Der Hohenrechberg hat sein Päterle wieder
Freitag, 26. August 2016
Rems-Zeitung, Redaktion
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Von Birgit Trinkle
Gerd Hinderberger hat dem Rechberg durch die Instandsetzung ungeheuer viel Arbeitszeit geschenkt; seine Frau Annette erzählt davon, wie sie in diesem Sommer immer wieder an der Werkbank ihres Mannes mit einem Klangstäbchen die Glocken hat klingen lassen: „Und ich hab mich gesegnet gefühlt“; seit fast 50 Jahren schließt ihre Familie das Jahr auf dem Rechberg ab, und zu einem Silversternachmittag auf dem Rechberg gehört für sie das Päterle einfach dazu. Für alle die, die nicht damit aufgewachsen sind, ist der Opferstock „Bettelpater“ auf dem Berg zumindest eine nette Spielerei. Ein ganz großer Teil derer aber, die im Gmünder Raum groß geworden sind, wurde in jungen Jahren mit der Aussicht auf eine Fanta und das segnende Mönchlein zum Marsch auf den Rechberg motiviert. Der Stellenwert, den es für die Alten hatte, sich mit einem Zehnerle den Segen zu holen, und das Geläut der Westminster Abbey dazu, wurde ganz unbewusst übernommen und als schöne Kindheitserinnerung bewahrt: Die Geschichten darüber sind ungezählt. Harald Immig hat ein Lied übers Päterle geschrieben. Rechbergs Ortsvorsteherin Anne Zeller-Klein weiß von weitgereisten Familienmitgliedern, deren zweite Frage nach der Heimkehr – die erste war das obligatorische „Geht’s euch gut“ – dem Päterle galt.
Die Rems-Zeitung erzählt in ihrer Samstagsausgabe davon, wie Fachleute am Päterle scheiterten, wie es auch Gerd Hinderberger nicht gelang, das wohl irreparabel geschädigte mechanische Glockenspiel zu restaurieren und wie er schließlich über eine Digitalisierung zum Ziel kam. Außerdem gibt es einen Blick auf die Geschichte dieser Rechberger Institution.
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