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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Gmünder Aids-​Hilfe ist nun volljährig geworden

„Jetzt sind wir volljährig!“. Mit diesen Worten eröffnete Joschi Moser die Mitgliederversammlung der AIDS-​Hilfe Schwäbisch Gmünd (AH-​GD). Grund war, dass die AIDS-​Hilfe seit nunmehr 18 Jahren besteht und in der Zwischenzeit zu einem Stück Schwäbisch Gmünd geworden ist.

Freitag, 02. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Dies wurde auch damit deutlich, dass überraschend Oberbürgermeister Richard Arnold, der zahlendes Mitglied dieses Vereines ist, an der Versammlung teilnahm.
Die Herausforderungen an die AIDS-​Hilfe haben sich enorm gesteigert. So berichtete Joschi Moser, dass insbesondere die Anruferzahlen der Telefonberatung geradezu explosionsartig ansteigen. Immer mehr wird auch die Beratung zu sexuell übertragbaren Infektionen in Anspruch genommen. Oder auch die Einzel– oder Paarberatung. Da trifft es sich gut, dass neben Anneliese Schneider mit Gudrun Stengel-​Kurz eine weitere Psychotherapeutin die AIDS-​Hilfe unterstützt. Das ehrenamtliche Beratungsteam umfasst nunmehr sieben Männer und Frauen. Selbstkritisch berichtete Joschi Moser davon, dass angesichts der vielzähligen Aufgaben in Prävention und Beratung in letzter Zeit die Betreuung der von HIV Betroffenen nicht in dem von ihm als wünschenswert angesehenen Umfang ausgebaut werden konnte.
Seit Februar 2013 wird die AIDS-​Hilfe von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin mit einem Arbeitsumfang von 30 Stunden monatlich unterstützt: Gaby Forstmeier ist die neue Leiterin der Geschäftsstelle, die insbesondere den Vorstand entlastet. Joschi Moser stellte klar, dass 17,5 Jahre rein ehrenamtlicher Arbeit in der AIDS-​Hilfe nunmehr der Vergangenheit angehören, weil die vielfältige Arbeit einfach nicht mehr in der Freizeit der einzelnen Aktiven leistbar ist: „Ich habe es vor 18 Jahren noch problemlos geschafft, monatlich 200 bis 250 Stunden ehrenamtlich zu arbeiten. Es hat mir auch nichts ausgemacht, einmal 16 Stunden am Tag mit der Arbeit in der AIDS-​Hilfe zu verbringen. Aber irgendwann muss man auch an die eigene Gesundheit und ein intaktes Privatleben denken.“
Volker Kujawski, der 1. stellvertretende Vorsitzende der AH-​GD, ergänzte, dass durch die erhebliche Zunahme der Telefonberatungsanfragen auf diesem Gebiet Kapazitäten geschaffen werden mussten, die nun anderswo zu fehlen drohen. Die Gmünder AIDS-​Hilfe steht übrigens mit ihren Zahlen in der bundesweiten Telefonberatung der Deutschen AIDS-​Hilfe mit weitem Abstand an der Spitze. Dies besonders deshalb, weil gerade sonntags, wenn die AH-​GD ihren Dienst anbietet, besonders viele Ratsuchende anrufen. Bis jetzt ist die AH-​GD im Übrigen immer noch die einzige AIDS-​Hilfe im deutschsprachigen Raum, die an allen Tagen im Jahr 24 Stunden erreichbar ist.
In der Mitgliederversammlung überbrachte Dr. Klaus Walter die Grüße des Landrates und versicherte, dass man bei der Verwaltung des Ostalbkreises durchaus registriere, welch segensreiche Arbeit die AH-​GD leiste. Oberbürgermeister Richard Arnold ergänzte voller Stolz, dass die AIDS-​Hilfe aus Gmünd nicht mehr wegzudenken sei. Der OB setzte sogar noch eins drauf, indem er den ausdrücklichen Wunsch äußerte, die AH-​GD möge im kommenden Jahr auch im Rahmen der Landesgartenschau eine Rolle spielen. Aufgeschlossen reagierte er auch auf die Vorstellung der Pläne, das Beratungsangebot erheblich zu erweitern. Er stimmte den Vorständen zu, dass die Aufklärung über alle Infektionsgefahren richtig und wichtig sei. Auch die Pläne zu weiteren Angeboten der AIDS-​Hilfe, die innerhalb der nächsten Monate nach und nach starten sollen, nahm er erfreut zur Kenntnis. Nicht nur das, er hatte auch ein paar gute Ratschläge und Tipps parat.
Die ebenfalls in der Versammlung anwesende Stadträtin Daniela Maschka-​Dengler leitete die Neuwahlen, die keine Überraschungen brachten. Bestätigt in ihren Ämtern wurden Joschi Moser als Vorsitzender, Volker Kujawski als 1. stellvertretender Vorsitzender, Patrick Waldenmaier als 2. stellvertretender Vorsitzender sowie Dieter Strobel als Finanzverwalter. Für die aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehende Michaela Pressler wurde Bernd Bisle zum Schriftführer gewählt. Daniela Maschka-​Dengler konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, erhielten doch alle Kandidierenden eine hundertprozentige Zustimmung der Mitglieder. „Anscheinend leistet Ihr so gute Arbeit, dass man Euch nur zustimmen und gratulieren kann.“

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