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Ein Schulbauernhof als Ergänzung

Es ist eine richtig schöne Nebenerwerbslandwirtschaft geworden, der Schulbauernhof bei der Grundschule in Täferrot. Am Samstag wurde er mit vielen Gästen feierlich eingeweiht. Die Schüler sind mit Feuereifer bei der Pflege der Tiere und beim Schleudern von Honig dabei.

Montag, 27. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 5 Sekunden Lesedauer

TÄFERROT (apr). Am Anfang stand die Idee von Schulrektor Sigmar Zidorn, die Grundschule weiter zu entwickeln und als Ganztagesschule zu führen. Als besonderes pädagogisches Konzept und als Ausrichtung mit einem gewissen Alleinstellungsmerkmal sollte nach den Vorstellungen des Rektors ein Schulbauernhof dazu kommen. Dieses Konzept soll die Schülerzahlen an der kleinen, einzügigen Grundschule stabil halten und sie langfristig sichern.
Auch wenn es Skeptiker im Dorf gab, der Gemeinderat gab im September und Oktober 2013 seine Zustimmung und Bürgermeister Jochen Renner wurde damit beauftragt, das Projekt auszuarbeiten. Gemeinsam mit den örtlichen Landwirten, bauerfahrenen Bürgern und einem Architekten wurden aus den Ideen Planungen, die allerdings in einer ersten Schätzung mit Kosten in Höhe von 170 000 Euro mündete. Aber getreu nach dem von Jochen Renner benannten Täferroter Motto „Aus nichts etwas machen“ haben es die vielen Helferinnen und Helfer geschafft, erstens die Kosten massiv zu senken, einiges an Spenden zu sammeln und viel ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Herausgekommen ist ein wahres Schmuckstück, bei dem so Rektor Zidorn die Kinder nicht nur erleben, wo kommen die Lebensmittel her und wie werden sie hergestellt, sondern auch, dass es viel Arbeit ist, einen Hof zu bewirtschaften. „Unsere Kinder erfahren auch, nützlich zu sein, sich einbringen zu können und Verantwortung zu übernehmen.“
Sigmar Zidorn betonte besonders die jahrhunderte alte Tradition in den Dörfern, eine Nebenerwerbslandwirtschaft zu betreiben. Und so das Fazit des Rektors, die Tiere haben einen guten Einfluss auf die Kinder, sie leben mit den Tieren und „lernen auch wieder den Unterschied zwischen Stroh und Heu kennen, mit Rechen und Schubkarre zu arbeiten.“
Einmal eine kleine Schulstunde mit dem Landrat zu haben, in diesen Genuss kamen die 42 Schülerinnen und Schüler bei der Einweihung ihres Schulbauernhofes. So wollte der Landrat wissen, ob ihnen der Umgang mit den Tieren Spaß mache und ob sie auch ihren Arbeitsdienst leisten, wenn sie keine Lust haben, was sofort vielstimmig bejaht wurde. Bisher ist der Schulbauernhof mit Ziegen, Schafen und drei Bienenvölkern bestückt. Es sollen noch Esel und Hühner dazukommen, wenn es nach den Kindern geht, auch das immer beliebte Pferd. „Schulgemeinschaften, die mehr machen, als auf dem Schulplan steht, sind einfach Klasse“, so der Landrat zu den vielen Bürgern, die bei der Einweihung dabei waren, der das Alleinstellungsmerkmal für Täferrot betonte. Stolz sind die kleinen Nebenerwerbslandwirte sowieso, und auch die Skeptiker haben mittlerweile großen Respekt vor dem Geleisteten.
Mit einem Quiz, einer wunderbaren Zirkusvorstellung mit Akrobatik und viel Musik und Gesang haben die Erst– bis Viertklässler die Gäste verzückt und dann ihren Hof offiziell in Betrieb genommen.
Zünftig gefeiert wurde auch, unter anderem mit einer leckeren Täferroter Hofwurst, extra für den Tag hergestellt, Biowecken und frisch gepresstem Apfelsaft. Führungen durch den Schulbauernhof gab’s auch. Die Viertklässler machten das Klasse und zeigten den Gästen ihr neues, anderes und besonderes Klassenzimmer.

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