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Nachrichten Ostalb

32. Lanz-​Bulldog– und Dampffestival

Zig Plakate und Pressemeldungen taten es seit Wochen kund: in Seifertshofen startet die 32. Auflage des Lanz-​Bulldog– und Dampffestivals. Auch in diesem Jahr folgten tausende Besucher dem Ruf in den kleinen Ortsteil Eschachs, so dass es kein Durchkommen gab.

Montag, 09. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 52 Sekunden Lesedauer

ESCHACH-​SEIFERTSHOFEN (el). Neben Technik aus dem Museum der Familie Kiemele präsentierten sich wieder viele Fans alter Porsche, Opel, Traktoren aller Marken sowie vieler Militärfahrzeuge. Ein buntes Lager mit Festzelt, Zirkus, Vorführungen und Flohmarkt entzückte ein bunt gemischtes Publikum.
Eugen Kiemele, der Seniorchef und Begründer des Seifertshofener Bauern– und Technikmuseums strahlte wie ein kleiner Junge, als er die vielen tausend Besucher auf seinem Festgelände sah, das Pulling Team Allgäu mit seinen Fahrzeugen. Man sieht Eugen Kiemele in jeder Minute an, wie er die Technik beherrschte – im Porsche 934 Turbo genauso wie im 10 000 PS Pullingtraktor. Jahrelang beherrschte er die Szene, davon zeugen alleine 2000 Pokale im Pokalzimmer seines Museums. Mit dem Seifertshofener Lanz-​Bulldog– und Dampffestival, dass dieses Jahr bereits zum 32. Mal durchgeführt wurde, hat Eugen Kiemele etwas Besonderes für die Raumschaft geschaffen, dass auch nach all den Jahren immer neue Fans gewinnt.
Es wird keinen anderen Ort geben als Seifertshofen, in dem an einer einzigen Veranstaltung ein derart großes und einzigartiges Programm geboten wird. Volksfeststimmung im Festzelt, auf der Freifläche dreschen, sägen, walzen und Kartoffeln dämpfen mit alten dampfbetriebenen Maschinen. Technik aus Großvaters und Großmutters Zeiten. Über 600 teilweise historische Traktoren und über 1000 Oldtimer aller Marken waren über das Wochenende zu bestaunen. Viele Besucher insbesondere aus dem Gmünder und Göppinger Raum wurden auf der Außenfläche besonders in alte Zeiten zurückbefördert, denn mehrere Gruppen und Einzelpersonen waren mit alten US-​Militärfahrzeugen, LKW’s, Willis-​Jeeps und verschiedenen Anhängern mit und ohne Aufbauten angereist, bis zu Beginn der 90er– Jahre des letzten Jahrhunderts Alltag auf den Straßen dieser Städte. Natürlich durften auch in diesem Jahr wieder einige fahrbereite Panzer nicht fehlen, die zur Freude des Publikums ihre brachiale Kraft unter anderem an alten Autos ausleben durften. Ein weiterer Augenschmaus bot der Unimog Club Ostalb, der auch in diesem Jahr wie schon in den Vorjahren sein Herbsttreffen im Rahmen des Festwochenendes in Seifertshofen abhielt. Viel Aufmerksamkeit fanden auch wieder die Traktoren der Marken Lanz und Hanomag. Von imposanter Größe, bei Hanomag teilweise auch mit Kettenantrieb, beeindrucken die landwirtschaftliche Oldie-​Kraftpakete Jung und Alt, bei Vorführungen war das abgesteckte Karree immer voll von Zuschauern.
Ein fester Bestandteil beim Festival in Seifertshofen ist seit vielen Jahren auch ein großer Flohmarkt für Fahrzeugteile, Oldtimerfahrzeuge, Maschinen, aber auch viel Trödel und Militärbekleidung und Zubehör. Hier konnten die Besucher nach Herzenslust stöbern oder aber gezielt suchen, viele Besucher waren beim Flohmarkt, um nach fehlenden Teilen für das zu restaurierende Fahrzeug zu suchen.
Lange Schlangen gab es auch am holzbefeuerten Museumsbackofen, in bewährter Weise wurden auch in diesem Jahr von den Seifertshofener Hausfrauen unzählige Salzkuchen gebacken. War der Salz– oder Flammkuchen früher ein Backwerk, mit dem die Temperatur des Ofens „gemessen“ wurde, so hat diese Köstlichkeit längst einen Kultstatus erzielt, wie viele Salzkuchenfeste im Umland zeigen.
Auch die Kartoffeldämpfe des Museums war immer umlagert. Nach dem Dämpfen durften sich die Besucher kostenlos mit den Grumbieren versorgen.
„Die Jugend soll sehen, wie es früher war“, so formuliert Pressesprecher und Moderator Boris Wolff ein großes Ziel des Lanz-​Bulldog– und Dampffestivals. Zurecht – wer kann sich in Zeiten von Smartphone und Gigabyterechner noch einen harten Alltag mit dampfbetriebener Unterstützung vorstellen? So bemühen sich die Organisatoren in jedem Jahr für alle Altersgruppen ein passendes Programmteil anzubieten. Man konnte wieder in Flugzeugen probesitzen, es gab einen Streichelzoo, Ponyreiten, Quadfahren und vieles mehr. Ein Höhepunkt für Jung und Alt waren abseits der Technik die Vorführungen des Gestüts Egetemeyer mit ihren Norikerpferden. Ob römische Quadriga oder andere Wagen oder gar der fliegende Fernsehsessel, sie alle fanden großen Zuspruch bei den Besuchern.
Für Seifertshofen ging gestern wieder ein kleiner Ausnahmezustand zu Ende, an dem sich der ganze Ort beteiligt, irgendwo gibt’s immer etwas zu tun bei diesem Festival. Und der einzigartige Seniorchef Eugen Kiemele hat knitz wie immer schon beim Abschied versprochen: „Nächstes Jahr wird es wieder ein Festival und viele Überraschungen geben.“ Man kann sicher sein, dass er und seine Familie dieses Versprechen halten werden.

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