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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Rechtzeitige Vorsorge geht alle an: Darmkrebs lässt sich in den meisten Fällen verhindern /​Informationsabend in Gmünd geplant

Die schlechte Nachricht: Es tut nicht weh. An Darmkrebs erkrankt zu sein macht sich bemerkbar, wenn, die Kloschüssel voller Blut ist, der Tumor beginnt, auf andere Organe zu drücken, oder wenn sich bereits Metastasen gebildet haben – in jedem Fall viel zu spät. Die gute Nachricht: In der Regel dauert es zehn Jahre, bis aus ganz leicht zu entfernenden Polypen – an denen jeder Dritte leidet – bösartiger Krebs wird. Eine Reihe von Experten warb gestern für Vorsorgeuntersuchungen und für einen Vortragsabend im Prediger, um dafür zu sorgen, dass viel mehr Fälle von Darmkrebs verhindert werden.

Dienstag, 11. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 41 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (bt). Gerhard Winkler, Regionalsprecher der ILCO – Solidargemeinschaft von Stoma-​Trägern (Menschen mit künstlichem Darmausgang) und Darmkrebspatienten –, initiiert in Gmünd die neunte Veranstaltung dieser Art. Mit zwei Mitstreitern leistet er zudem jährlich über hundert Besuchsdienste in Krankenhäusern mehrerer Landkreise, um anderen Betroffenen Mut zu machen, um sie unter anderem auf ein Leben mit künstlichem Darmausgang vorzubereiten oder auf die Chance einer späteren Rückverlegung aufmerksam zu machen: „Wenn ich sage, dass ich schwimmen kann und Sport treiben, motiviert das und trägt nicht selten zur Genesung bei.“ „Dem Leben eine Chance geben“ ist sein Motto, und vor allem anderen ist ihm wichtig, öffentlich zu machen, dass der Darmkrebs bei ihm wie bei anderen Patienten vermeidbar gewesen wäre: „Diese Diagnose war nicht notwendig.“ In so vielen Fällen brauchte es keine Operation, keine Chemotherapie, keine Strahlenbehandlung, wenn die Menschen nur rechtzeitig zur Vorsorgeuntersuchung, sprich zur Darmspiegelung gegangen wären.
Dieses Ziel hat auch der geplante Vortragsabend. Gerhard Winkler spricht über die Darmkrebsvorsorge; andere Betroffene wollen die Möglichkeiten der Selbsthilfe vorstellen. Dr. Jörg Metzler erklärt, wie eine schmerzfreie Darmspiegelung durchgeführt wird. Dr. Robert Herings Thema: „Wenn der Darmkrebs in der Familie liegt“, Dr. Jens Maier stellt neue Ansätze der medizinischen Tumortherapie vor. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Stauferklinikum statt, das zertifiziertes Darmzentrum ist – keinesfalls Selbstverständlichkeit –, sowie mit den Krankenkassen, der VHS und bundesweit tätigen Stiftungen

Jedes Jahr erkranken rund 63 000 Menschen in Deutschland an Darmkrebs, der sich in 90 Prozent der Fälle über Jahre hinweg aus gutartigen Darmpolypen entwickelt hat.
Bereits bei einem Fall in der Familie verdoppelt sich das eigene Darmkrebsrisiko.
Die Darmspiegelung ist heute schmerzfrei
Informationen über die Möglichkeiten der Vorsorge und Behandlung von Darmkrebs gibt es am Donnerstag, 20. März, 19 Uhr im Prediger
Auch im Internet wird über Vorsorge, Therapien, Nachsorge, Ernährung und Selbsthilfe informiert: www​.ilco​-ost​wuert​tem​berg​.de

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