Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Tausende feierten und informierten sich am Wochenende im neuen DRK-​Kreisverbandszentrum in Schwäbisch Gmünd

Wenn sich Respekt für eine Institution mit stolzer 150jähriger Geschichte in Besucherzahlen ausdrücken können, dann an diesem Wochenende beim DRK-​Kreisverband Schwäbisch Gmünd: Tausende Menschen nutzten beim Tag der offenen Tür die Gelegenheit, das große Gebäude zu inspizieren

Sonntag, 29. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Henry Dunant wäre glücklich und zufrieden gewesen, hätte er miterleben können, zu was sich sein Gründungswerk Rotes Kreuz nach 150 Jahren in Schwäbisch Gmünd entwickelt hat. Zwei Protagonisten und Persönlichkeiten des DRK-​Kreisverbandes Schwäbisch Gmünd war die Freude und Zufriedenheit förmlich anzusehen, Präsident Prof. Dr. Reinhard Kuhnert und Kreisgeschäftsführer Bruno Bieser. Beide waren überwältig zu sehen, welche Menschenmassen sich den gestrigen Sonntag über in der Weißensteiner Straße 40 einfanden, um die neuen Räume des DRK sowie der AOK und der Praxen, die eine neue Heimat im Gesundheits– und Familienzentrum gefunden haben, zu besichtigen. Alle Hände hatten auch die DRK-​Verpfleger zu tun, um die vielen Menschen zu bewirten und darauf zu achten, dass weder Speisen noch Getränke ausgingen.
Glücklich werden in den unteren Räumen viele Menschen werden, insbesondere die jüngsten Gäste im Gesundheits– und Familienzentrum. Kinder unter drei Jahren und über drei Jahren werden die Kita Henry besuchen und helle, freundliche Räume zum Spielen, krabbeln aber auch essen und schlafen vorfinden. Die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren sind bereits jetzt vollständig belegt, es gibt eine Warteliste. Und auch bei den über Dreijährigen wird es langsam eng. Vermutlich schon im Januar des kommenden Jahres werden auch diese Plätze belegt sein.
Bestens aufgehoben sein werden auch die Senioren, das entgegengesetzte Lebensalter, gleich nebenan. Demenziell erkrankte Menschen und solche, die eine niederschwellige Betreuung benötigen, sind im neuen Zentrum bestens versorgt und umsorgt. Gestern konnten die Besucher die Arbeiten der Demenzgruppen, wunderschöne Bilder, Filz– und Bastelarbeiten bewundern und Produkte des Nähstübles aus Heubach kaufen. Die rührigen Damen aus Heubach unterstützen die Demenzgruppe schon seit Jahren mit dem Verkauf von Näh-​, Strick– und Häkelarbeiten. Ebenfalls eine tatkräftige Unterstützung der Arbeit des DRK in Schwäbisch Gmünd kommt vom Strickkreis Schwäbisch Gmünd.
Früh in die wertvolle Arbeit des Roten Kreuzes zum Wohle der Mitmenschen spielend erlernen, wie kann das besser gehen, als mit dem beliebten Spielkameraden von Generationen, dem Teddybären. Liebevoll umsorgten die kleinen Helferinnen und Helfer die Kameraden im Bärenhospital. Wie war das nochmal mit der Ersten Hilfe? So mancher, dessen letzter Rotkreuz-​Kurs schon seit Jahren zurückliegt, kam beim Erste-​Hilfe-​Parcour des Jugendrotkreuzes aus Mittelbronn ganz schön ins Schwitzen, bei einigen ist eine Wiederholung und Auffrischung notwendig. Was macht mein Blutdruck, mein Zuckerspiegel? Auch das zu erfahren, war am gestrigen Sonntag kein Problem. Allerdings ist bei der leckeren Kuchenauswahl sicherlich der eine oder andere Zuckerspiegel in die Höhe geschossen. Als kleine Gegenmaßnahme konnte man bei der AOK-​Aktion „Kilometer für einen guten Zweck“ radeln, gehen, walken oder laufen. Für jeden auf dem Rad oder Laufband zurückgelegten Kilometer spendet die AOK einen Betrag für die Demenzstiftung. Bei der AOK konnten man auch seine Muskeln checken lassen, eine Körperbestandteilanalyse machen lassen oder die Zuckerausstellung besuchen.
Wie komme ich an alte und kranke Menschen mit Migrationshintergrund heran, wie kann ich helfen, kulturelle Unterschiede überwinden und Landsleute in ihrer Heimatsprache informieren? Diesen Fragen, die auch eine große gesellschaftliche Herausforderung darstellen hat sich der DRK-​Kreisverband Schwäbisch Gmünd gestellt. Erste Erfolge werden sichtbar, in der Zusammenarbeit des Roten Kreuzes mit dem Türkischen Halbmond, mit dem aktiven Zugehen auf Menschen. Mit Kezban Celik ist eine Fachkraft mit türkischen Wurzeln eingestellt, sie fungiert als Mitarbeiterin, Ansprechpartnerin und Botschafterin. Denn es sollen nicht nur Menschen, die Hilfe benötigen und suchen versorgt werden, es werden auch Menschen verschiedener Nationalitäten gesucht, die sich als Referenten, Erste Hilfe Trainer, als Pflegefachkraft oder Helfer oder Botschafter für ein Miteinander ohne Grenzen ausbilden lassen. Kommentar: „Es muss mehr Kezban Celiks und mehr Bilal Dincels in Gmünd geben.“ Dieser Wunsch gilt jedoch für alle Nationalitäten. Gelebt wird das Miteinander in interkulturellen Aktivitäten, so im gemeinsamen Kochen unter dem Motto „schwäbischer Gugelhupf und multikulti Genüsse“. Nachdem die erste Generation der Zuwanderer alt wird und auch unter demenziellen Erkrankungen leidet, wurde als weiteres Projekt ein interkultureller Demenzgarten angelegt, in dem gemeinsam angesät wird, die Pflanzen gesetzt und gepflegt werden, es wird gemeinsam geerntet und dann Speisen zubereitet. Im offenen interkulturellen Treffpunkt werden Gastgeber ausgebildet, die dann Nachmittage und Abende veranstalten, bei denen man sich gemeinsam näher kennenlernen und jeweils vom anderen lernen kann. Hierbei sollen auch die sprachlichen Barrieren überwunden werden, im gemeinsamen Miteinander, bei Sprachkursen oder in Beratungsangeboten in verschiedenen Sprachen.
Mit seiner Panoramapraxis ist Frauenarzt Dr. Thomas Heigel nahe ans Paradies, zumindest aber nahe am Himmel angelangt. In der freundlich eingerichteten Praxis können Patentinnen nach aktuellen medizinischer Standards und mit modernster Technik ambulant untersucht und behandelt werden. Ebenfalls lichtdurchflutet, freundlich und einladend ist die Praxis der Logopädin Martina Bajtay eingerichtet. Ob Sprach-​, Sprech-​, Stimm– und Schlucktherapie, bei Martina Bajtay kann sich der Patient sicher aufgehoben fühlen. Ein weiterer Schwerpunkt der Therapeutin bildet die Mund– und Esstherapie, dies ist für Kinder mit Fütterstörung und Sondenernährung wichtig, damit die Kinder zu einer normalen Ernährung zurück finden können.
Ein DRK-​Truck, viele Hunde und eine Höhenrettung aus dem Kran der nebenliegenden Baustelle
Viel geboten war auf der großen Freifläche am neuen DRK-​Zentrum. Die neue Rettungswache stellte sich mit ihrem vielfältigen und großen Fahrzeugpark vor. Vom Transporter für Fahrten zu Therapie über den Notarzteinsatzwagen bis zum Rettungswagen für Säuglinge mit Inkubator konnten die Gäste alle Fahrzeuge hautnah erleben. Großes Interesse fand die Vorführung der Rettungshundestaffel. Es ist erstaunlich, was die vierbeinigen Helfer zu leisten vermögen. Auch wenn einmal Hilfe in großer Höhe benötigt wird, braucht es einem im Gmünder Raum nicht bange werden. Die DRK-​Bergwacht zeigten mit einem simulierten Notfall am Kran der benachbarten Baustelle die Leistungs– und Einsatzfähigkeit der Höhenretter.
Wer einmal wissen wollte, was er als ehrenamtlich tätiger Mensch im DRK alles leisten könnte, konnte sich am großen DRK-​Jubiläumstruck ausgiebig testen. Kommt der Anpacker, der Begleiter oder Betreuer, der Helfer im Ausland oder eher der Förderer in Frage? Spannende Stationen im und am Truck gaben die Antwort.
Groß und beeindruckend war auch das vorgestellte Leistungsspektrum des DRK-​Kreisverbandes, vom Hausnotruf über passgenaue Pflege– und Betreuungsangebote, von der Kita Henry bis zur Betreuung demenziell erkrankter Menschen. Das Gmünder DRK mit seinen unzähligen Machern, Helfern, guten Seelen für viele Menschen leistet eine wertvolle Arbeit. Mit dem neuen Gesundheits– und Familienzentrum konnten die alte Gemengelage in der Josefstraße aufgebrochen und beseitigt werden, zum Wohle der Mitarbeiter und der Besucher und Patienten an der Weißensteiner Straße.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2651 Aufrufe
1051 Wörter
3869 Tage 4 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3869 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2013/9/29/tausende-feierten-und-informierten-sich-am-wochenende-im-neuen-drk-kreisverbandszentrum-in-schwaebisch-gmuend/