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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bilanz-​Pressekonferenz der Firma ZF-​Lenksysteme in Stuttgart

Dass er selbst gar nichts dafür könne, räumte Dr. Peter Ottenbruch gleich zu Beginn der Bilanz-​Pressekonferenz ein. Schließlich sei er erst seit dem 1. April Vorsitzender der Geschäftsführung. Aber er freue sich trotzdem, dass 2012 für die ZFLS ein starkes Geschäftsjahr gewesen sei.

Freitag, 03. Mai 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 7 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
SCHWÄBISCH GMÜND. Dass die angepeilten vier Milliarden Euro Umsatz um Haaresbreite verfehlt wurden, hatte die Rems-​Zeitung bereits nach der Bilanz-​PK der ZFLS-​Konzernmutter ZF AG in der vergangenen Woche berichtet. Nichts desto trotz: Nach einem Plus von zwölf Prozent hat die ZFLS so viel Umsatz generiert, wie noch nie in ihrer Geschichte.
Dass dabei nach dem Bezahlen von 46,5 Millionen Euro Steuern nur 112,2 Millionen Gewinn blieben (2011 waren es noch 145,7 Millionen), wird nicht als Beinbruch gesehen. Im Gegenteil: Durch hohe Investitionen seien wichtige Projekte für die Zukunft gestartet worden.
Nur noch knapp die Hälfte ihres Umsatzes macht ZF Lenksysteme in Europa, wo das Geschäft 2012 um fünf Prozent zurückging. Die großen Wachstumsmärkte liegen in Nordamerika (+42%) und Asien/​Pazifik mit China an der Spitze (+41%). Das dicke Minus von 25 Prozent in Südamerika ist laut Peter Ottenbruch auf dort übliche Investitionszyklen zurückzuführen.
Die Zahl der ZFLS-​Mitarbeiter stieg 2012 von 11 725 auf 12 717 an. Noch arbeitet die Mehrheit (6711) im Inland, aber analog zum Umsatz steigen die Beschäftigtenzahlen in Amerika und Asien deutlich stärker. Immerhin: In zwei Monaten soll in der neuen Halle im Schießtal die Produktion starten, was laut Finanzvorstand Dr. Henning Wagner die Gmünder Belegschaft von aktuell 5734 nochmals ansteigen lassen wird.
Nur gering sei der Anteil der befristet Beschäftigten, erklärte Peter Ottenbruch auf Nachfrage der Rems-​Zeitung. Leiharbeit spiele mit 49 Personen kaum eine Rolle. Und wenn, dann eher im hochqualifizierten Bereich, wo man etwa Ingenieure projektbezogen beschäftige. Schließtage und Kurzarbeit, wie sie derzeit in verschiedenen Firmen diskutiert würden, seien bei der ZFLS momentan kein Thema, betonte Ottenbruch.
336 Millionen Euro hat das Unternehmen 2012 investiert (acht Prozent vom Umsatz), 131 davon in Deutschland, hauptsächlich in Schwäbisch Gmünd. Das meiste Geld wurde in Kapazitätserweiterungen für Kundenprojekte gesteckt. Spitze war 2012 auch in Sachen Forschung und Entwicklung, „eine Kernleistung für ZFLS“, wie Peter Ottenbruch erklärt: 195 Millionen Euro gab die Firma hier aus, um „orientiert am Kundenbedarf unseren Anspruch auf Technologieführerschaft zu untermauern“. Weniger Verbrauch und Emissionen bei mehr Komfort und Sicherheit sei hier die Erfolgsformel.
Über eins hat sich Ottenbruch, der zuvor ZF-​Vorstandsmitglied war, besonders gefreut. Hat der neue ZFLS-​Chef doch eine große Schwäche für den Rennsport. Und da sagt man doch gern, dass in den drei erstplatzierten Autos des 24-​Stunden-​Rennens von Le Mans vergangens Jahr ZFLS-​Elektrolenkungen steckten.
Beim genaueren Beleuchten der Bilanzzahlen ging Finanzvorstand Henning Wagner auch auf das aufgenommene Schuldscheindarlehen in Höhe von 150 Millionen Euro ein. Man habe gleichzeitig das günstige Zinsniveau nutzen und das zukünftige Wachstum absichern wollen. Wie gut der Markt die Bonität der ZFLS einschätze, habe die mehrfache Überzeichnung des Darlehens gezeigt.
In einem kurzen Ausblick auf 2013 ging Vorstandschef Ottenbruch von fünf bis sieben Prozent Wachstum aus – auch wenn das erste Quartal das nicht widerspiegle. ZFLS werde weitere Marktanteile gewinnen

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