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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Mutterhaus der Franziskanerinnen wird abgerissen

Das Canisiushaus ist für viele das graue Hochhaus, in dem jetzt die Notariate untergebracht sind. Aber es gehört mehr dazu: In dem langen Komplex an der Heugenstraße steckt das Mutterhaus der Franziskanerinnen. Es wird in den Sommerferien abgerissen.

Freitag, 14. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Das Vorhaben steht in Zusammenhang mit dem „Projekt 2010“, in dem Abriss und Neubau vor über einem Jahrzehnt als notwendige Investition beschrieben wurden. Damals wurde das Kloster der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung an der Bergstraße gebaut. Die Notariate sind bereits seit einiger Zeit im Hochhaus untergebracht, und ab Januar 2016 wird das Canisiushochhaus mit dem neu zu bauenden Teil die nordwürttembergischen Grundbuchämter aufnehmen. Das Land mietet die Räume von der Franz von Assisi gGmbH. Die Notariate, bisher Landesbehörden, werden 2018 privatisiert.
Zum Neubau, entworfen von dem Stuttgarter Architekten Kai von Scholley, der auch die Franziskus-​Grundschule und das Franziskus-​Gymnasium in Mutlangen plante, gehört auch eine Sporthalle, deren Boden um anderthalb Meter gegenüber dem Straßenniveau abgesenkt wird: die „Franziskus-​Sporthalle“ und die darüber liegenden Grundbuchämter entstehen an der Stelle des im Kern 111 Jahre alten Gebäudes an der Heugenstraße – des Mutterhauses der Franziskanerinnen der ewigen Anbetung. Es wurde vor allem in den 60-​er Jahren gewaltig umgebaut, vergrößert und aufgestockt, von seinen einstigen historisierenden Formen hat sich nichts erhalten. In dem Gebäude eingebaut ist eine zwei Stockwerke hohe Kapelle.
„Wir Schwestern sehen die Notwendigkeit, doch berührt es uns auch zutiefst, zumal die Kapelle das Herzstück unseres Klosters war. Dort legten wir Profess ab, dort hielten unsere Schwestern über nahezu 100 Jahre eucharistische Anbetung. Kinder und Jugendliche feierten Erstkommunion und Firmung, manche ihre Taufe oder taten Dienst als Ministranten. Bis heute erzählen sie davon, wenn sie uns besuchen“, schreibt Schwester M. Regina im Hausblatt Franziskus-​Kurier. Die farbigen Glasfenster von Sepp Baumhauer werden jedoch ausgebaut, Tabernakel und Ambo, ebenfalls von dem Gmünder Künstler geschaffen, gehen zurück an die Baumhauer-​Erben. Eine Marienstatue wird im „Raum der Stille“ in einem Nachbargebäude aufgestellt.
Es wird eine größere Baustelle in der Südstadt, und die Straßenfront der Heugenstraße wird sich deutlich verändern – aber positiv: Die Halle ist ein modernes Bauwerk und niedriger als der bisherige Komplex. Die „klassische Einfachsporthalle“ wird 27 Meter lang, 15 Meter breit und 5,5 Meter hoch. Das erste Obergeschoss des anliegenden Hochhauses wird mit den neuen Büroräumen verbunden, es steht auf der bereits renovierten Canisius-​Gymnastikhalle. Man rechnet mit Baukosten von vier Millionen Euro, sagt Geschäftsführer Hans-​Dieter Beller. Laut Architekt Kai von Scholley ist es möglich, aus den Räumen im Obergeschoss eine Schule mit fünf Klassenzimmern zu machen, falls die nordwürttembergischen Grundbuchämter sie eines Tages nicht mehr benötigen. Geplante Fertigstellung: Spätsommer 2015.

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