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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Patenschaftsprojekt der Rauchbeinschule gewürdigt /​Dank an Tajana Kasper und IBM, die das Ehrenamt unterstützen

Beim Wort Bildungsgerechtigkeit lacht Rektor Klaus Dengler. Ein schönes Wort, das mit der Realität meist wenig zu tun hat. Dass sich an der Rauchbeinschule ehrenamtliche Patinnen und Paten um die Schwächeren bemühen, ist in der Regel deren einzige Chance, zusätzlich etwas Förderung zu erfahren.

Mittwoch, 03. Juli 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 58 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Artir schreibt in Deutsch nur noch Zweien und Dreien, und auch in Englisch steht er auf ‘ner Zwei, erzählt Lehrerin Hrisahti Walter breit lächelnd, und eine Patin freut sich darüber, dass all ihre Zöglinge die Englisch-​Prüfung bestanden haben. Bevor sich die Ehrenamtlichen der Rauchbeinschule jeden Mittwoch den insgesamt 40, 50 Kindern und Jugendlichen zuwenden, tauschen sie sich kurz aus, und in solchen Gesprächen zeigt sich, was alles geleistet wird in dieser Runde. Klaus Dengler bedankte sich gestern bei zwei Frauen – bei Heidi Preibisch, die das Patenschaftsprogramm einst angestoßen hat, und vor allem bei Konrektorin Ulrike Müller, die es organisiert und koordiniert. „Einrichten lässt sich etwas schnell“, so Dengler, meist sei es die Verstetigung, die schwierig sei. Mit gutem Grund unterstützten die Lehrenden der Schule dieses Projekt, so Müller: „Als Englischlehrerin wüsste ich nicht, was ich ohne diese intensive Vorbereitung auf die Sprachprüfung machen sollte.“ Und noch ein Dankeschön gab es: Eine der Patinnen, Tajana Kasper, ist IBM-​Mitarbeiterin. In der Erkenntnis, dass „ohne ehrenamtliches Engagement kein Gemeinwesen heute existieren kann“, unterstützt der Konzern „gesellschaftliche Verantwortung und mit ihr freiwilliges Engagement“ dadurch, dass eine Institution wie die Rauchbeinschule den Gegenwert der von IBM-​Leuten erbrachten Leistungen zusätzlich als Spende erhält – in diesem Fall 2340 Euro, eine Summe, die nach dem Willen der Paten in erster Linie für Lehr– und Anschauungsmaterial verwandt wird. Kasper will sich in Zukunft vor allem um eine Familie kümmern, die aus einem eritreischen Dorf stammt und weitgehend auf sich selbst gestellt ist: „Die Kinder haben’s alle verdient.“ Klaus Dengler ging gestern auch auf Rückschläge ein, auf die Erkenntnis, dass sich Engagement und Hingabe „nicht eins zu eins niederschlagen“. Auch mit eher labilen Kindern umzugehen wolle gelernt sein – er sprach von einem großen Aufgabenfeld. Künftig würden die Kinder stärker begleitet, nicht so sehr aufs Lernen und auf die Prüfungsvorbereitung konzentriert, sondern auf soziale Kompetenz, darauf, wie sie nach außen wirkten und zu welcher Empathie sie fähig seien – sprich zur Überlegung, wie es anderen geht. Heidi Preibisch bestätigte aus eigenen Erfahrungen als Patin heraus: „Kinder brauchen unbedingt Zuwendung.“ Patenschaften übernehmen Ideengeberin Heidi Preibisch, Silvia Schneck-​Volland, Adelheid Stegmeier und Manfred Junginger, die früher unterrichtet haben, Raimund Barth, Dietmar Müller und Jürgen Blinzinger, alle drei Seminarschulrat a. D., der frühere Lehrer Manfred Junginger, Gloria Prinzessin Okojie-​Fritz aus Nigeria, Tajana Kasper, Johannes Peters, Konrektor a. D. und Erich Pommerenke, PH Lehrbeauftragter a. D. Für die Schule betreuen Hrisanti Walter, Klasse 7a und wichtige Starthelferin, Safiyet Brucks, Kl. 7b, Margit Wrobel, Kl. 5, Dieter Schulte, Kl. 9a, Katja Kopp, Kl. 9b, und natürlich die Schulleitung das Projekt.

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