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Lorcher Räte mehrheitlich für Wohnbebauung auf dem Binz-​Areal

Die Entwicklung des Binz-​Areals beschäftigt die Stadt Lorch schon lange. Auch in der jüngsten Sitzung war dies wieder Thema im Gemeinderat; ebenso die künftige Nutzung des Feuerwehr-​Areals.

Freitag, 12. Juli 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 28 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
LORCH. Mit der Projektentwicklung wurde die Steg Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart beauftragt. Projektleiterin Saskia Wiedemann stellte verschiedene Varianten für die Nutzung beider Areale vor.
Das Binz-​Areal, das schon lange brach liegt, hat eine Fläche von 4145 Quadratmetern. Ziel sei es hier, so Wiedemann, dass eine Wohnbebauung realisiert werden könne. Für den Einzelhandel sei das Areal momentan wenig interessant; eine Einschätzung, die von vier Einzelhandelsunternehmen bestätigt worden sei. Als Grund wird das vorhandene Angebot und die Lage genannt.
Erstellt hat die Steg GmbH ein Konzept, das ein Wohnangebot für Senioren und junge Erwachsene vorsieht. Bei Variante 1 sind drei Gebäude vorgesehen – zwei für eine Wohnnutzung und eines als Wohn– und Geschäftshaus; die gewerbliche Nutzfläche liegt bei 340 Quadratmetern. Variante 2 ist ähnlich – lediglich die Gewerbeeinheit ist hier kleiner.
Detailliert ausgearbeitet wurde in Abstimmung mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat die dritte Variante. Bei diesem Konzept sind vier Gebäude mit drei bis vier Geschossen vorgesehen. Entstehen sollen 32 Wohnungen zwischen 65 und 120 Quadratmetern. Vorgesehen ist hier vor allem eine Wohnnutzung; bei Bedarf sollen Flächen auch für Dienstleistung, Büros und Praxen genutzt werden können. Gemeinderat Günter Sieger sprach mit Blick auf das Bild, das Wiedemann an die Wand beamte, von Plattenbauromantik. Es sei noch Spielraum drin, so die Projektleiterin. Das vorliegende sei kein verbindliches Projekt. Vielmehr solle es Visionen und Interesse bei potentiellen Kunden wecken.
Noch nicht ganz von dem Gedanken einer gewerblichen Nutzung verabschieden möchte sich Manfred Schramm, der sich für die erste Variante aussprach; also jene mit der größten gewerblichen Nutzfläche. Den Bedarf an den 32 Wohnungen zweifelt er an.
Einzelhandelsgeschäfte würden hier nicht von der Laufkundschaft profitieren, meinte hierzu Saskia Wiedemann. Zu dem Gedanken Schramms, eventuell ein kleines Hotel zu bauen, meinte sie, dass touristisches Potential vorhanden sein müsse.
Heinz-​Joachim Herzig bat seine Stadtratskollegen, nun endlich Nägel mit Köpfen zu machen und auch Gerhard Hackner erinnerte an die seit vielen Jahren bestehenden Überlegungen in Sachen Binz-​Areal. Variante 3 nannte Hackner jene, die am Markt machbar sei. Er sprach sich dafür aus, diese weiterzuentwickeln.
Auch Jutta Proks sprach sich für diese Variante aus und warb für die Innenstadtbelebung; „die bestehenden Geschäfte erhalten, das ist mein Antrieb“.
Günter Sieger und Manfred Schramm bedauerten, dass der Handels– und Gewerbeverein nicht miteinbezogen wurde. Eine gemeinsame Prüfung wäre wünschenswert gewesen, meinten sie. Stadtrat Werner Kolb, zugleich im Lorcher HGV, sprach sich jedoch wie die meisten für die dritte Variante aus. Auch er bestätigte, dass an der gewerblichen Nutzung kein Interesse da sei. Bei der dritten Variante zeigt er sich überzeugt, dass sich das Binz-​Areal vermarkten lasse.
Auch Bürgermeister Karl Bühler nannte die Wohnbebauung als einzige Alternative. Und: „Ich sehe Chancen, dass wir Interessenten bekommen. Die Tendenz ist da.“ Bei fünf Gegenstimmen wurde dann entschieden, die dritte Variante weiterzuentwickeln. Wiedemann nannte die Vermarktung des Bauvorhabens und die Gespräche mit Miet– und Kaufinteressenten als die folgenden Schritte. Bereits zum Jahresende könne man eventuell schon auf mögliche Investoren zugehen.
Bei der Konzeptvorstellung für das 4420 Quadratmeter große Feuerwehr-​Areal in Waldhausen sprach Saskia Wiedemann von einem Standort für hochwertigen Wohnungsbau. Bei einem Erhalt des Feuerwehrgerätehauses, so machte sie klar, werde eine städtebauliche Gesamtlösung verhindert. Ein erstes Konzept sieht bis zu vier Mehrfamilienhäuser und rund 20 Wohneinheiten mit Terrassen oder Loggien vor. Die Entscheidung hat der Gemeinderat auf die erste Sitzung nach den Sommerferien vertagt, da sich der Hauptinteressent für das Areal laut Aussage von Bürgermeister Bühler noch nicht entschieden hat.

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