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Die Sensation bleibt aus

Der TSV Lorch musste im Rückspiel um den Aufstieg in die Landesliga bei der TSG Schnaitheim antreten. Obwohl den Klosterstädterinnen nach der schwachen Vorstellung vor heimischer Kulisse und der 10:16-Niederlage fast niemand mehr eine reelle Chance zusprach, legte das Team im Rückspiel eine Schippe auf und kam zu einem 17:13-Sieg. Von Axel Emele

Montag, 11. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 36 Sekunden Lesedauer

Für seine ausgegebene Parole „Wir treten in Schnaitheim an, um uns einen Sieg abzuholen“, wurde Lorchs Trainer Martin Svoboda vor Spielbeginn noch milde belächelt. Doch schon zu einem frühen Zeitpunkt verging Gastgeber Schnaitheim das Lachen und auch die vielen mitgereisten Lorcher Anhänger schöpften berechtigte Hoffnungen auf eine kleine Sensation. Wiederum war die Partie von zwei überragenden Abwehrreihen geprägt, wobei die Lorcherinnen mit Torfrau Julia Fritz einen zusätzlichen Joker in den eigenen Reihen hatte. Mehrfach konnte sie sich mit tollen Paraden aus-​zeichnen und gab ihren Vorderleuten zusätzlichen Rückhalt. Von Beginn an war Lorch spielbestimmend und lag Mitte der ersten Hälfte mit 5:3 in Führung. Schnaitheim hingegen biss sich permanent an der variablen TSV-​Defensive die Zähne aus: Mit zwei vorgezogenen Abwehrspielerinnen unterband Lorch die Angriffsbemühungen der TSG und sobald Schnaitheims gefährlichste Angreiferin, Marion Paus, ihre Außenbahn verließ und sich im Rückraum positionierte, wurde sie sofort in kurze Deckung genommen. Durch diesen Schachzug kam auch die zweite gefährliche Schnaitheimer Angreiferin nicht über eine Statistenrolle hinaus und blieb mit nur einem Treffer deutlich hinter den Erwartungen.
Nachdem sich Lorch die TSG im ersten Durchgang quasi zurecht gelegt hatte, wollten die Gäste im zweiten Durchgang endgültig zum großen Coup ausholen. Das Team um Trainer Svoboda kam deutlich konzentrierter und frischer aus der Kabine zurück und baute die knappe 8:7-Pausenführung auf 12:8 aus. Die Partie stand nun auf Messers Schneide, da Lorch in der Folgezeit immer wieder die Chance hatte, den Rückstand aus dem Hinspiel zu egalisieren. Doch sobald die Gäste im Angriff eine hochprozentige Torchance ungenutzt ließen, war es im Gegenzug Marion Paus, die mit einer Einzelaktion ihre Mannschaft wieder heranbrachte oder einen Siebenmeter erzwang. Dennoch hatte es in der Schlussphase den Anschein, als könne Lorch das Blatt doch noch einmal wenden: Beim Stande von 15:11 parierte die zwischenzeitlich eingewechselte Diana Schamberger einen Siebenmeter und kurz darauf hatte Lorch von der halbrechten Angriffsposition zwei erstklassige Chancen, die jedoch beide nicht genutzt werden konnten. Schnaitheim verkürzte nochmals auf 12:15 und als wenige Augenblicke später binnen 30 Sekunden gleich zwei Lorcher Spielerinnen mit Zeitstrafen vom Feld mussten, war das Unternehmen Landesliga endgültig beendet. Zwar markierte Lorch in Unterzahl noch das 16:12, aber bereits im Gegenzug erzielte Schnaitheim seinen 13 und letzten Treffer. Den Gästen blieb es vorbehalten, den Schlusspunkt zum 17:13 zu setzen, in dem Wissen, erneut in der Relegation gescheitert zu sein, ohne dabei enttäuscht zu haben.
Trotz des erneuten Scheiterns war die Stimmung im Lorcher Lager mehr als nur ausgelassen. Bezeichnenderweise hatte Schnaitheim nach dem Spielende zunächst kaum genügend Kraft für großen Jubel. Erst als die Lorcher und Schnaitheimer Spielerinnen gemeinsam die anschließende Party in der Ballsporthalle anheizten, kehrten bei der TSG die Kräfte wieder zurück.
Ein wenig traurig, aber mit der Vorstellung seines Teams hochzufrieden zeigte sich Lorchs Trainer Svoboda nach der Begegnung: „Es hat wohl wieder nicht sein sollen, dass wir in die Landesliga aufsteigen. Die Leistung meiner Mannschaft war phänomenal, aber im entscheidenden Moment fehlte eben das Quäntchen Glück. Leider ist es uns nie gelungen, mit fünf Toren in Führung zu gehen. Denn dann wäre Schnaitheim vermutlich zusammengebrochen. Andererseits muss man ganz klar festhalten, dass wir diesen Vergleich im Hinspiel verloren haben und Schnaitheim mit Marion Paus eine überragende Spielerin in seinen Reihen hatte, die in entscheidenden Momenten die Big Points macht. Eine solche Spielerin fehlte uns natürlich!“
TSV Lorch: Fritz, Schamberger – Heide (2), Frey (6/​4), Sauter (3), Funk, Kraft (1), Vogt (1), Abele (1), Longer (2), Bihler (1), Grieser

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