Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Ostalb

Spende für die Dachsanierung von St. Afra

Die St.-Afra-Kirche in Täferrot ist in mancher Hinsicht außergewöhnlich. „Ein echtes Kleinod“ sagt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz – und überreichte gestern einen dicken Scheck für die notwendige Sanierung des Turmdachs.

Mittwoch, 06. August 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 51 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
TÄFERROT. Seit vielen Monaten ist der Bereich rund um den Turm der St.-Afra-Kirche in Täferrot abgesperrt. Zu gefährlich wäre es, dort herumzulaufen. Teile des Daches könnten – besonders bei heftigem Wind – herunterfallen. Eine Sanierung ist dringend vonnöten. Die ist allerdings alles andere als einfach.
Denn das Turmdach weist die seltene, aus dem Mittelalter stammende „Mönch-​und-​Nonne-​Deckung“ auf. Dabei greifen halbrunde Ziegel mit den Öffnungen ineinander. „Diese Art der Bedachung lebt von der stabilen Vermörtelung und den Befestigungen an den Latten“, erläutert Hermann Hänle. Den früheren Münsterarchitekten konnte die Gemeinde als Experten für die Sanierung gewinnen. Als das Dach vor etwa 60 Jahren zuletzt erneuert wurde, erfolgte diese Befestigung mit Eisennägeln. Die sind nun zu maßgeblichen Teilen weggerostet.
„Wir haben zusammen mit der Denkmalpflege ein Sanierungsprogramm aufgestellt“, fährt Hänle fort. Das komplette Dach wird ab– und wieder neu eingedeckt. Dabei will man versuchen, so viele der alten Ziegel zu retten, dass zumindest eine Seite des Turmes mit den Originalen erneuert werden kann. Derzeit wird das Gerüst für die Maßnahme aufgebaut. Relativ spät im Jahr, wie Hermann Hänle bemerkt: „Aber wir hoffen auf einen schönen Herbst.“
Als er vor rund zwei Jahren das Projekt erstmals kalkulierte, sei er bei etwa 170 000 Euro gelandet, erläutert Hänle. Ob man damit hinkomme, werde sich in den nächsten Wochen zeigen. Fest steht allerdings, dass die über Jahre für die Sanierung angesammelten Eigenmittel der Evangelischen Kirchengemeinde 68 000 Euro betragen, wie Pfarrer Friedemann von Keler betont. Deshalb freute sich der Geistliche besonders, gestern fröhliche Spender in St. Afra begrüßen zu können.
Gisela Lasartzyk vom Ortskuratorium Stuttgart der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wies auf den Wahlspruch der Organisation hin: „Damit Vergangenheit Zukunft hat“. Welche der beantragten Projekte von der DSD gefördert werden, entscheide eine wissenschaftliche Kommission. In der 1491 auf den Grundmauern einer Vorgängerkapelle entstandenen St. Afra-​Kirche habe man jedenfalls ein echtes Kleinod erkannt. Zu betonen sei auch, dass die Förderung die staatliche Finanzierung nur ergänze, nicht ersetze.
Dass die Mittel der DSD zum Teil aus den Erträgen der Glücksspirale, zum Teil aus denen von Lotto kommen, erklärte Hans Weller, Geschäftsführer der Lotto-​Bezirksdirektion Ostwürttemberg. Er sei froh, dass so 25 000 Euro der Spielteilnehmer in die Heimat zurückfließen: „Auch wenn Sie im Lotto verlieren, gewinnt die Gemeinschaft“.
Und dass die Bitte der Gemeinde um private Spenden nicht ungehört verhallt, bewies die Anwesenheit von Dieter Breuer. Das Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Mutlangen überreichte weitere 500 Euro für das Projekt. Die Raiba habe immer ein offenes Ohr für gemeinnützige Zwecke, betonte Breuer.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2557 Aufrufe
445 Wörter
3571 Tage 22 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3571 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/8/6/spende-fuer-die-dachsanierung-von-st-afra/