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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bürgermedaille für Rainer Reusch

Schwäbisch Gmünd ist „Hauptstadt des Schattentheaters“ und kann ein Schattentheatermuseum mit einer einzigartigen Sammlung ausstatten. Das verdankt sie Rainer Reusch, der für seine Verdienste jetzt die Bürgermedaille erhielt.

Donnerstag, 29. Mai 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Die Auszeichnung wurde dem „Schatten-​Mann“ am Mittwochabend in einer Feierstunde im Prediger-​Festsaal von OB Richard Arnold überreicht. Der Gemeinderat hatte im Januar beschlossen Rainer Reusch (75) mit der Bürgermedaille „in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Stadt Schwäbisch Gmünd“ auszuzeichnen, wie es im Urkundentext lautet.
Schattentheater ist intimer als andere Theaterformen, aber auch intensiver. Ähnlich die Feier, an der viele Weggefährten Reuschs aus dem Arbeitskreis Schattenspiel und dem Verein „Sandtogether“ teilnahmen, auch Stadträte und Rudolf Böhmler, der Vorsitzende des Arbeitskreises Kultur. Musikalisch umrahmt wurde die Verleihung von Heide Reusch am Klavier, Christian Kaiser illuminierte die schwebenden Papierkraniche von Irene Löffel, die zauberhaft aufleuchteten und in großer Projektion im Saal zu schweben schienen. Durchaus ein Anklang an den Zauber des Schattentheaters.
Reusch sammelte mit dem „Gmünder Schattentrio“ von 1982, in dem er und seine beiden Söhne spielten, seine ersten Erfahrungen mit dieser Theaterform. Es sei „ein Engel“ gewesen, der ihn zum Schattentheater gebracht habe, „bis dahin hatte ich davon keine Ahnung“: der Theatermann Alfred Peter Wolf, der so eine Figur für ein Stück benötigt habe: „Danke, dass du mich auf die Spur des Schattentheaters gesetzt hast. Die Hälfte der Medaille gehört dir.“
Dass sich das Schattentheater in Gmünd etablierte, ist Reuschs Verdienst: Das erste Festival fand 1988 statt, in jemen Jahr erfolgte auch die Gründung des Internationalen Schattentheater Zentrums (ISZ), das Rainer Reusch, im Hauptberuf Lehrer an der Rauchbeinschule, 25 Jahre lang leitete. Eine dreibändige Buchreihe über professionelles Schattentheater entstand, gleichzeitig entstand die Figurensammlung – dies alles wurde sein Lebenswerk. „Das Schattentheater-​Museum bekommen wir auch noch hin“, versicherte OB Arnold in seiner Laudatio. Es wird das einzige weltweit sein, das die Arbeit des zeitgenössischen Schattentheaters darstellt. Das Stadtoberhaupt gab eine Fülle von Details preis: Das Museum entsteht jetzt an der Stelle, vom im Freudental der abgerissene „italienische Wohnturm“ stand. Er wird neu gebaut — in seinen oberen Geschossen mit Wohnungen, im Erdgeschoss wird das Museum eingerichtet, in den Kellergewölben ein Sandlabor. Erste Entwurfsplanungen für den „Campanile“ lägen vor, mit dem neuen Gemeinderat werde man das Projekt in die Wege leiten, versicherte er.
„Ich hatte Riesenfreude an der Arbeit“, bekannte Reusch, „Kontakte mit Menschen aus der ganzen Welt, Künstler, Festival, der Reichtum der Inszenierungen – das betrachte ich als Erfüllung eines Traums.“ Dem Gemeinderat sagte er „tiefempfundenen Dank für die ideelle und materielle Unterstützung durch den Gemeinderat“, der letzte Baustein sei das Schattentheater-​Museum, für das er um weitere Unterstützung bat. Vor allem dankte er seiner Frau Heide – „ein richtiges Familienunternehmen“, so der OB.

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