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Sechs Euro Stundenlohn für polnische Werkvertragsarbeiter in Lorch?

„Ausbeutung“ lautete der Vorwurf, den ein Bericht der Landesschau des SWR-​Fernsehens gestern Abend um 21.45 Uhr erhob. Die Dreharbeiten fanden in Lorch statt und betroffen ist ein Tochterunternehmen der Firma Binz, die als „schwäbisches Unternehmen mit 30 Millionen Euro Jahresumsatz“ bezeichnet wurde.

Freitag, 04. April 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
49 Sekunden Lesedauer

LORCH (ml). Dort, so der Bericht, seien polnische Facharbeiter im Auftrag einer Werkvertragsfirma tätig, die bis zu 60 Stunden pro Woche arbeiten müssten und dafür nur mit sechs Euro pro Stunde entlohnt würden – und das auch nur, wenn sie eine bestimmte Leistung nachweisen könnten.
In dem Fernsehbericht wurde ein Arbeiter interviewt, dem man den Namen Pjotr gegeben hatte, der aber unerkannt bleiben wollte. Er müsse pro Tag neun, zehn, manchmal auch 14 Stunden für die Binz-​Tochterfirma arbeiten und werde gezwungen, auch Sonntags ins Geschäft zu kommen, erzählte der Pole.
Zu Wort kam auch Geschäftsführer Lorenz Dietsche, der sich über die Angaben der polnischen Arbeiter erstaunt zeigte. Die Unterlagen, die die polnische Werkvertragsfirma bei Binz vorlegen müsse, zeichneten ein anderes Bild. Dort werde angegeben, dass der Stundenlohn bei neun bis elf Euro liege.
Gezeigt wurden auch Häuser in Lorch, die von der polnischen Werkvertragsfirma angemietet sein sollen, und in denen bis zu 14 Arbeiter untergebracht seien.

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