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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Eurofighter erreichten Überschallgeschwindigkeit

Wie vermutet hat es sich bei dem mächtigen Doppelknall am Donnerstagmorgen um Überschall-​Schläge gehandelt. Die Auswertung der Radardaten des Luftfahrtamtes der Bundeswehr hat ergeben, dass zwei Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter innerhalb der TRA (zeitweilig reservierte Lufträume) Allgäu geflogen sind. Um 10.07 Uhr Ortszeit erreichten beide Luftfahrzeuge Überschallgeschwindigkeit.

Freitag, 30. April 2021
Nicole Beuther
1 Minute 27 Sekunden Lesedauer

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Luftfahrzeuge in einer Höhe von rund 12.500 Metern über dem Meeresspiegel. Die Entfernung zu Schwäbisch Gmünd lag bei circa 21,2 Kilometer.

„Nach den uns vorliegenden Daten fanden die zur Ausbildung der Einsatzkräfte durchgeführten Flüge regelkonform und unter Beachtung der flugbetrieblichen Bestimmungen statt“, teilt das Luftfahrtamt auf Nachfrage der Rems-​Zeitung mit.

TRA steht für zeitweilig reservierte Lufträume (Temporary Reserved Airspace-​TRA). Die Bedeutung: Für verschiedene Übungsflugvorhaben, insbesondere von Abfangjägern, ist es laut Luftfahrtamt unerlässlich, bestimmte Lufträume für den Zeitraum dieses Trainings von Verkehrsflugzeugen komplett freizuhalten. Nur unter dieser Voraussetzung könnten diese Übungen effektiv und vor allem sicher durchgeführt werden, da sie in der Regel viel Platz erfordern. Zu diesem Zweck seien in Deutschland spezielle Lufträume eingerichtet, die bei Bedarf für einen bestimmten Zeitraum aktiviert bzw. für den militärischen Flugbetrieb reserviert werden. Während der Aktivierungszeit dürfen sich nur noch dafür freigegebene Luftfahrzeuge in diesem Luftraum aufhalten.

Der Zweck von Überschallflügen sei die Überprüfung der Funktion von Triebwerk, Steuerorganen und anderen Flugzeugsystemen unter allen vorgesehenen Einsatzparametern. Insbesondere nach Instandsetzungsarbeiten und periodisch durchzuführenden Kontrollen sei ein Testflug, auch im Überschallbereich, notwendig.

Im Rahmen von Überschallflügen erreiche ein Flugzeug — abhängig von Luftdruck, Fluggeschwindigkeit und umgebender Luftdichte — eine Geschwindigkeit von mehr als ca. 330 Metern pro Sekunde. Das entspreche rund 1188 km/​h bzw. 641 Knoten und höher. Eine Begleiterscheinung solcher Flüge, der sogenannte Überschallknall, sei physikalisch bedingt und werde durch die aerodynamische Form des Flugzeuges, dessen Geschwindigkeit und Flughöhe sowie die meteorologischen Bedingungen bestimmt. „Mit dem Eintritt in den Bereich der Schallgeschwindigkeit treten Druckverdichtungen in der das Flugzeug umgebenden Atmosphäre auf, welche sich durch Druckstöße entladen. Diese breiten sich kegelförmig hinter der Schallquelle aus. Die Breite dieses Kegels kann bis zu 80 km betragen. Diese Druckstöße nehmen wir als Knall und Druckschwankungen wahr.“

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