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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Verwirrung um neue Tore und Schilder der Gartenschau

Überraschend von der Gartenschau GmbH am Nepperberg und auch im Taubental aufgestellte und verwirrende Hinweisschilder sowie massive Tore an den Zugängen zur Wallfahrtsstätte Salvator haben am Wochenende sowohl Bürger als auch Besucher sehr irritiert, bisweilen auch verärgert.

Montag, 16. Juni 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 19 Sekunden Lesedauer

Es gibt schon sehr empörte Reaktionen aus unserer Leserschaft. Hierbei wird jedoch stets betont, dass es nicht darum gehe, sich ums Eintrittsgeld für die Gartenschau drücken zu wollen. Ohnehin hätten eh die meisten Gmünder ihre Dauerkarte. Vielmehr gehe es beispielsweise um die gerne wahrgenommene Gelegenheit, abends mal kurz noch mit Freunden von auswärts „auf ein Viertele“ die Pilger-​Vesperwirtschaft Salvatorklause zu besuchen oder einen Spaziergang durch die Himmelsleiter (Taubental) zu unternehmen.
Nun aber vermitteln mahnende Hinweisschilder und völlig neue Torsituationen den Anschein, dass eine unersättliche Gartenschau GmbH auch das komplette Taubental und sogar die Wallfahrtsstätte Salvator vereinnahmen könnte, um auch dort Eintrittsgelder von Spaziergängern zu kassieren, die sich gar nicht als Gartenschaubesucher verstehen.
Dem sei aber überhaupt nicht so, versucht Rathaus-​Pressesprecher Markus Herrmann, die Wogen zu glätten. Vor allem betont er: Die kirchlichen Stätten am Salvator seien nicht betroffen, blieben mithin weiterhin öffentlich zugänglich.
Aber: Die Gartenschau GmbH habe in Abstimmung mit der katholischen Kirche (Hausherr) die Entscheidung getroffen, das Salvator-​Areal mit Kreuzweg und Felsenkapellen nachts zwischen 22 und 5 Uhr vom Sicherheitsdienst verschließen zu lassen. Die massiven Tore dazu seien von der Gartenschau GmbH am Beginn des Kreuzwegs und am oberen Zugang (Taubental) errichtet worden. Hintergrund seien Sachbeschädigungen in jüngster Zeit, offenbar verursacht von angetrunkenen, randalierenden Jugendlichen.
„Auch wenn es hart klingen mag“, so Markus Herrmann weiter, „die beiden angrenzenden Grundstücke der Pfanderschen Gärten und auch der Salvatorklause sind offizielle Bestandteile der Gartenschau, weil dort durch sie auch viele Maßnahmen finanziert wurden, um sie für Besucher zu erschließen“. Deshalb werde nun auch klar ausgeschildert: Ein Betreten auch dieser Bereiche ist vom Besitz einer gültigen Tages– oder Dauerkarte abhängig.
Überrascht bis verärgert zeigte sich am Montag in einer ersten Stellungnahme Werner K. Mayer, Vorsitzender des Salvator-​Freundeskreises, der in Eigenarbeit und Hilfe von Spenden die zunehmend beliebte und ausgesprochen preisfreundliche Vesperwirtschaft Salvatorklause hergerichtet hat und auch ehrenamtlich betreibt. Er habe auch schon von den Irritation gehört und müsse sich die neuen Schilder erst mal anschauen. Es sei leider nicht zum ersten Mal, dass die Gartenschau GmbH starke Kommunikationsprobleme mit ihren Kooperationspatnern habe. „Mit uns hat über diese Maßnahme bislang noch niemand geredet“, bedauert Mayer.
Salvator-​Hausherr und Münsterpfarrer Robert Kloker war am Montag auswärts und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Ebenso gibt es seit dem Wochenende auch bei Besuchern des Taubentals Verwirrung. Im allgemeinen Verständnis umschreibt ja der Begriff „Himmelsleiter“ den gesamten Bereich des Erholungs– und Erlebniswaldes mit Kugelbahn, Waldentdeckersteg, Waldschweingehe, Besinnungsweg und mehr. Bislang war stets versichert und sogar damit geworben worden, dass das Taubental frei zugänglich bleibe. Nun plötzlich mahnt ein Gartenschau-​Plakat an der Taubentalstraße schwarz auf weiß: „Ohne Eintrittskarte kein Einlass in die Himmelsleiter!“
Hierzu erläutert der Pressesprecher der Stadtverwaltung, Markus Herrmann: Dies sei so auch nicht gemeint. Vielmehr habe die Gartenschau GmbH nur einen gut gemeinten, freundlichen Hinweis für Tagesbesucher installieren wollen: Man möge vor Ein– und Aufstieg in die Himmelsleiter sinnvollerweise bereits im Erdenreich die Tageskarte lösen. Hintergrund sei die Verärgerung, weil es am Taubental-​Zugang zum Himmelsgarten keine Verkaufsstelle gebe und Tagesbesucher gezwungen seien, einen riesigen Umweg zum Kassenhäuschen am Haupteingang zu machen.
Selbstverständlich seien Besitzer von Dauerkarten von all den neuen Fragestellungen und Irritationen nicht betroffen.

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