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Mögglinger Bürgerinitiative „B 29 raus“ war zur Information ins neue „Umgehungs-​Baubüro“ eingeladen

Wenn es nach ihnen ginge, dürften – oder müssten gar – morgen die Bagger anrücken, um den Bau der Umfahrung Mögglingens zu beginnen. Am Donnerstag war die Initiative „B 29 raus“ insBaubüro des Regierungspräsidiums eingeladen, um sich über den Ablauf der Baumaßnahme zu informieren.

Donnerstag, 16. April 2015
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer


MÖGGLINGEN (ml). Inge Opferkuch bedankte sich als Sprecherin der Initiative beim Regierungspräsidium für die Möglichkeit des Besuchs. „Wir wollten es aus fachlichem Mund erklärt bekommen“, meinte sie und übergab das Wort an Projektleiter Rainer Himpel.
Himpel hatte gleich eine positive Nachricht für die Bürgerinitiative. Am heutigen Freitag werde im Staatsanzeiger der erste Bauabschnitt ausgeschrieben, damit dieser Auftrag am 10. Juli vergeben werden kann. Es handle sich dabei um das „Bauwerk 10“ – das ist die mit 100 Metern zweitlängste Brücke der Umgehung, die am Ostrand von Mögglingen entstehen wird und deren Bau allein auf 3,5 Millionen Euro kalkuliert ist.
Als nächster Bauabschnitt werde dann die Straße von dieser Brücke bis kurz vor Essingen vierspurig gebaut. Es folgt dann der Abschnitt von Böbingen bis zur Westtangente. Als letztes folgt der Abschnitt von der Westtangente bis zum besagten „Bauwerk 10“. Dieser Bauteil wird deshalb den meisten Aufwand verursachen, weil zu ihm die knapp 300 Meter lange und an der höchsten Stelle zwölf Meter hohe Brücke über die Straße zwischen Mögglingen und Lautern gehört.
Aktuell wartet man beim Baubüro auf die Einweisung in die letzten Flächen durch die Flurbereinigung. Dass dabei nichts mehr dazwischen kommen kann, betonte der ebenfalls anwesende Mögglinger Bürgermeister Adrian Schlenker: „Alle Widersprüche sind abgewiesen, die Flurneuordnung ist rechtskräftig.“
Die gesamte Umgehung, so wieder Rainer Himpel, werde von Böbingen bis Essingen auf einer Breite von 26 Metern ausgebaut. Darauf haben dann zwei Fahrspuren und eine Standspur für jede Richtung Platz, die durch einen drei Meter breiten Mittelstreifen getrennt sind. An bestimmten Stellen, so der Projektleiter, sei Fledermausschutz notwendig.
Warum es zwischen dem Beginn des ersten und dem des zweiten Bauabschnitts eine relativ große Pause gebe, wurde aus dem rund drei Dutzend Köpfe zählenden Publikum gefragt. Das hänge, so Rainer Himpel, zum einen damit zusammen, dass die Zusage zum Bau dieser Umgehung letzten Endes doch relativ überraschend gekommen sei. Man müsse nun für jeden Abschnitt auf der Basis des Planfeststellungsbeschlusses die Ausführungsplanungen fertigstellen, bevor man die Arbeiten ausschreiben könne. Damit sei das Personal beim Regierungspräsidium ziemlich ausgelastet. Außerdem „fängt man Straßenbauten nicht im Winter an.“
Lärmschutzmaßnahmen werden
für dringend erforderlich gehalten
Die nächste Frage beschäftigte sich damit, ob auf der großen Brücke über das Lautertal Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen seien. Darauf wusste der Bauleiter aktuell keine Antwort, da ihm hier noch die endgültigen Pläne fehlten. Entschieden werde das durch die Berechnung des Lärms anhand der prognostizierten Verkehrsbelastung.
Diese Antwort stimmte die Anwesenden nicht sehr glücklich. Es wurde an die B 29-​Umgehung von Schorndorf erinnert. Die habe man an den entsprechenden Stellen zunächst ohne Lärmschutz gebaut, nach zwei Jahren gemerkt, dass Berechnungen und Realität nicht übereinstimmten und habe dann erneut eine Baustelle aufmachen müssen. Das solle man in Mögglingen doch lieber vermeiden. Es wurde vereinbart, dass Himpel den aktuellen Stand in Stuttgart abfragt und Bürgermeister Schlenker mitteilt, der dann für die Verbreitung der Information Sorge tragen will.
Auf die Frage, wann denn nun tatsächlich die ersten Bagger rollen, stellte Rainer Himpel den ersten Spatenstich – oder Baggerbiss – für Ende Juli in Aussicht. Wenn der Auftrag für den ersten Bauabschnitt am 10. Juli vergeben sei, könne das „siegreiche“ Unternehmen zwei Wochen später anfangen – unter der Voraussetzung, dass niemand juristisch gegen das Submissionsergebnis vorgehe, was bei solchen europaweiten Ausschreibungen hier und da schon der Fall gewesen sei.
Insgesamt, so Rainer Himpel, lasse sich an diesem Projekt sicher nichts maßgeblich beschleunigen: „Unser Zeitplan ist mit vier Jahren sehr eng gestrickt.“. Bürgermeister Adrian Schlenker gab sich trotzdem positiv gestimmt. Man sei sich mit Regierungspräsident Johannes Schmalzl einig, dass der Bau bis zum Beginn der Remstal-​Gartenschau im Jahre 2019 abgeschlossen sein müsse. Und deren Eröffnungstermin kenne Schmalzl als Aufsichtsratsmitglied der Gartenschau ganz genau.

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