Fußball, 2. Bundesliga: 11000 Zuschauer freuen sich über 2:1-Sieg des Aufsteigers FC Heidenheim gegen den FSV Frankfurt
Sonntag, 03. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
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Endlich fiel der Startschuss für die Zweitligapremiere des FC Heidenheim. Vor 11000 Zuschauern in der Heidenheimer Voith-Arena war das Kribbeln schon vor dem Anpfiff zu spüren. Bei den Gästen aus Frankfurt gibt es derzeit interne Probleme mit dem Vereinslogo, so dass nur 100 Zuschauer vom FSV nach Heidenheim reisten.
Die Ultras der Heidenheimer stimmten acht Minuten vor dem Anpfiff mit dem Fanlied „2. Bundesliga FCH“ richtig ein.
Das erste Spiel des Drittligameisters der vergangenen Saison sollte ein besonderes werden. In den ersten Minuten waren sowohl der FCH als auch die Frankfurter darauf bedacht, keine Fehler im Spielaufbau zu machen. Die Elf von Trainer Frank Schmidt begann mutig im 4 – 4-2-System mit Florian Niederlechner und Smail Morabit im Angriff. Dass in der 2. Liga Fehler schneller bestraft werden, mussten die Heidenheimer dann nach zehn Minuten erfahren. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo aus dem Halbfeld prallte der Ball von FCH-Torhüter Jan Zimmermann zurück in den Fünfmeterraum, wo Innenverteidiger Björn Schlicke mit dem langen Bein zur 1:0-Fühung der Gäste einnetzte.
Auch bei der nächsten Standardsituation der Frankfurter kam Schlicke frei an den Ball, ohne jedoch gefährlich zu werden. Die erste Großchance der Schmidt-Elf hatte Florian Niederlechner in der 16. Minute, als er nach einem Zuspiel von Schnatterer es erst im Eins-gegen-Eins gegen Beugelsdijk klasse machte, um dann doch gegen Keeper Klandt das Nachsehen zu haben. 120 Sekunden später strich ein Fernschuss von Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer knapp über den Querbalken. Der Aufsteiger wehrte sich und war trotz des Rückstands nicht in ein Loch gefallen. Die Frankfurter standen tief in der eigenen Hälfte und ließen den FCH kommen. Immer wieder wurde der lange Ball auf den schnellen Niederlechner gespielt. Nach längerem Anrennen belohnte sich der FCH mit dem 1:1 in der 42. Minute durch Marc Schnatterer. Über die rechte Seite ging es mit einem schnellen Kurzpassspiel in den Strafraum. Griesbeck bediente Niederlechner, der das Auge für Schnatterer im Zentrum hatte und aus zehn Metern unten rechts einschob. Kurz vor der Pause erhöhten die Hausherren das Tempo. Die Eckbälle brachten nicht viel Nennenswertes. Zur Pause hieß es 1:1. Die Gäste nutzten ihre einzige Chance eiskalt. Heidenheim hatte sich den Ausgleich durch viele gute Offensivszenen verdient.
Beide Mannschaften starteten unverändert in die zweite Hälfte. Frankfurts Kapitän Manuel Konrad stellte sich drei Minuten nach der Pause nicht clever an. Im Zweikampf auf Höhe der Mittellinie ging er zu hart an Schnatterer ran und sah von Schiedsrichter Peter Sippel die gelb-rote Karte. Der FCH drückte noch mehr. Niederlechner verpasste eine Hereingabe von Heise ganz knapp. In Überzahl ging es schneller in die Spitze. Titsch-Rivero vergab die nächste gute Torchance in der 55. Minute. Im Spielaufbau setzten die Innenverteidiger die ersten Akzente. So auch in Minute 68, als Göhlert auf Niederlechner passte und der eingewechselte Manuel Janzer knapp den Führungstreffer verpasste. Mit seinem ersten Ballkontakt bediente danach Stürmer Patrick Mayer seinen Kapitän, doch Schnatterer hatte nicht die Nerven (74.), das überfällige 2:1 im Eins-gegen-Eins gegen Klandt zu machen. Die Effektivität der Heidenheimer muss in Liga zwei besser werden, um am Ende des Spiels nicht bestraft zu werden. Ebenfalls in seiner ersten Szene setzte sich Angreifer Adriano Grimaldi auf der rechten Seite durch, verpasste aber das Zuspiel in den Rücken der Frankfurter Abwehr (82. Minute). 100 Sekunden später erlöste Patrick Mayer die Heidenheimer mit einer tollen Einzelaktion zum 2:1. Sein Linksschuss sorgte dafür, dass der FC Heidenheim am ersten Spieltag die erste Mannschaft war, die drei Punkte holte. Die Fans sangen „Spitzenreiter“. 11000 Fans jubelten bis zum Abpfiff durch. Zwei Minuten vor dem Ende hielt Klandt noch einmal stark gegen Grimaldi. In der zweiminütigen Nachspielzeit bekam Frankfurt noch einen Freistoß zugesprochen. Titsch-Rivero und Griesbeck waren sich nicht einig. Grimaldi klärte jedoch mit dem Kopf im eigenen Strafraum. Der FC Heidenheim feierte am ersten Spieltag in seiner Zweitligageschichte, die natürlich noch nicht länger als ein Spiel sein kann, einen verdienten 2:1-Sieg gegen den FSV Frankfurt. Die Gäste standen über weite Strecken zu tief und nach dem Platzverweis hatte der FCH das Kommando komplett übernommen. „Ich freue mich sehr über die drei Punkte und das engagierte Spiel meiner Jungs“, erklärte FCH-Trainer Frank Schmidt nach dem Spiel. Auch Torjäger Patrick Mayer stand noch Minuten nach der Partie das Grinsen im Gesicht. Mayer war der Matchwinner. „Es ist immer schön, wenn man als Stürmer trifft und auch noch das entscheidende Ding macht. Aber wir haben uns als Team diesen Auftaktsieg in der 2. Liga gewünscht und am Ende auch verdient.„
FC Heidenheim: Zimmermann – Wittek, Schnatterer, Heise, Morabit (70. Mayer), Leipertz (65. Janzer), Göhlert, Griesbeck, Tisch-Rivero, Strauß, Niederlechner (81. Grimaldi)
FSV Frankfurt: Klandt – Schlicke, Beugelsdijk, Konrad, Kauko, Kruska, Kapplani (65. Yelen), Schembri, Bittroff (81. Epstein), Huber, Grifo (65. Roshi)
Schiedsrichter: Peter Sippel
Tore: 0:1 Schlicke (10.), 1:1 Schnatterer (42.), 2:1 Mayer (84.)
Von Jörg Hinderberger, Sportredakteur
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