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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermeister Bläse und Schulamtsleiter Polzer zur Schulentwicklung in der Innenstadt

Bürgermeister Joachim Bläse begründete gestern die Entscheidung der Stadt, die Mozartschule in Hussenhofen zur Gemeinschaftsschule zu machen und in der Innenstadt auf einen einzigen Standort der zweiten Schulsäule zu setzen. Der Weg hin zum „Zwei-​Säulen-​Modell“ ist vorgegeben; eine Säule ist das Gymnasium, in der zweiten werden die anderen Bildungsabschlüsse angeboten: Ein entsprechender Innenstadt-​Standort fordert Schiller-​Realschule und Rauchbeinschule gleichermaßen. Hintergrund war eine Bemerkung Jörg Polzers, Leiter des Staatlichen Schulamtes, beim Forum zur Schulentwicklung in Aalen: Gmünd habe sich trotz einer Empfehlung des Schulamtes gegen eine Gemeinschaftsschule in der Innenstadt ausgesprochen.

Montag, 24. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt).


Bläse hingegen meint, er habe Polzers Aussage erwartet, dass innerstädtische Schulen ganz andere Rahmenbedingungen brauchten – mehr Lehrerdeputatstunden, kleinere Klassenteiler etc., nicht aber eine erneute Diskussion über den Standort der zweiten Gmünder Gemeinschaftsschule. Bislang sei sachlich argumentiert und auf dieser Grundlage entschieden worden; damit habe man die erbitterten Standortkämpfe, von denen aus anderen Städten berichtet werde, vermieden. Das solle nicht gefährdet werden.
Länger gemeinsam zu lernen, so Bläse überzeugt, sei für die Entwicklung aller Kinder gut – die „Durchmischung“ von Kindern mit und ohne sprachliche Defiziten und aus allen sozialen Schichten sei wichtig. Wenn die Schulbezirke ernst genommen würden, blieben die Kinder eher zusammen. Ebenso sprach Bläse von der Erkenntnis, dass es nur mit „stabilen Schulen“ weitergehen könne, mit Schulen, die langfristig bestehen könnten.
Die Privatschulen müssten Teil der Schulentwicklung sein; auch das sei Voraussetzung für deren Gelingen, so Bläse mit Blick auf Waldstetter Realschule und Mutlanger Gymnasium: Für die Städte und Gemeinden werde es schwierig, wenn sich die Privaten völlig losgelöst von der kommunalen Schulentwicklung agieren könnten.
„Wir setzen auf ein Innenstadtkonzept mit der Schillerschule
Joachim Bläse
Elternwunsch und Wahlrecht stünden über allem, so Bläse; entsprechend müssten die Kommunen auf eben diese Wünsche reagieren. Von 64 Schülerinnen und Schülern der fünften Klassen in der Schiller-​Realschule, so Bläses Argumentation, „kommen nur noch zehn von außerhalb“. Zum Vergleich: Derzeit gehen 425 Gmünder Kinder in Waldstetten zur Schule, 450 in Mutlangen. Wenn die Eltern wählen, so die Erkenntnis, verliere die Stadt Schüler an die Umlandgemeinden. Sie setze also nun auf vier stabile Standorte mit der Gemeinschaftsschule Friedensschule, dem „Campus Strümpfelbach mit der ASR“, der ausgebauten Hussenhofer Stadtteilschule, und einem „Innenstadtkonzept mit der Schillerschule“. Dass sich diese mittel– bis langfristig neu aufstellen muss, spricht derzeit niemand aus, ist aber in diesem Konzept angelegt. Wie die Schillerschule dann genannt wird, ist für Bläse unerheblich: „Das wird gemeinsam entwickelt.“
So könnten vier Einheiten entstehen, die überlebensfähig sind: „Damit schaffen wir’s in die zweite (Schul-)Säule“. Zwei Standorte in so kurzer Entfernung voneinander wie Rauchbeinschule und Schiller-​Realschule hält Bläse nicht für zukunftsfähig; er sieht keine Alternative zu einem einzigen starken Standort in der Innenstadt: „Wenn von außen niemand reinkommt und innen überlegt wird, wie man die Kinder rausbringt, müssen wir reagieren“. Jüngstes Beispiel sei die Stauferschule, die nicht mit vier Kindern in eine siebte Klasse gehen werde. Da, wo die Kinder lebten, solle Schule sein – für die Kleineren wird in Straßdorf und Bargau wie bereits in der Stauferschule und in Lindach gemeinsam mit den Kindergärten an Kooperation bzw. einem Bildungshaus-​Konzept gearbeitet.
Polzer erläuterte gestern seine Bedenken. Zum einen habe die Rauchbeinschule mehr Schüler als die Mozartschule, vor allem aber erzeuge die Gmünder Entscheidung, auf eine Realschule in der Innenstadt zu setzen statt auf eine Gemeinschaftsschule oder eine verbundene Schule, „Druck, was mit Schülern in der Stadtmitte passiert“: Dann müsste man „die Schillerschule schützen, indem die Rauchbeinschule gestärkt wird“. Im Gespräch mit der RZ machte er seine Kritik vor allem am Festhalten an der „Realschule“ fest. Grundsätzlich aber sind beide Positionen durchaus zu verbinden. Dazu gibt es heute eine Erklärung.

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