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Nachrichten Blaulicht

Gegen Gaffer vorgehen: Appell der Polizei

Bei dem schrecklichen Verkehrsunfall mit zwei Getöteten und einem Schwerverletzten am Sonntag in Lorch konnten sich wieder einmal zahlreiche Gaffer nicht zurückhalten und hielten mit ihren Handykameras auf die Verunglückten. Einsatzkräfte beklagten ein völlig pietätloses und distanzloses Verhalten im Angesicht des Schreckens. Die Polizei fragt jetzt: Schämt ihr Euch nicht?

Montag, 16. Januar 2017
Rems-Zeitung, Redaktion
50 Sekunden Lesedauer

Als bereits die ersten Einsatzkräfte an der Unfallstelle eintrafen, standen die ersten Schaulustigen auf einer Brücke. Die tödlich Verletzten lagen zu diesem Zeitpunkt noch in ihren Fahrzeugwracks und der Schwerverletzte wurde auf der Fahrbahn vom Notarzt versorgt. Was machten die Gaffer? Sie filmten und fotografierten mit ihren Smartphones.
Die Polizei schreibt: „Als wir genug Einsatzkräfte vor Ort hatten, konnten wir endlich eine Polizeistreife abstellen, um sich um die Gaffer zu kümmern. Inzwischen hatte sich deren Zahl erhöht und manche hatten sogar ihre minderjährigen Kinder zur Unfallstelle mitgebracht. Manche waren so borniert und beharrten auf ihr Recht zu Gaffen, dass ihnen ein Platzverweis angedroht werden musste, ehe sie sich entfernten. Schaulustige gibt es schon seitdem es Menschen gibt. Psychologen haben sich bereits vielfach zu diesem Thema geäußert und das Verhalten erklärt. Aber bitte respektiert die Würde der Toten und Schwerverletzten, macht keine Filme und Bilder und verbreitet keine Sensationsvideos.“

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