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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Thema Alzheimer und Demenz: Netzwerk bereitet Aktionstag vor

Ein ernstes Thema, das — völlig unabhängig von individueller Lebensführung — jeden treffen kann: Krankheitsbild Alzheimer bzw. Demenz.

Dienstag, 17. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 49 Sekunden Lesedauer

Aufgrund der demografischen Entwicklung mit der im Grunde ja erfreulichen Tendenz, wonach die Menschen in Deutschland eine immer höhere Lebenswerwartung haben, gibt es eine Prognose, wonach im Jahre 2020 alleine in Schwäbisch Gmünd gut 1000 Menschen von dieser fortschreitenden und bislang unheilbaren „Vergesslichkeitskrankheit des Gehirns“ betroffen sein werden, so dass sie auf Verständnis und Fürsorge ihrer Mitmenschen angewiesen sein werden. Betroffen von dieser Krankheit sind aber auch vor allen Dingen auch Angehörige, Freunde und zunehmend auch Kollegen, Vereinskameraden, Kunden, Fahrgäste usw. — und natürlich Mitarbeiter in Senioren– und Pflegeheimen.
Anlässlich des bevorstehenden Weltalzheimertags haben sich nun in Schwäbisch Gmünd unter der Regie des DRK und des Sozialamts der Stadt Schwäbisch Gmünd eine ganze Reihe von Institutionen zu einem starken Netzwerk zusammengeschlossen. Dessen Ziel: Gegenüber dieser extremen medizinischen und sozialen Herausforderung nicht kapitulieren, sondern sie mit Mut und mit betonter Lebensfreude anzugehen, um den Erkrankten und deren Familien dieses Schicksal zumindest zu erleichtern.
Bei einem Pressegespräch mit allen Beteiligten wurde am Dienstag im Rathaus auf die erste große öffentliche Netzwerk-​Aktion und –Präsentation am kommenden Samstag, 21. September, von 9 bis 13 Uhr auf dem Johannisplatz eingestimmt. Dieter Lehmann, Leiter des Amtes für Familie und Soziales, zählte gleich bei seiner Begrüßung eine lange Liste von prominenten Namen aus Politik, Kultur und Sport auf, die sich zu ihrer Alzheimer-​Erkrankung frühzeitig und öffentlich bekannten, um damit dieses Thema auch der drohenden Tabuisierung zu entreissen.
Alle Gesprächsteilnehmer lobten am Dienstag auch das starke Engagement, mit dem vor allem der DRK-​Kreisverband mit Beratungsstelle, praktischen Hilfen im Alltag und mit einer segensreichen Stiftung schon seit Jahren voran geschritten sei. DRK-​Kreisverbandspräsident Prof. Dr. Reinhard Kuhnert sprach deshalb aus reicher Erfahrung, als er auf die wichtigsten Säulen der Hilfestellung für Erkrankte und betroffene Familien hinwies: Beratung und Wissen um die Krankheit, ambulante Unterstützung sowie Entlastung der Familien.
„Die jetzt schon aktuellen und vor allem auch die zukünftigen Aufgaben kann ein Träger alleine nicht stemmen“, betonte nun Dieter Lehmann. Daher sei die Initiative zum Netzwerk ins Leben gerufen worden. Erfreulicherweise gebe es zu diesem Gmünder Initiative auch schon eine Förderzusage des Bundesministeriums für Familie, senioren, Frauen und Jugend aus dem Programm „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz.“ Melanie Ripper– Holzwarth (Demenzberaterin DRK), Wolfgang Scholz (Institut für Soziale Berufe St. Loreto), Irmgard Boxriker (Leiterin Seniorenzentrum St. Anna), Birgit Schmidt (Seniorennetzwerk), Renate Wahl (Leiterin Spitalmühle) und Konstanze Naujocks (Stadtbibliothek) beschrieben das mutige Motto „Demenz mit Humor begegnen!?“, mit dem sie nun am Samstag mit einem großen Aktionstag starten wollen. Würde, Selbsbestimmung und Lebensfreude für Erkrankte und Betroffene sollen im Mittelpunkt der Bemühungen stehen.

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