-​Feuerwehren“ soll vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung die Motivation und die kindliche Begeisterung für das Thema Feuerwehr aufgreifen. Zielsetzung ist eine spielerische Hinführung zu einer Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr. Die Idee der „Bambini-​Feuerwehren“ ist auch aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass zwischen den beliebten Brandschutzerziehungen und –aktionen in den Kindergärten und dem Eintrittsalter in die Jugendfeuerwehr (10 Jahre) eine Lücke klaffe, in der feuerwehrinteressierte Buben und Mädchen verloren gehen könnten, wenn ihnen gesagt werde, sie seien noch zu klein für die Jugendfeuerwehr.
Die 22 Gruppen und 430 Mitglieder umfassende Jugendfeuerwehr in Stuttgart hat sich in Zusammenarbeit mit der Landesfeuerwehrschule diesem Zukunftsprojekt schon sehr frühzeitig gewidmet und ein „Bambini-​Konzept“ entwickelt und realisiert. Niels Fischer und Miriam Kehle gingen auf sensible Fragestellungen ein. Ihre Botschaft auch: Bambini-​Feuerwehren müssen einen spielerischen Charakter, jedoch mit festen Regeln der Zusammenkünfte haben.
Den Kindern darf aber noch nicht die eigentliche Feuerwehrtechnik nahegebracht werden; das soll den Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr vorbehalten bleiben. Folglich ist es auch nicht notwendig, die Kindergruppen mit Jugendfeuerwehr-​Uniformen oder gar persönlichen Schutzausrüstungen auszustatten. Ein T-​Shirt mit Bambini-​Feuerwehr-​Logo reicht fürs Gemeinschaftsgefühl, gegebenenfalls auch eine Warnweste und ein bunter Fahrradhelm.
Die beiden Feuerwehrkommandanten Kai Niedziella (Aalen) und Ralf Schamberger (Schwäbisch Gmünd) hatten für den zweiten Klausurtag das umfassende und – wie Verbandsvorsitzender Klaus Kurz betonte – lebenswichtige Thema aufgearbeitet: „Prüfung und Wartung von Atemschutzgeräten“.
Um die Neuorganisation der Kreisausbildung ging es im Beitrag von Sascha Bollin (Schwäbisch Gmünd) und Kreisbrandmeister Otto Feil. Sascha Bollin veranschaulichte das zukünftige Modell, wonach das Engagement und die Ausbildungsinhalte an den verschiedenen Standorten besser koordiniert und vor allem in Module strukturiert werden. Konkret kommt dies dann allen Feuerwehrleuten entgegen, die aus privaten Zeitgründen einen Teil einer Ausbildung am eigenen Standort versäumen, jedoch dann problemlos das fehlende Modul bei einer anderen Feuerwehr im Ostalbkreis belegen können.
Thorsten Sperrle (Bartholomä, Feuerwehren der Verwaltungsgemeinschaft Rosenstein) rundete das umfangreiche Vortragsprogramm ab. Er trug neueste Erkenntnisse der Einsatzmöglichkeiten mit Löschschaum vor. Verbandsvorsitzender Klaus Kurz leitete die Abschlussdiskussion und zog ein positives Fazit der Klausurtagung, die wichtige Impulse für die zukünftige Arbeit Feuerwehren und erneut gute und wichtige Begegnungen der Feuerwehrkommandanten untereinander gebracht habe.

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