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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Aktionen gegen Glücksspielsucht

Da geht es um richtig viel Geld: 25 Millionen Euro werden in Gmünd in Glücksspielhallen und Gaststätten im Jahr umgesetzt, das heißt im Monat deutlich über 2 Millionen Euro. Angesichts solcher Dimensionen hat Bürgermeister Dr. Joachim Bläse zu einem Pressegespräch geladen zusammen mit dem Beauftragten für Suchtprophylaxe vom Landratsamt Ostalbkreis, Berthold Weiß, dem Leiter der Suchtberatung der Diakonie Aalen, Nikolas Danzinger, sowie mit den Mitarbeitern vom städtischen Ordnungsamt Rüdiger Maas und Matthias Pflüger.

Donnerstag, 25. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 23 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (brd). Zum dritten Mal gehen Landratsamt und Diakonie am heutigen Donnerstag an die Öffentlichkeit, um auf das Problem der Spielsucht aufmerksam zu machen und um auf Beratungsmöglichkeiten hinzuweisen. Auf der Landesgartenschau werden sie im Bereich des Forum Gold und Silber anzutreffen sein und mit Fragebogen und Spielangeboten auf die Menschen zugehen.
Berthold Weiß und Nikolas Danzinger konnten auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt verweisen. Matthias Pflüger und Rüdiger Maas kontrollieren in Gmünd regelmäßig 70 Geldspielhallen und 154 Gaststätten. Auch KOD-​Mitarbeiter seien dafür geschult worden. Die Automatenbetreiber selber dürften ebenfalls nur nach einer Schulung Geräte aufstellen und müssten auch Umsatzbelege und Protokolle über Sperren und Prävention vorlegen können. Bei Zuwiderhandlungen, wie im August 2014 festgestellt, werden von der Stadt auch Bußgeldverfahren eingeleitet. Doch generell bescheinigten die Vertreter des Ordnungsamtes den kontrollierten Betrieben die Bereitschaft zur konstruktiven Zusammenarbeit. Durch das neue Landesglücksspielgesetz gibt es klare Regeln im Bereich Ordnungsrecht, Gewerberecht, Baurecht und Steuerrecht.
Die Spieler selber kämen aus allen Bevölkerungsschichten, Frauen wie Männer, und bei süchtig gewordenen Spielern türme sich im Ostalbkreis ein durchschnittlicher Schuldenberg von 30 000 Euro an! Danzinger ergänzte diese Tatsache noch mit der weiteren erschreckenden Nachricht, dass sich die Zahl der Hilfesuchenden im letzten Jahr verdoppelt habe. Umso wichtiger sei die anonyme Beratung und Therapie vor Ort und zwar umfassend, da zumeist ganze Familien mitbetroffen seien.
Alle waren sich bewusst, dass wir hier nicht auf einer Insel der Glückseligkeit trotz ländlichem Raum leben und dass das Problem mit ausschließlich restriktiven Maßnahmen nicht aus der Welt geschafft werden könne. Entscheidend sei es, zu informieren und Hilfe anzubieten.

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