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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Riesen-​Nachfrage bei der Vorstellung der neuen Bargauer Ortschronik am Samstag in Bargau

Fast wäre die TV-​Halle in Bargau am Samstagabend zu klein gewesen, um all die Besucher zu fassen, die bei der Vorstellung des neuen Bargauer Heimatbuches dabei sein wollten – dieses Buch berichtet auf 400 Seiten und mit vielen auch farbigen Fotos fundiert über Vergangenheit und Gegenwart. Von Dietrich Kossien

Montag, 23. November 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 29 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​BARGAU. Bargaus Ortsvorsteher Franz Rieg wertete das enorme Interesse als ein Zeichen dafür, dass die Bargauer sich mit ihrem Ort identifizieren. Nach der musikalischen Einleitung durch eine Bläsergruppe des Musikvereins Bargau konnte Franz Rieg zur Buchvorstellung auch Oberbürgermeister Richard Arnold, den Ersten Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, seinen Vorgänger als Ortsvorsteher Rainer Wamsler, Ortsvorsteher anderer Ortschaften, die Autoren des Buches und Vertreter des Stadtarchivs mit Stadtarchivoberrat Dr. Klaus Jürgen Herrmann als Herausgeber begrüßen. In Bargau könne man sich über ein gelungenes Werk freuen, das dazu beitragen soll, „dass die Bargauer ihren Ort schätzen und lieben“. Die neue Ortschronik trage zur Heimatverbundenheit bei. OB Richard Arnold gratulierte den Bargauern zum „herrlichen Werk“, auf das sie stolz sein könnten. Den vielen Autoren sprach er den Dank der Stadt Schwäbisch Gmünd aus. Auf das Buch Bezug nehmend ging er auf die frühe Verbindung Gmünd zu Bargau im Mittelalter ein, sowie auf Bargaus Wandlung zur modernen Wohngemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg. Das jetzt erschienene Buch könne das Wirgefühl maßgeblich stärken. Einen besonderen Dank richtete er an den früheren Ortsvorsteher Rainer Wamsler und dessen Frau Luitgard: Sie seien maßgeblich am Zustandekommen des Heimatbuches Bargau beteiligt gewesen. Der Oberbürgermeister stellte heraus, dass ein solches Heimatbuch gerade in der Zeit der Globalisierung angebracht sei, „Heimat ist heute wichtiger den je zuvor“. Das Heimatbuch mache bewusst, was Bargau sei.
Nach einem musikalischen Zwischenspiel des Bläserensembles des Musikvereins ging Stadtarchivoberrat Klaus Jürgen Herrmann auf den umfangreichen Inhalt der neuen Ortschronik ein, wobei er an die bereits rund vierzig Jahre alte Chronik des ehemaligen Bargauer Pfarrers Josef Seehofer erinnerte. Nun sei es aber Zeit gewesen, ein neues Heimatbuch zu erstellen, weil sich in der zurückliegenden Zeit vieles geändert habe. Habe damals noch ein Autor alleine eine Chronik schreiben können, werde heute zu jedem Thema ein Spezialist benötigt. So sei es auch mit dem Bargauer Heimatbuch. Für das Zustandekommen dankte er allen Autoren und auch seiner Mitarbeiterin im Stadtarchiv Brigitte Mangold und seinem Mitarbeiter Michael Schwarz. Er ging dann auf die Geschichte Bargaus ein, etwa auf das Mittelalter, das reichsstädtische Dorf und auch auf das 20. Jahrhundert in dem die selbstständige Gemeinde eingemeindet wurde. Es sei schwierig gewesen, alle Facetten von der Zeit von 1968 bis 2008 abzudecken – er danke besonders Rainer und Luitgard Wamsler, die dazu in großem Maße beigetragen hätten, unter anderem mit einer Zeittafel, mit der Darstellung der Bargauer Gemeinderatssitzungen ab 1945, der Präsentation des Bargauer „Wilden Süden“, die Jakobusgeschichte bis hin zur Vorstellung der katholischen Pfarrgemeinde 1970 bis 2009 und ihrer Pfarrer. Insgesamt finden sich in dem mit 400 Seiten und mit über 300 Bildern ausgestatteten Werk rund vierzig Artikel, die die Ortsgeschichte ausführlich beleuchten. Das beginnt mit der Landschaftsgeschichte und der Geschichte Bargaus im Mittelalter von Immo Eberl. Unter dem Titel „Verkauft, verschachert und ausgenutzt“ über die Reichsstadtzeit und Zugehörigkeit zum Königreich steuert Wilhelm Lienert einen bemerkenswerten Abriss der geschichtlichen Vergangenheit von 1544 bis 1918 bei, der des Lesens wert ist. Natürlich wird auch über Bargaus Firmenaushängeschild unter dem Titel „Professionelle Elektrowerkzeuge made in Bargau“ berichtet. Vieles mehr wird thematisiert und macht das Heimatbuch lesenswert – bis hin zu Vereinsleben und Straßennamen. Auch der Verfasser der ersten Chronik, Pfarrer Josef Seehofer, ist mit einigen Beiträgen vertreten. Wenn das Werk weiterhin soviel Beifall wie bei der Vorstellung findet, wird es gewiss ein Renner.

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