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Nachrichten Blaulicht

Tötungsdelikt in der Kiesäcker-​Siedlung: Bruder erschießt Bruder

Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Dienstagmorgen in einer Presseerklärung bestätigt: Hintergrund des Gewaltverbrechens am Montagabend in der Kiesäcker-​Siedlung im Gmünder Osten ist eine Familienstreitigkeit. Ein 48-​Jähriger hat seinen acht Jahre jüngeren Bruder erschossen.

Dienstag, 11. September 2018
Heino Schütte
1 Minute 30 Sekunden Lesedauer

Das Ereignis hat vor allem in der türkischen Gemeinde von Schwäbisch Gmünd tiefe Betroffenheit und viel Mitgefühl für die Hinterbliebenen ausgelöst. Der getötete Familienvater hinterlässt Frau und vier Kinder. Bereits am Montagabend hatten sich am Tatort viele türkische Mitbürger eingefunden und machten damit auch gegenüber den zahlreich präsenten, internationalen Medienvertretern kein Geheimnis daraus, dass sich das Drama bei Landsleuten abgespielt hat. Das Kriseninterventionsteam des DRK war die ganze Nacht im Einsatz, unterstützt von Vertretern der türkischen Gemeinde. Noch am Tatort hatte sich der Beschuldigte von der Polizei widerstandslos festnehmen zu lassen. Zunächst war die Situation aufgrund des gemeldeten Schusswaffengebrauchs sehr dramatisch und schwer überschaubar. Zeitweise waren 40 Polizisten im Einsatz, die das Mehrfamilienhaus umstellten Aus Kreisen der türkischen Mitbürger ist am Dienstagmorgen in ersten Reaktionen viel Anerkennung zu hören: Die Polizei sei bei ihrem Einsatz und ihren Ermittlungen sehr feinfühlig mit den Betroffenen und den herbeiströmenden Angehörigen und Freunden umgegangen, um Trauer und Betroffenheit Raum zu geben und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Schon länger habe es, so ist weiter zu hören, zwischen den Brüdern Streit gegeben. Warum sich das am Montagabend so furchtbar hochgeschaukelt habe, könne sich niemand erklären. Auch am Dienstagmorgen zeigte die Polizei am abgesperrten Tatort Präsenz.
ERGÄNZUNG (Polizei) vom Dienstagabend:

Die gemeinsamen Ermittlungen werden weiterhin mit Hochdruck fortgeführt. Die Staatsanwaltschaft geht nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen von einem heimtückischen Mord aus. Der 48 Jahre alte Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ellwangen am Dienstagnachmittag dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Dieser setzte den wegen des Verdachts des Mordes beantragten Haftbefehl in Vollzug. Der Beschuldigte wurde nach Eröffnung des Haftbefehls in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die von der Staatsanwaltschaft veranlasste Obduktion des 40-​jährigen Opfers wurde ebenfalls am Dienstagnachmittag durchgeführt. Nach dem vorläufigen Ergebnis der rechtsmedizinischen Untersuchung war die Schussverletzung todesursächlich. Im Rahmen der Ermittlungen wurden weitere Zeugenvernehmungen und Befragungen durchgeführt. Kriminaltechniker haben die Tatortarbeit fortgesetzt. Nach den ersten Erkenntnissen ist davon auszugehen, dass die Brüder bereits seit längerer Zeit verstritten waren. Die Ermittlungen dauern weiter an.

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