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Kein „Wilder Wald“ in Heubach

Das Projekt „Wilder Wald“ in Heubach wird nicht weiter verfolgt. Das erklärte am Montag die Stadtverwaltung Heubach.

Montag, 09. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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HEUBACH (svh). Im Park der Villa Spießhofer sollte nach den Plänen der Initiatoren des Projektes, den jetzigen Betreibern der Greifvogelstation im Heidenheimer Tierpark, Susanne Klotz und Burkhard Hellmann, eine Greifvogelstation mit Flugvorführungen eingerichtet werden. Ergänzt werden sollte dieses Angebot um weitere bedrohte Tierarten, ein grünes Klassenzimmer und ein Kletter– und Bewegungsangebot mit einem sogenannten „Kristallturm“.
In den Gemeinderatssitzungen am 23. April und am 14. Mai 2013 trafen die ersten Entwürfe auf großes Interesse und mehrheitliche Zustimmung. Es wurde beschlossen, das Projekt weiter zu verfolgen und ein vorhabenbezogenes Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Im Rahmen des Verfahrens sollten offene Fragen geklärt und die Planungen konkretisiert werden.
Im Verlauf des Verfahrens fand ein Abstimmungsgespräch zum Umfang der nötigen Planungen mit den zuständigen Fachbehörden statt.
Nach Auskunft der ersten Landesbeamtin wäre aus Sicht des Landratsamtes kein Ausschlussgrund für das Projekt im Bebauungsplanverfahren ersichtlich gewesen. Allerdings hätten in diesem Verfahren unter anderem ein Immissionsgutachten und ein Artenschutzgutachten erstellt werden müssen.
Insbesondere das Artenschutzgutachten hätte eine komplette Vegetationsperiode zum Gegenstand gehabt, so dass frühestens in einem Jahr mit konkreten Ergebnissen zu rechnen gewesen wäre. Dieses Prüferfordernis hatte zur Folge, dass sich sowohl der Prüfungszeitraum, als auch der Kostenrahmen erheblich vergrößert hätte, während das Verfahren weiterhin ergebnisoffen geblieben wäre. Der Gemeinderat hatte sich bereits zwei Mal für das Verfahren ausgesprochen, allerdings wäre der Beschluss über den Bebauungsplan dann auf Grund der Kommunalwahlen im nächsten Jahr in die Zuständigkeit eines neuen Gemeinderates gefallen.
Zum Aus des Projektes sagte Bürgermeister Frederick Brütting: „Die Idee war es wert, geprüft zu werden und genau das haben wir getan. Ich bin sehr froh, dass der Gemeinderat eine gründliche Prüfung ermöglicht hat. Wir werden weiterhin für kreative und spannende Ideen in Heubach offen sein. Ich danke den Initiatoren ebenso wie den Grundstückseigentümern für den Mut, auch außergewöhnliche und innovative Projekte anzustoßen, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern, die sich konstruktiv in den Diskussionsprozess eingebracht haben.“ Brütting betont, dass für die Stadt Heubach keine Kosten entstanden sind.
Die Betreiber des Fachzentrums für Menschen mit Demenz meinen: „Es ist sehr schade, dass diese innovative Idee, die wir unterstützt haben und die sehr gut zu unserem bestehenden Pflegekonzept gepasst hätte, durch unbegründete Befürchtungen einiger Weniger zum Scheitern verurteilt wurde. Anstatt die Chance zu nutzen, den wunderschönen Park für unsere Bewohner und deren Angehörige sowie für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde dies nun durch für uns unverständliche Motive vereitelt. Wir wünschen Frau Klotz und Herrn Hellmann viel Erfolg für den Fall, dass sie dieses Projekt in einer anderen Kommune umsetzen möchten, wo sie dann hoffentlich nicht auf solche Widerstände stoßen. Die Öffnung des Parks für die Öffentlichkeit ist damit nun leider auch erst mal vom Tisch.“

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