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Leinzell erlebte eine unruhige Nacht

Leinzell erwischte es am Sonntagabend voll: „In 20 Jahren hab ich so was noch nicht erlebt“, sagt Bürgermeister Ralph Leischner über die Regenmenge, die innerhalb von zwei Stunden fiel. Die Freiwillige Feuerwehr war bis um 3.30 Uhr im Einsatz.

Dienstag, 09. September 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 33 Sekunden Lesedauer

LEINZELL (rw). Während es in Schwäbisch Gmünd am Sonntag zwar stark regnete, aber nur wenig überflutete Keller oder andere Schäden gemeldet wurden, ging über das im engen Leintalkessel liegende Leinzell ein sintflutartiger Wolkenbruch nieder – und das von 21 bis kurz vor 23 Uhr. Der Himmel öffnete seine Schleusen sehr plötzlich und mit Urgewalt, das Wasser schoss über die steilen Wiesen, Wege und Straßen und zwischen den Häusern hinab ins Tal und bildete Sturzbäche. Die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen.
Schon um 21.10 Uhr, zehn Minuten nach Beginn des großen Regens, musste die Feuerwehr ausrücken. Es sollte ein langer und anstrengender Einsatz für die Feuerwehrleute werden.
Die Überflutungsmeldungen kamen in kürzestem Abstand, innerhalb von zehn Minuten hätten die 25 Feuerwehrleute an an 15 Stellen gleichzeitig sein sollen. Feuerwehrkommandant Wolfgang Fischer und Bürgermeister Ralph Leischner koordinierten die Einsätze nach Priorität: Wo am meisten Wasser eingedrungen war, wurde die Feuerwehr zuerst tätig – was, wie der Bürgermeister sagt, bei manchen Betroffenen, die warten mussten, für Unmut sorgte. Schließlich summierten sich die Einsatzstzellen auf 20. In manchen Kellern stand das Wasser bis zu 40 Zentimeter hoch. Vor überfluteten Garagen türmte sich weggespülter Schotter, der erst einmal mit schwerem Gerät beiseite geschoben werden musste, bevor mit dem Auspumpen begonnen werden konnte. Schlimm sei der mitgespülte Schlamm und Schmutz gewesen, so der Schultes. Vor allem in der Berggartenstraße wurde es problematisch: Dort lässt die Gemeinde den Kanal auswechseln, die Straße ist aufgegraben und liegt voller Schotter. Am Kanalgraben war ein Bagger geparkt – dem zog das Wasser gewissermaßen den Boden unter den Raupen weg. Die Baumaschine sank halb in den ausgespülten Graben, in Schräglage stand sie noch am Montag darin.
Die Leinzeller Feuerwehr erhielt Unterstützung von der Freiwilligen Feuerwehr Täferrot. Die Wehrleute seien zu loben, sie seien überlegt vorgegangen und hätten bis zur Erschöpfung gearbeitet, sagt der Bürgermeister. Erst um 3.30 Uhr war der Einsatz beendet – auch Ralph Leischner zog sich erst um diese Zeit nach Hause zurück. Jetzt muss noch der Sachschaden bilanziert werden.

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