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Fußball, Aufstieg in die Bezirksliga: TV Herlikofen bezwingt FC Ellwangen durch 35-​Meter-​Freistoßtor mit 2:1 nach Verlängerung

Wieder musste der TV Herlikofen in die Verlängerung – und erneut hat er sich nach 120 Minuten durchgesetzt: Drei Tage nach dem 4:3-Sieg über den FV Burgberg besiegte der AI-​Vizemeister den AII-​Zweiten FC Ellwangen mit 2:1. Matchwinner war Manuel Kaiser per Freistoß aus 35 Metern.

Montag, 17. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Die Überstunden vom Mittwoch waren dem TV Herlikofen anzumerken. Der 4:3-Erfolg gegen den FV Burgberg im ersten Relegationsspiel am Mittwoch hatte viel Kraft gekostet, was der frischere FC Ellwangen vor 650 Zuschauern in Hussenhofen ausnutzen wollte. Engagierter übernahm der Tabellenzweite der Kreisliga A II die Initiative, woraus die erste Torgefahr in der 16. und 18. Minute resultierte. Eine Freistoßflanke von Samuel Schultes verpasste Richard Kraus in der Mitte nur um Haaresbreite, kurz darauf köpfte derselbe Spieler eine Ecke vorbei.
Wenn auch der bis dato eher passive TV Herlikofen nach etwa 20 Minuten das Geschehen etwas ausgeglichener gestalten konnte – die nächste Großchance hatte wiederum das Team von Spielertrainer Darko Saveski. Nach 36 Minuten wurde Samuel Schultes mit einem Pass in die Tiefe in Szene gesetzt, doch Bernd Stegmaier ließ sich mit dem halbhohen Schuss nicht überwinden. Von der gefürchteten Offensive des TV Herlikofen mit Firat Koc, Manuel Ziesel und Denis Croissant war in den ersten 45 Minuten nichts zu sehen. Marcel Gora sorgte vor der Pause für den einzigen TVH-​Lichtblick, scheiterte aber mit einem flachen Linksschuss von der Strafraumgrenze aus an Daniel Krauß im FCE-​Kasten.
Der erste Durchgang bot wenig Torraumszenen, obwohl sich Ellwangen bei einer Reihe von Freistößen und Eckbällen dem TVH-​Gehäuse annäherte. Und auch in den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte ließen Tormöglichkeiten auf sich warten. Der FC Ellwangen blieb zwar optisch überlegen, schaffte es aber nicht, die dicht gestaffelte TVH-​Defensive in Verlegenheit zu bringen. Ausnahme war eine Moschinsky-​Flanke in der 58. Minute, die Saveski am langen Pfosten erreichte. Sein Abschluss wurde aber zur sicheren Beute für Bernd Stegmaier. Dessen Vorderleute machten auch in der Folgezeit nicht unbedingt den Eindruck, ihr Heil in der Offensive suchen zu wollen. Doch das ist – was sich in der 68. Minute bewahrheitete – nicht immer nötig, um in Führung zu gehen. Die Ellwanger leisteten sich einen Aussetzer und verloren Firat Koc aus den Augen. Der stand am zweiten Pfosten bereit, um eine Gora-​Flanke von links ins lange Eck einzunicken. Koc war völlig aus dem Häschen, riss sich sein Trikot vom Leib und hatte Glück, dass ihn Ronny Eberhardt (Schiedsrichtergruppe Heidenheim) dafür nicht verwarnte.
Der Führungstreffer für Herlikofen fiel etwas überraschend, hatte doch Ellwangen mehr investiert gehabt. Allerdings mit einem einzigen Manko: Die Qualität der Chancen war nicht so ausgeprägt, um Herlikofen den Zahn zu ziehen. Zu einer Gelegenheit sollte der FCE noch kommen – dank eines glücklichen Händchens von Darko Saveski. Der Spielertrainer trieb sein Team mittlerweile von außen an und zog in der 83. Minute seinen letzten Trumpf aus dem Ärmel. Der eingewechselte Andreas Hoffmann war erst 120 Sekunden auf dem Platz, als er seinen großen Auftritt hatte. Aus spitzem Winkel setzte er von rechts außen alles auf eine Karte und brachte den Ball direkt aufs Tor. Dieser senkte sich tückisch ins lange Eck, touchierte den Innenpfosten – und war drin. Der späte 1:1-Ausgleich rettete Ellwangen in die schon nicht mehr für möglich gehaltene Verlängerung.
Beide Mannschaften waren mittlerweile längst vom Kräfteverschleiß gezeichnet, lieferten sich aber weiterhin verbissene Zweikämpfe. Was der TV Herlikofen an seinem Schlussmann hat, untermauerte Bernd Stegmaier bereits gleich nach dem Beginn der Verlängerung bei einem Schuss von Jusuf Taher, den er mit beiden Fäusten entschärfte. Marcel Gora versuchte es kurz darauf auf der anderen Seite mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, doch auch Daniel Krauß konnte diesen parieren. Lange Zeit schien es, als ob alles auf ein Elfmeterschießen hinausläuft. Doch dann schlug in der 113. Minute die Stunde von Manuel Kaiser. Herlikofen bekam im Mittelfeld einen Freistoß zugesprochen. Weil die Entfernung gut und gerne 35 Meter betrug, war mit einer Flanke in den Strafraum zu rechnen. Der Schütze selbst hatte aber etwas ganz anderes vor. Er brachte den stramm geschossenen Ball zum Verdutzen von Daniel Krauß direkt aufs Tor. Der FCE-​Keeper ließ sich auf dem falschen Fuß erwischen, der Freistoß senkte sich über ihn hinweg ins Tor zum 2:1.
Ellwangen rannte in der Folgezeit in Überzahl nach der Ampelkarte für den in der 81. Minute eingewechselten Martin Stegmaier mit dem Mut der Verzweiflung an, doch Patrick Reisig vergab in der 118. Minute die letzte Chance. Freistehend köpfte er den Ball aus kurzer Distanz drüber – kurz darauf war der TVH der glückliche Sieger.
TV Herlikofen: B. Stegmaier – Munz (81. M. Stegmaier), Heissenberger, Fauser, Schön, Simon, Gora, Kaiser, Koc, Ziesel (46. Härdter), Croissant
FC Ellwangen: Krauß – M. Pfitzer (83. Hoffmann), R. Kraus, Saveski (76. Reisig), P. Kraus, Wenzel, Moschinsky, Neugebauer, Taglieber (62. S. Pfitzer), Schultes, Taher
Tore: 1:0 Firat Koc (68.), 1:1 Andreas Hoffmann (85.), 2:1 Manuel Kaiser (113.)
Gelb-​Rot: M. Stegmaier (115.)

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