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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der neue Prediger „aus einem Guss“

Einstimmig sprach sich der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung für den Vorschlag des Gmünder Architekturbüros Hoiker zum Prediger-​Umbau aus. Sechs Vorschläge hatten der Jury vorgelegen, deren Votum zuvor ebenfalls einstimmig gewesen war. Von Reinhard Wagenblast

Donnerstag, 14. Mai 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND. Das Architekturbüro Hoiker wurde mit der weiteren Planung beauftragt. Laut OB Wolfgang Leidig soll der abschnittsweise Umbau des Predigers noch im Spätherbst begonnen werden, bis zur Landesgartenschau 2014 soll dessen Erneuerung abgeschlossen sein. Schon in der ersten Sitzung nach der Sommerpause könnte der Gemeinderat den Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt fassen. Markanteste Kennzeichen des Hoiker-​Entwurfs sind ein großzügig verglaster Vorbau als neuer Eingang und Blickfang am Johannisplatz sowie die stark zurückgenommene Treppe im Innenhof, die sich an die Nordwand des Kirchenschiffs anschließt und zum großen Saal führt.
Jury-​Vorsitzender Prof. Hans Klumpp (Aichtal) stellte den Räten alle sechs Entwürfe ausführlich dar. Schwerpunkte der Beurteilung seien gewesen die Eingangssituation mit neuer Fassadengestaltung, der Umgang mit der historischen Bausubstanz, die Nutzungsverteilung und Orientierung im Gebäude, die Situation und Organisation der Säle sowie die Bedeutung, der Charakter und die Gestaltung der „zentralen Halle“, womit der Innenhof und ehemalige Kreuzgang des Klosters gemeint war. Hoiker habe für den Eingang „genau die Größe gefunden, die wir akzeptabel halten.“ Die historische Fassade behalte ihre Dominanz, auch sei das historische Treppenhaus einbezogen. Im Innenhof erscheine die neue Freitreppe „deutlich zurückgenommen. Der freie Umgang im Obergeschoss mit Nachteilen für die museale Nutzung könne unproblematisch geändert werden. Der Saal wird in seiner Ausrichtung gedreht, die Empore entfällt. Die Gestaltung der Südwand des Innenhofes lege die Jury den Architekten besonders ans Herz. Der Entwurf lasse einen respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz erkennen.
„Beeindruckend“ nannte CDU-​Fraktionssprecher Alfred Baumhauer den Hoiker-​Entwurf, es seien alle Forderungen eingehalten und entspreche dem, „was wir wollten.“ Er wie auch die anderen Sprecher lobten Transparenz und Prozesscharakter des kooperativen Verfahrens, an dem als Berater auch die Nutzer des Predigers beteiligt waren. Hans-​Jürgen Westhauser (SPD) erinnerte daran, dass der Prediger-​Umbau schon 2001 unter den Zielen von OB Leidig gewesen und 2006 die „Kernfunktion“ der „dualen Nutzung“ für bürgerschaftliches Engagement und Museum beschlossen worden sei. Susanne Lutz (Grüne) lenkte das Augenmerk auf den Innenhof, der eine besondere Aufwertung erfahre, die jetzige Treppe, „die den Innenraum erschlägt“, werde zurückgebaut. Mit Genugtuung äußerte sich Heidi Preibisch (FW/​FDP), dass ein Gmünder Architekturbüro erkoren worden sei, Karin Rauscher sah einen großen Vorteil in der abschnittsweisen Realisierung. Architekt Martin Hoiker bat, bei allen Abschnitten und noch zu klärenden Fragen das Ziel im Auge zu behalten, den „neuen Prediger aus einem Guss“ zu gestalten.

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