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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Die Zukunft der Uhlandschule in Bettringen

Es war ein Thema, das der ungeteilten Aufmerksamkeit der Bettringer Ortschaftsräte gewiss sein konnte: Schulleiter Bernd Schlecker schilderte gestern die Situation an der Uhlandschule und zeigte mögliche Entwicklungsperspektiven auf, die seiner Meinung nach nur im größeren Zusammenhang der städtischen und regionalen Schulentwicklung stehen können.

Montag, 16. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 56 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BETTRINGEN (rw). An der Uhlandschule gingen die Schülerzahlen in den letzten elf Jahren konstant zurück. Waren es 2002 an der Grundschule noch 286 Kinder, so sind es mit Beginn des Schuljahres 2013/​14 nur noch 159. Heuer wurden 49 Erstklässler eingeschult. Der Rückgang an der Werkrealschule, vormals Hauptschule, ist drastischer – von 304 auf 84. Wobei zu Beginn des Schuljahres 17 Fünftklässler gezählt wurden, also eine Klasse gebildet werden konnte. Im Vorjahr waren es nur neun Schüler gewesen – eine Momentaufnahme allerdings, so Schlecker, keine Trendwende. Das deutlich stärkere Absinken der Schülerzahlen in den letzten vier Jahren sei die Folge der Abschaffung der Schulbezirke und des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung. „Die Werkrealschule wird als Schulform von den Eltern nicht mehr akzeptiert.“ Es sei zudem politisch gewollt, von der dreigliedrigen Schulform hin zu einer zweigliedrigen zu kommen, „unabhängig von der Regierung.“ Die Uhlandschule befinde sich mitten in den gesellschafts– und schulpolitischen Veränderungen.
Die Uhlandschule verstehe sich nicht mehr als Brennpunktschule, „Schulen werden nicht mehr nach dem Anteil des Migrationshintergrunds beurteilt.“ Toleranz und Courage seien wichtige Themen, Verschiedenheit werde als Chance begriffen, es gebe eine sinnvolle Schulgemeinschaft, die überwiegend harmonisch zwischen den Grundschülern und Werkrealschülern sei, „ich spüre nichts von Resignation und Mutlosigkeit“, zumal die Uhlandschule Schwerpunkte setze als bewegungsorientierte Schule und jetzt auch am Schulfruchtprogramm teilnehme: „Lernen, Ernährung und Bewegung hängen eng zusammen.“ An der Werkrealschule würden die Schüler „nach unseren Möglichkeiten optimal gefördert, wir investieren unsere Kraft“, so lange sie da seien. Auf viele Jahre hin bleibe die Uhlandschule eine große, zweizügige Grundschule. Bei der Werkrealschule stelle sich die Frage, wie es weitergehe, „dies ist ein fließender Prozess der Schulentwicklung.“ Schleckers Prognose, anhand der Festlegung der Eingangsstufe von mindestens 40 Schülern: „Es bleiben in Gmünd drei Gymnasien und drei Sekundarschulen.“
„Es gibt aber keinen wahnsinnigen Zeitdruck“, sagte Klaus Arnholdt, der Leiter des städtischen Amtes für Schule und Bildung. Er verwies auf die Möglichkeit, dass Realschulen den Hauptschulabschluss anbieten und auf die Gemeinschaftsschulen. Die Stadt lasse keine Schule hängen, entgegnete er auf eine entsprechende Äußerung von Ortschaftsrat Manfred Abele (SPD), der auf die schulische Infrastruktur der Uhlandschule mit Sporthalle und Freibad verwies. Von ihrer Lage her biete die Uhlandschule gerade für Grundschüler „paradiesische Bedingungen“, so Bernd Schlecker. Zu handeln, „bevor die Uhlandschule ausgeblutet ist“, drängte auch Karl-​Andreas Tickert (Grüne). Er verwies auf das Mutlanger Beispiel der Verbundschule. Dies werde mit der Stifter-​Realschule nicht möglich sein, sagte Bernd Schlecker. Ein Verbund zwischen Uhlandschule und ASR sei anders als im Mutlanger Schulcampus schwierig zu organisieren. Auch fürchte die ASR den Verlust ihrer Identität.

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