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Maßnahmen für den Fall der Fälle

Das Risiko, dass Reisende aus einem der betroffenen west– und zentralafrikanischen Staaten das Ebola-​Virus nach Deutschland mitbringen, ist gegenwärtig äußerst gering. Trotzdem möchte das Stauferklinikum über die Vorgehensweise im Verdachtsfall und getroffene Sicherheitsmaßnahmen informieren.

Sonntag, 26. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 51 Sekunden Lesedauer

MUTLANGEN. Ebola-​Ausbrüche sind bereits seit 1976 in Afrika verzeichnet, wobei es sich aktuell um den größten erfassten Ebola-​Fieberausbruch handelt. Die Infektion des Menschen entsteht durch einen Kontakt zu infizierten Tieren, vor allem Menschenaffen und Flughunden. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt dann durch direkten Körperkontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten. Bisher ist keine Übertragung der Viren auf dem Luftweg (Atemluft) beschrieben.
Für Reisende in betroffene Gebiete (Guinea, Sierra Leone, Liberia, Kongo) besteht nur ein sehr geringes Infektionsrisiko, solange ein direkter Kontakt mit erkrankten oder verstorbenen Menschen vermieden wird.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der Erkrankung, liegt bei einer bis drei Wochen. Während der Inkubationszeit wird die Krankheit nicht weiter gegeben. Eine Ansteckungsgefahr besteht, wenn Symptome, wie vor allem Fieber auftreten.
Die Erkrankung beginnt mit sogenannten unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf– und Muskelschmerzen, evtl. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Die Sterblichkeit der Erkrankung liegt zwischen 30 und 90 Prozent.
Begründeter Verdacht besteht bei Patienten mit einer Temperaturerhöhung, die in den ersten drei Wochen vor Erkrankungsbeginn direkten Kontakt mit einem Ebola-​Fieber-​Erkrankten oder sich in einem betroffenen Gebiet aufgehalten und dort Kontakte zu Flughunden oder Affen hatten. Liegt eine solche Konstellation vor, sollte zuerst telefonisch mit dem Hausarzt oder der nächsten Klinik Kontakt aufgenommen werden.
Am Stauferklinikum hat man sich durch Fortbildungen und Training gut vorbereitet. Die wichtigste Regel am Beginn eines solchen Verdachtes lautet: Keinen körperlichen Kontakt mit anderen Menschen zu suchen.
Deshalb wurde im Eingangsbereich vor der Klinik eine Gegensprechanlage installiert, die einen Kontakt mit der Pforte herstellt.
Der möglicherweise infizierte Patient soll dann vor der Klinik warten und wird von einem entsprechend geschulten Mitarbeiter der Zentralen Notaufnahme in Empfang genommen. Er wird unter den notwendigen Schutzmaßnahmen zu einem Isolierzimmer gebracht, in dem alle weiteren notwendigen diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erfolgen können, ohne dass andere Patienten oder das Personal gefährdet werden.
Sollte sich nach entsprechenden Untersuchungen der Verdacht auf eine Ebola-​Infektion bestätigen, wird ein spezielles Transportfahrzeug angefordert und der Patient an das Robert-​Bosch-​Krankenhaus in Stuttgart verlegt. An dieser Klinik wurde eine Isolierstation für infizierte Patienten eingerichtet.
Obwohl es äußerst unwahrscheinlich ist, dass ein Patient mit einer Ebola-​Infektion am Stauferklinikum behandelt werden muss, soll die Bevölkerung doch wissen, dass alle Anstrengungen unternommen wurden, um den infizierten Patienten richtig zu behandeln, vor allem aber auch die anderen Patienten, wie auch die Bevölkerung zu schützen.
Die für die Hygiene am Stauferklinikum Verantwortlichen (Ärztlicher Direktor Dr. Manfred Wiedemann, Hygienefachpfleger Emil Pestel, Renate Knödler) stehen für Fragen und erweiterte Informationen jederzeit zur Verfügung.

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